Bettina Lippenberger wurde im Jahre 1974 in Ravensburg geboren. Von Geschichten fasziniert, die anfänglich von Pferden handelten, dann aber ins kriminalistische Genre wechselten, begann sie davon zu träumen auch Bücher zu schreiben. Eigene Geschichten zu erzählen. Sie probierte sich erst in Kurzgeschichten aus, die in Anthologien Platz fanden. Der Kinderbuchbereich begann ihr eine Herzensangelegenheit zu werden. Kinder das Lesen näher zu bringen. So entstand ihre eigene Kinderbuch Reihe. "Krümelchen und seine Freunde entdecken die Welt". Die Auskopplung für die Gewaltopferhilfe Wien schrieb sie unentgeltlich und wurde dafür als "Autorin gegen Gewalt" ausgezeichnet. Nicht nur die Auskopplung "Krümelchen und seine Freunde in Wien" sondern auch Band 1 wurden ins englische übersetzt. "Der Hörwerker" Oliver Bokern, seines Zeichens Schauspieler und Regisseur aus Berlin, setzte Band 1 außerdem in ein wunderbares Hörbuch um.
Neueste Veröffentlichungen sind:
"Muridae - mein Leben als Maus"
"Momentaufnahmen - Gedichte und mehr"
Bald erscheint ihr erster Australien Roman.
Ein Krimi wird nächstes Jahr folgen, wie eventuell auch Band 4 der Kinderbuchreihe.
Verlage in denen sie veröffentlicht hat:
Piepmatz Verlag
Karina Verlag Wien
Traumschwingen Verlag
Als Adelheid Bergmann-Rauscher stirbt, ahnt niemand, dass der Tod von Kommissar Andreas Rauschers Tante eine Kette von Ereignissen auslöst und den Frankfurter Kommissar vor Herausforderungen stellt, die er sich im Traum nicht hätte vorstellen können.
Andreas Rauscher, wird – zur Überraschung aller – Alleinerbe. Doch dann taucht wie aus dem Nichts Thomas auf, Sohn der Tante und Rauschers Cousin, und will ihm sein Erbe streitig machen.
Doch wo steckte Thomas Rauscher die ganze Zeit überhaupt? Rauscher – immer noch vom Dienst suspendiert – beginnt zu recherchieren. Der erste Schock lässt nicht lange auf sich warten, denn er kommt einem Familiengeheimnis rund um seinen Onkel Karl Bergmann auf die Spur.
Der Kommissar begibt sich in die Niederungen der Rauscherchen Familiengeschichte und sticht in ein Wespennest. Auch ein Ahnenforscher hat seine Hände im Spiel und sehr bald muss sich Rauscher die entscheidende Frage stellen: Was hat Frau Rauscher aus der Klappergass‘ mit all dem zu tun?
[Quelle: amazon]
Meine Meinung:
Jana und Andi sind suspendiert. Nur was macht man, wenn man doch nur eins will und kann. Polizist sein. Allerdings macht sich Andi doch Gedanken, ob es überhaupt noch der richtige Job für ihn ist. Jana ist sich da sicher, sie möchte nichts anderes sein und tun. Andreas indessen verbeißt sich, in seinen wohl persönlichsten Fall.
Zum Glück hat er Freunde im Präsidium. Weshalb er Stück für Stück den Fall aufzuklären beginnt. Allerdings kommen Menschen dabei zum Vorschein und Ereignisse die so unglaublich sind, das man sie nie vermutet hätte.
Lasst euch überraschen und taucht ein in das Familiengeheimnis der Rauschers.
Gerd Fischer hat es erneut geschafft und einen spannenden Fall präsentiert. So leicht lässt sich dieses Buch lesen. Die Situationen in denen alle Protagonisten sind, sind jede Minute nachvollziehbar. Sei es die zurückweisende Art seiner Eltern oder die Hilfsbereitschaft seines Onkels und Ingo Thalers. Ich kann nicht verhehlen das ich zwei Protagonisten nicht leiden kann. Thomas Rauscher und Rauschers Chef.
Andreas Rauscher, ein impulsiver Kommissar lässt diesmal seinen Kopf walten und die impulsive Ader wird durch Jana, seine Freundin sehr gedämpft. Behutsam und mit bedacht geht er diesmal vor. Andi ist einem vertraut und sympathisch. Jana ist seine bessere Hälfte und unterstützt ihn. Man bekommt Einblicke in Rauschers Inneres. In Gefühle die ihn doch auch ausmachen. Jana ist eine wunderbare Figur in dem Buch und bringt, das Beste in ihm zum Vorschein. Insgesamt eine Geschichte voller Spannung, Geheimnissen und viel Gefühl.
Warum sagt Mama immer »Dingens«?
Was hat sie mit Hannibal gemeinsam?
Wie zum Teufel beendet man ein Telefonat mit ihr?
Ralf Schmitz geht für solche und ähnlich knifflige Rätsel ungehemmt auf Lösungssuche. Spätestens, wenn er von Mamas schlimmsten Geschenken, unpassendsten Umräum-Aktionen und gruseligsten Kochversuchen erzählt, werden Sie sich fragen: Woher kennt Ralf Schmitz eigentlich meine Mutter?!
Eine humorvolle Hommage an die Mama und die »bucklige« Verwandtschaft.
[Quelle: amazon]
Meine Meinung:
Nachdem die erste Hälfte ganz amüsant war und ich auch einige Male schmunzeln oder lachen musste, ging es im zweiten Teil leider bergab. Immer wieder lang gezogene Anekdoten, oder die Unzulänglichkeiten seine Familie heraus arbeitend, ging er weiter ins Detail. Dies jedoch war nicht nach meinem Geschmack. „Schmitz` Katze“ war wirklich sehr amüsant und ich konnte vieles nachvollziehen was er dort schrieb, aber hier in diesem Buch fand ich alles zu überzogen. Außerdem fand ich, das der Witz beim Lesen nicht so herüber kam, wie er sollte.
Als ich die Videos gesehen habe, mit seiner Bühnenshow, habe ich viel herzlicher lachen müssen.
Schade dass man dies, nicht so in seinem Buch wieder findet.
Cedric Errol, ein kleiner Junge aus New York in den USA, dessen Umfeld die Monarchie strikt ablehnt, wird von seinem kaltherzigen englischen Großvater, dem Earl of Dorincourt, trotz der standeswidrigen Ehe seines verstorbenen Vaters, des jüngsten Sohnes des Earls, als letzter verbliebener Nachfolger für den Grafentitel bei sich aufgenommen und aufgezogen. Seine Mutter, eine Amerikanerin, darf das Anwesen des Earls aufgrund von Voreingenommenheit gegen Amerika und Standesdünkel nicht betreten. Der kleine Lord veranlasst seinen Großvater, der durch den offenherzigen und liebenswerten Jungen nach und nach zugänglicher wird, das Armenviertel des Dorfes (in dem seine Pächter wohnen) instand zu setzen. Cedric kümmert sich um die Vernachlässigten, ebenso wie seine Mutter, welche im Ort unweit des Schlosses lebt, die er aber nach Belieben besuchen darf. Sie nimmt den Unterhalt vom Earl aus Gewissensgründen nicht an und gibt ihn an die Armen weiter.
Frances Hodgson Burnett (1849-1924) war eine britische Schriftstellerin
[Quelle: amazon]
Meine Meinung:
An Weihnachten immer wieder gern gesehen: „Der kleine Lord“. Doch wie es in Filmen ist, ist die Geschichte im Buch eine andere. Zumindest teilweise. Hier muss ich sagen das „Der kleine Lord“ mir schon immer gefiel.
In den Hauptrollen:
Ricky Schroder: Cedric „Ceddie“ Errol
Sir Alec Guinness: Earl of Dorincourt
Connie Booth: Mrs. Errol
Eric Porter: Mr. Havisham
Colin Blakely: Silas Hobbs
Rolf Saxon: Dick Tipton
Nun interessierte mich aber das Orginal.
Das Buch, nach dem der Film gedreht wurde.
Was mir sofort aufgefallen ist, das man in diesem Text so viel mehr erfährt. So viel Hintergründe. Die mir die Geschichte, noch näher bringt. Der Earl ist mir sympathisch, genau wie im Film spürte ich das etwas Tieferes hinter seiner mürrischen Art steckt. Enttäuschung und ein Leben, dass er sich wohl anders vorgestellt hat. Er sich dies aber selbst zuzuschreiben hat.
Dieser kleine Junge, erobert sein Herz im Sturm. Wie schön, das ein altes, hartes Herz sich noch erweichen kann.
Nach der Lektüre des Buches, empfinde ich Text und Film als noch wertvoller, als dies vorher ohnehin schon war.
Seinen Träumen zu folgen kann gefährlich sein. Davon kann Richard Stone ein Lied singen. Auf der Suche nach dem Ursprung eines seltsamen Lichtes bricht er in ein leerstehendes Haus ein und trifft den Tod. Der heißt Cornelius, kann hervorragend kochen und ist auch sonst ganz anders, als Richard sich den Tod immer vorgestellt hat. Statt schwarzer Kutte und Sense, bunte Steine und Ringelsocken. Statt dem Ende allen Lebens ein neuer Anfang für ihn. Kann Richard Fuß fassen in einer Welt, die ihm bisher unbekannt war oder wird sich alles nur als Traum herausstellen?
[Quelle: amazon]
Meine Meinung:
Richard ist neugierig. Schon lange will er herausfinden, was es mit dem Licht im Fenster auf sich hat. Es lässt ihn nicht los. Den Rucksack gepackt, macht er sich auf den Weg. Doch was er entdeckt, die Gestalten denen er begegnet und die Bekanntschaft die er mit einem älteren Herr macht, sind lebensverändernd.
Wie soll ich beschreiben, was ich dachte und was mich erwartete. Ich machte eine Reise. Diese führte ncht weit und doch eröffnete sich mir eine Welt, die ich mir nicht im Ansatz so vorstellte.
Die Möglichkeit, der Autorin in ihre so wunderbar, herrlich und faszinierend erdachte Fantasywelt zu folgen, war für mich weit mehr als nur lesen. Ich spürte die Faszination. Eine Begeisterung und eine Tiefe, die sich in jeder Zeile, jeder Seite und in jeder Tat der Protagonisten widerspiegelte.
Es war für mich im vergangenen Jahr, eines der herausragenderen Werke.
Mein Fazit:
Eine ganz besondere Geschichte,
die so viel mehr hat als ich erwartete. Mich so sehr berührte.
Wie sehr wünsche ich mir, dass ich mehr davon lesen darf.
Auf Schloss Canterville treibt der mörderische Geist Sir Simons sein Unwesen – nur leider hat keiner mehr Angst vor ihm. Die 15-jährige Virginia Otis hat sogar Mitleid mit dem Schlossgespenst und befreit es von seinem Fluch. In seinem ersten erzählenden Prosatext »Das Gespenst von Canterville« thematisiert Oscar Wilde den Kampf um die eigene Identität: Das Gespenst vor dem sich keiner mehr gruselt steht beispielhaft für die Suche nach der eigenen Daseinsberechtigung.
[Quelle: amazon]
Meine Meinung:
Wer kennt nicht die Geschichte von Oscar Wilde. Egal ob als Hörspiel, Buch oder Film. Ich selbst kannte die Geschichte vom Gruselkabinett als Hörspiel. Allerdings in leicht abgeänderter Variante. Das Orginal allerdings, hat mich dann doch überrascht. Weniger mystisch, weniger verklärt. Die Jungs sind genauso frech, jedoch scheint Virginia im Text von Oscar Wilde jünger zu sein, als ich bisher gedacht hatte. Auch die Eltern sind irgendwie nicht so angenehm und offen, wie ich es mir vorstellte. Wenn man in eine andere Welt abtaucht, hat jeder Mensch andere Bilder im Kopf. Trotzdem fand ich es schön, das Orginal kennen zu lernen. Es zu lesen und die Wirklichkeit zuzulassen.
Es lockte die Versuchung. Er war fasziniert von seinem Spiel.
Er hatte den Plan, ein Mädchen zu entführen.
Nathalie, aus gutem Hause, jung, hübsch, geliebt. Ihre Freilassung abhängig von einem Geocache-Drama zwischen ihm und Nathalies Eltern.
Es war sein Hobby, doch nun ist er getrieben von der Gier nach Macht und Geld.
Obwohl alle Forderungen erfüllt werden, wird der Kidnapper sein Opfer nicht freilassen.
Die Verwirklichung seines anfangs nur geldgierigen Planes mündet für alle Beteiligten in sein IKARUSSPIEL.
Die zunächst einfachen Aufgaben werden im Laufe der Nacht zunehmend schwerer.
Sollten die Eltern scheitern, droht der Spielführer mit furchtbaren Konsequenzen.
[Quelle: amazon]
Meine Meinung:
Wie schrecklich muss es sein, sein Kind entführt zu wissen, nicht zu wissen wo es ist. Man würde alles für seine Befreiung tun. Jede Aufgabe die einem gestellt wird, erfüllen. Wie tief die Liebe ist zu ihrem Kind, zeigt die Geschichte sehr deutlich. Nathalie versucht ihrerseits, mit der Situation klar zu kommen. Wie sehr sie sich wünscht das ihre Eltern sie retten. Da sie nicht weiß wann das sein wird, versucht sie stark zu bleiben. Doch es gibt auch Momente in denen sie die Hoffnung verliert.
Sie gibt aber nie wirklich auf.
Die Geschichte ist voller grausamer Momente. Der Entführer ist ein durchtriebenes Wesen. Ein bösartiger Mensch. Nicht ganz zurechnungsfähig, wie ich finde. Dennoch klug genug, sein Spiel durchzuführen. Drei Menschen in die Hölle seines Spiels zu ziehen. Die Eltern sind stark. Doch auch die stärksten Menschen können scheitern.
Der Autor, den ich sehr schätze, hat mich wieder von seiner hervorragenden, schriftstellerischen Arbeit überzeugt.
Er hat die Düsternis des Waldes, genau wie die Verzweiflung seiner Protagonisten dermaßen intensiv dargestellt, das einem ist als wäre man mit Nathalie in ihrem Gefängnis oder im Wald bei den Eltern. Nicht oft hat man das Glück und die Gelegenheit sich so in einer Geschichte zu verlieren, dass man alles um sich vergisst.
Der Horror steigert sich auf jeder Seite. Was wird der Entführer als Nächstes fordern. Was für eine dämonische Aufgabe müssen die armen Eltern lösen. Fragen die einem die Nackenhaare aufstellen. Denn wenn man denkt, es könnte nicht schlimmer kommen, wird man aufs Übelste überrascht.
Was für eine Ehre, das er sich noch an mich erinnert.
Wir unterhielten uns kurz, über die Veranstaltung mit Jo Lendle, einige Tage zuvor.
Als ich in den Saal komme, verschlägt es mir fast den Atem. Er ist gigantisch. Im Nebenraum wird Sekt angeboten. Die Decke ist mit Stuck und Gold verziert. Figuren schauen von den Säulen herunter, andere tragen sie. Die Geräuschkulisse ist hoch. Noch eine Viertelstunde bis die Lesung beginnt. Ich bin so gespannt was uns erwartet. Eine Leinwand ist aufgebaut. Holztisch, ein Stuhl mit Patchworkmuster, eine orangene Lampe bringt Licht ins dunkel. Eine Flasche Wasser steht bereit, wie auch das Buch aus dem sie lesen wird.
Wirklich wunderbar, das dass Schloß für Veranstaltungen genutzt wird. Literatur in diesen Räumen zu präsentieren, ist eine würdiger Rahmen.
Hier an diesem Ort sollte sich nun, der Kreis aus großartigen Veranstaltungen und Lesungen aller Art schließen.
Erfreut sehe ich das auch der Journalist, von der „Heilbronner Stimme“ in den Raum tritt. Ich kenne ihn von dem Abend mit Jo Lendle. Er legt seine Jacke ab und kommt rüber um mich zu begrüßen. Fühle mich geehrt.
Plötzlich wird es still. Markus Hassler und Stefan Weigand treten nach vorne und beginnen die außergewöhnliche Autorin Raphaela Edelbauer vorzustellen. Diese hat es sich auf dem Stuhl bequem gemacht.
Wer ist also Raphaela Edelbauer?
Sie wurde 1990 in Wien geboren. Besuchte ein Sportgymnasium, hernach studierte sie an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2012 begann sie ein Studium der Philosophie an der Universität Wien. Ihre Mutter ist Journalistin und ihr Vater Philosoph und Schriftsteller. Sie interessiert sich für Zeitgenössische Geschichte.
Ihr Roman Das flüssige Land gelangte im August 2019 auf die Shortlist des Deutschen Buchpreisesund im Oktober sowie November 2019 auf Platz drei der ORF-Bestenliste.
Als allererstes fragte sie uns nach einem Selfie. Ich musste schmunzeln. Verdrehte Welt.
Sie beginnt aus dem Buch vorzulesen.
Ruths Eltern sterben, jedoch ist es wirklich ein Unfall? Was steckt dahinter? Wie verkraftet man das? Doch Groß Einland gibt es nicht. Wo bitte soll das sein? Ein Loch auf dem Land soll gefüllt werden. Ruth soll dafür ein Füllmittel finden. Ruth trägt schwarz. Sie ist gebürtig. Der Gemeinderat bildet die alte Ordnung. Sie zählt das Essen auf. Sehr angenehm: Kulinarisches.
Insgesamt ist mein Ersteindruck, ein sehr literarischer. Nicht einfach zu lesen und zu verstehen. Aber ist es eventuell so gewollt? Da man hinter die Geschichte blicken soll. Hinter das was war.
Wie geht es weiter:
Man will einen Supermarkt auf das Loch bauen, doch die alte Ordnung ist dagegen. Die Kunstaktion ist beschlossene Sache. Vom Bergwerk kommt das Loch. Traktor wird verschluckt. Die Absenkung muss gestoppt werden. Nur wie? Wassersole. Auswaschungen. Hauptschacht zuerst füllen oder stützen. Absenkung wird zum Aktionismus. Öffentlichkeitswirksam Füllmittel einspritzen. Großausstellung. 20 Monate Zeit. Blasmusik. Sehr subtil.
Ruth trifft im Dorf auf kollektives Schweigen. Beweise werden vernichtet, sobald sie das Füllmittel einfließen lässt. Sie kommt in eine Zwickmühle. Macht sie sich damit nicht selbst schuldig?
Hintergrund:
Projekt Untergrund. Unschuldige Natur. Seegrotte soll Außenstelle des KZ Mauthausen gewesen sein. Beerdigt in der Grotte. Benzininjektion wenige Minuten. Lebendig begraben. Körper winden sich.1997 Menschen tot von 2000.
Mord: schwarzes Loch ist das Nichts. „Melk“ und „Attnang-Puchheim“. Historische Quellen. Das ein Traktor verschluckt wurde stimmt, ohne den Bauer. Seegrotte ist seit Veröffentlichung geschlossen.
Weiterer Abschnitt:
Von Raubbau ist die Rede. Mesmerisierend. Alle wollen das Loch schließen.
Sehr ausgeklügelte Geschichte. Recherche und Ausbau sehr intensiv. Feiner Humor, trotz der Grundlage ernster Hintergründe. Sie animiert Jugendliche nachzuforschen. Versucht aufzuklären. Es verändert den Blickwinkel, je nachdem aus welcher Richtung die Geschichte über wahre Begebenheiten kommen.
Raphaela Edelbauer verrät uns noch, das sie erst einen Kaffee braucht, danach 8 Stunden in ihrem Beruf oder wie sie es nennt, Berufung, verbringt. Von 9 – 17 Uhr. Außerdem interessiert sie sich für Gedächtnistraining. Im Zug literarisch zu schreiben sei sehr schwierig, findet sie.
Tosender Beifall.
Anmerkung: Immer wieder zeigt sie auf der Leinwand: Karten, Begebenheiten, Fotos oder Videos. Was die Lesung sehr unterstützt und die Geschichte begreiflich gemacht hat.(siehe Fotos).
Abschließend möchte ich sagen, das man sich für dieses Buch und die wahre Geschichte dahinter Zeit nehmen sollte. Es war ein ungewöhnlicher Abend.
Bevor ich mich zum Veranstaltungsort aufmachte, blieb mir noch Zeit durch Öhringen zu schlendern. Wirklich ein schönes Städtchen. Selbst bei Regen.
Ein Abstecher zur durfte natürlich nicht fehlen. Leider war sie, natürlich an diesem Feiertag, geschlossen. Vielleicht komme ich ein anderes Mal wieder, um zu stöbern.
Hier ein paar Impressionen:
Um 18.45 Uhr war Einlass. Die Tanzschule Siegel war Ort des Geschehens.
Der Saal im oberen Stockwerk, füllte sich zusehends.
Zwei Stunden lauschten wir Jo Lendle. Seinen Ausführungen, über den Alltag in einem Verlag. Über die Wege, die ein Buch nimmt.
Für Presse wurde reserviert. Das fand ich schön. Für andere mag das normal sein, für mich war es etwas Besonderes.
Es dauert eine ganze Zeit, bis sich alle Sitzplätze besetzt waren. 110 Personen hatten ihre Reservierung abgegeben und noch mehr als diese angekündigten, waren gekommen.
Alle gut gelaunt.
Stimmengewirr.
Meinen Block und Stift gezückt, begann ich sogleich zu notieren.
Erwartungsvoll blickten wir auf den Eingang.
Nachdem sich die zwei Herren gesetzt haben,
leitet Musik den Abend ein.
Wirklich schöne Lieder, die später durch eine tiefe,
soulige Stimme noch aufgewertet wurde und bezauberte.
Stefan Weigand führte durch das Programm, hatte augenscheinlich Spaß am Ganzen und stellte einige sehr informative Fragen. Zuerst aber stellte er Jo Lendle vor.
Wer ist Jo Lendle?
Mein persönlicher Eindruck: Ein charismatischer, humorvoller Mann mit viel Verständnis für gute Literatur.
Herr Weigand hatte natürlich genauere Informationen.
Mit einem Münchner Kennzeichen fährt er durch die Gegend, ist aber mit dem Hohenloh´schen sehr verbunden. Durch die Familie seiner Frau. Sogar der Veranstaltungsort die Tanzschule Siegel ist bei vielen der Familienmitglieder, durch genommenen Tanzstunden bekannt.
Herr Weigand spricht vom Wikipedia Style, in dem man Herrn Lendle vorstellen müsste.
In Osnabrück 1968 geboren.
Aufgewachsen in Göttingen.
Studium der Literatur & Philosophie.
Veröffentlichte „Unter Mardern“ 1999.
Er war einer der Verantwortlichen beim Aufbau des Dumont Verlags.
Seit 2014 ist er Verleger beim Carl Hanser Verlag.
Außerdem, so empfindet es Herr Weigand, ist er ein begnadeter Schreiber.
Immer wieder wurden Texte eingelesen von Markus Hassler. Anekdoten aus dem Leben von Herr Lendle.
Text 1: Reader und Portmonee sind fort. Die Geschichte hat dieser Taxifahrer sicher schon oft gehört. Doch scheinbar glaubhaft vorgetragen. Später bekam er sein Geld zugeschickt.
Jo Lendle sagte über die Literatur: „Literatur ist eine soziale Sache, nicht still. Der Kultureller Kit der Gesellschaft.“ (Persönlich erinnere ich mich an die Minnesänger im Mittelalter.)
Weiter berichtete er, von seiner Abneigung in der Jugend, gegen die Stücke von Johann Sebastian Bach. Vorgespielt von den Eltern, bis er es nicht mehr hören konnte. Aber er kam wieder zurück zu dessen Kompositionen. Er findet sie einfach zu gut.
Herr Weigand spricht von Punks.
War Herr Lendle auch mal in der Punkszene unterwegs?
In Göttingen, der Stadt in der er aufwuchs, gab es viele besetzte Häuser, erzählt er daraufhin, auch von Punks. Er war aber nie ein Punk. Das Tragen einer Nadel durch die Nase (angesägt, die Nadel nicht die Nase), war der einzige Ausbruch in diese Richtung. Mehr Punk war nicht. Viel ist nicht davon übrig, erklärte er und man kann ein wenig Bedauern heraushören. Nun schreiben 3 alt gewordene Autoren, aus dieser Zeit darüber. 300 Seiten die im nächsten Jahr veröffentlicht werden.
Auf die Frage von Herrn Weigand, warum nicht gleich nach dem Mauerfall ein Buch herauskam, jeder hatte doch darauf gewartet, meint Herr Lendle: Zeitdokumentation sei Literatur. Es dauert einfach, jeder wartete erst mal ab. 10 Jahre später folgte dann das erste Buch. Literatur ist günstig, erklärt er weiter. Stift und Papier genügen.
Über die Förderung der zukünftigen Projekte von Autoren, stellt man sich beim Verlag immer die Frage: was ist es wert gefördert zu werden? Er selbst mag keine Zeitreise. Fußläufig. Langsam, ginge er auf die Zukunft zu.
Herr Lendle lacht gerne mit uns und über sich. Offen und ehrlich beantwortet er die Fragen von Herr Weigand, der selbst ein sehr angenehmer und freundlicher Mensch zu sein scheint.
Musik beendet den ersten Teil des Abends.
Jo Lendle signierte mir freundlicherweise, mein Exemplar von „Alles Land“.
Was machen Verlage? Was bedeutet verlegen?
„Diebe“ – Text wird gelesen von Markus Hassler.
Viel gestohlen wurde ihm nicht, berichtet er. Im Text geht es erst um ein Fahrrad, dann um die Klingel. Diese Wendung ist sehr interessant.
Der Flaneur der Prosa. Es geht um Kleinigkeiten. Aus Friedrich Hebbels Lyrik kann sich jeder etwas ziehen, findet Herr Lendle.
Herr Weigand erzählt von einem kleinen Unfall, das sein Buch von Michel Houellebecq – Elementarteilchen gehabt hat. Er hat es dabei und zeigt es uns.
(Ich habe mir nach dieser Geschichte, das Buch besorgt.)
Danach fragt Herr Weigand, ab wie vielen Büchern man es eine Bibliothek sei.
Ab 3 Bücher, erwidert Herr Lendle. Großes Gelächter.
(Ich denke wir alle haben mehr als 3 Bücher zu Hause.)
Bei Autos? Ab 3 einen Fuhrpark.
Ab 4 Rudel, grinst Herr Lendle.
Ab 5 Meute. Es geht augenscheinlich, um die Anzahl der Familienmitglieder von Herrn Weigand.
Das Gelächter hört gar nicht mehr auf.
Auf den Bericht von Stefan Weigand, erzählt Herr Lendle eine Anekdote zu den Transportmitteln in München.
Mit Koffer – viel zu spät zum Hauptbahnhof München sei er mit einem Motorroller, Helm in der Box. unterwegs gewesen.
Die Polizei hält ihn an. „Fahren sie rechts ran. Was haben wir denn da?“
„Wissen sie warum wir sie angehalten haben?“
„Weil ich ohne Helm unterwegs bin?“
Box mit Helm ist vorhanden. Jedoch als er diese Box öffnet,
ist zu sehen das der Helm in Bier schwimmt.
Die Polizisten rangen mit sich und mit den Worten.
„Dann lassen wir sie mal ziehen.“
Wir lachen schallend.
Stefan Weigand sagt das der Carl Hanser Verlag die Creme de la Creme unter den Verlagen ist.
Mein Eindruck: Was ich bisher gehört habe, muss ich dem unumwunden zustimmen. Diese Literatur des tiefsinnigen und des außergewöhnlichen, werde ich bald selbst erkunden. Denn der Abend hat mich doch sehr neugierig gemacht.
Eine Anekdote über einen Mitarbeiter, der zuständig ist für die Nachauflagendisposition. Jeden Morgen haben sie sich getroffen. Seine Einteilung war etwas ungewöhnlich. Nobelpreis oder kein Nobelpreis. Im Verlag haben sie früh angefangen, auf die richtigen Autoren zu setzen, auch mal unbekannte.
2 mal je Woche ging es ums Lektorat.
2 – 3 neue Autoren werden jedes Jahr aufgenommen.
Subjektiv wird geschaut, was geht oder passt.
Jo Lendle lauscht dem eingelesenen Text.
Über Saša Stanišić sagt Jo Lendle. Er war irre genug / begnadet genug. Seine Ausdrucksformen überraschten.
Das fand er bei einer Schreibwerkstatt heraus.
„Ich mache Bücher die ich machen möchte“, sagt Jo Lendle.
Ein Buch von Dorothée Kreusch-Jacob im nächsten Herbst, erwähnt er bei dieser Gelegenheit.
Was kann man tun bei Schreibkrisen wird Herr Lendle von Herrn Weigand gefragt.
Jeder ist da eigen. Im Stil und in der Art welche Begleitung er oder sie braucht.
Thomas Mann hat jeden Morgen geschrieben.
Es gibt Quartalsschreiber, stille Schreiber und Menschen die nach nur 2 Seiten ein Schulterklopfen brauchen.
Die Begleitung sollte auf den Menschen abgestimmt sein.
Er verrät außerdem, das Autoren Rezensionen lesen. Was wenig produktiv ist.
Jo Lendle warnt seine Autoren sogar, vor schlechten Berichten.
Er nimmt das Buch von Heather Christle zur Hand. Es heißt „Weinen“.
Er lädt alle ein, im Pop-up Laden während der „Woche der Tränen“ 7. – 11. November 2019 in München vorbeizuschauen.
Bücher bei denen man heult. Jeder wählt aus. Bilder/ Skulpturen die betrüblichen Emotionen auslösen. Lyrikabend, traurige Texte. Danach Sad Disco.
Mit freundlicher Genehmigung vom Carl Hanser Verlag
Inhalt: Was verbindet die wichtigsten Momente unseres Lebens? – So originell und berührend hat noch niemand über das Weinen geschrieben.
Was verbindet die wichtigsten Momente unseres Lebens? – So originell und berührend hat noch niemand über das Weinen geschrieben.
Kaum eine emotionale Regung ist so eng mit den intensivsten Momenten unseres Lebens verknüpft wie das Weinen. Das Weinen lässt uns die Kontrolle verlieren, es rührt und verstört uns, es erleichtert, macht angreifbar und kann der schönste Anblick der Welt sein. Heather Christle begibt sich in ihrem außergewöhnlichen Essay auf seine Spur. Voll poetischer Kraft, schonungslos und verletzlich schreibt sie über den Tod ihres besten Freundes und die Geburt ihres Kindes, über Schmerz und Nähe, über Alltägliches und Existenzielles, eigene und fremde Tränen. In kurzen, klangvollen Texten entsteht so eine Kulturgeschichte des Weinens – klug, hinreißend und voller überraschender Einsichten.
Sie suchen im Verlag immer „Das besondere Buch“. Es gibt uns die Möglichkeit das gehörte Revue passieren lassen, während sie darüber sprechen.
Er arbeitet im Verlag, gleichzeitig als Verleger, Lektor außerdem Autor in verschiedenen Verlagen.
Wie sehen seine Schreibtage aus?
Diese Frage interessiert mich immer brennend.
Er schreibt morgens. „Wenn der Zweifel noch schläft“.
Wichtig ist das jeder einzelne Satz auch anders sein könnte. „Ist das jetzt fertig?“, fragt er sich. Erster Moment und letzter Moment, ist bald klar. Nur was kommt dazwischen. Wohin führt die Situation.
Bücher machen:
Auch ein schönes Buch.
Gebrauchsanweisung gegen Traurigkeit von Eva Eland
Mit freundlicher Genehmigung vom Carl Hanser Verlag
Inhalt: Für alle, die traurig sind. Eine Aufmunterung für Kinder und Erwachsene – einfühlsam illustriert von Eva Eland Manchmal kommt Traurigkeit ganz unerwartet und lässt einen nicht mehr los. Dann ist es gut, keine Angst vor ihr zu haben! Am besten gibt man ihr einen Namen, hört ihr zu und verbringt etwas Zeit mit ihr. Vielleicht will sie einfach nur wissen, dass sie willkommen ist. Vielleicht braucht sie nur ein bisschen frische Luft, etwas Musik und heißen Kakao. Vielleicht will sie sich einfach nur neben einen Freund schlafen legen. Und wenn man aufwacht, ist sie weg. – Ein hilfreiches Geschenk- und originelles Bilderbuch für alle, die traurig sind und etwas Aufmunterung brauchen. Überraschend und einfühlsam illustriert von Eva Eland.
Spielen Algorithmen eine Rolle?
Programmentscheidung nicht an Algorithmen angelehnt. Das würde nicht funktionieren.
Seine Buchempfehlungen:
Auf Erden sind wir kurz grandios von Ocean Vuong
Mit freundlicher Genehmigung vom Carl Hanser Verlag
Inhalt: „Lass mich von vorn anfangen. Ma …“ Der Brief eines Sohnes an die vietnamesische Mutter, die ihn nie lesen wird. Die Tochter eines amerikanischen Soldaten und eines vietnamesischen Bauernmädchens ist Analphabetin, kann kaum Englisch und arbeitet in einem Nagelstudio. Sie ist das Produkt eines vergessenen Krieges. Der Sohn, ein schmächtiger Außenseiter, erzählt – von der Schizophrenie der Großmutter, den geschundenen Händen der prügelnden Mutter und seiner tragischen ersten Liebe zu einem amerikanischen Jungen. Vuong schreibt mit alles durchdringender Klarheit von einem Leben, in dem Gewalt und Zartheit aufeinanderprallen. Das kraftvollste Debüt der letzten Jahre, geschrieben in einer Sprache von grandioser Schönheit.
Der Gesang der Flußkrebse von Delia Owens
Mit freundlicher Genehmigung vom Carl Hanser Verlag
Inhalt: Ein schmerzlich schönes Debüt, das eine Kriminalgeschichte mit der Erzählung eines Erwachsenwerdens verbindet und die Natur feiert.” The New York Times. Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.
Mehrere Texte werden eingelesen. Jo Lendle ist gefordert. Wer hat es geschrieben, Klassiker oder Moderne?
Zu viele Adjektive sind ein No Go. Große Autoren jedoch z.B. Thomas Mann nutzten sie sehr wohl. Erkannt hat Jo Lendle ihn nicht. Herrlich amüsant. „Thomas Mann ist geschwätzig“, ist seine Aussage.
Pathetisch sagt er zum Text von The Sick Bag Song von Nick Cave.
Marcel Proust kann Momente erzählen, ihn zu lesen hilft dabei es zu lernen.
Klassiker alte Sprache – Rezeption sind die Einschätzungen von Herr Lendle. Heraus kommt Schillers Heimatjahre von Hermann Kurz.
Fragerunde:
Wieviel Lektoren gibt es beim Carl Hanser Verlag?
16 Lektoren. Sie sind nicht total anderer Meinung. Es wird diskutiert. Glauben an das was bleibt. Wenn alle es mögen, wirkt es anders auf das ganze Team. Literatur muss vermittelt werden. Von Leuten die in der Welt stehen.
Nach welchen Kriterien, werden die Manuskripte ausgewählt?
Kriterien gibt es nicht. Auch eine Checkliste nicht. Der Austausch ist immens wichtig. Junge Testleser für Cover und erste Meinung im Kinder und Jugenbuchbereich. Metatexte werden eingesetzt. Ab 13 wird es anders, viele lesen dann nicht mehr, aber sie kommen zurück wie auch er zu J.S. Bach.
Herr Lendle liest zum Abschluss ein Gedicht aus Unter Mardern – „Und aus das Licht“.
Sein letzter Rat des Abends. Lest euren Kindern und Enkeln vor. Vorlesen ist die Einstiegsdroge und ihr seid die Dealer. Was für ein Schlusswort.
******************
Persönlich möchte ich noch eines erwähnen. Das Mikrofonproblem. Unvergesslich. Es gab kreischende Töne, hohe Töne, verstörende Rückkoppler. Wir amüsierten uns darüber, auch wenn das ein oder andere Wort verschluckt wurde. Aber nicht nur das machte diesen Abend zu etwas Unvergesslichem.
Es war vorallem die Zeit, die literaturbegeisterte Menschen in einem Raum verbrachten. Literatur ist wichtig und wie Jo Lendle, auch die Menschen dahinter.
Das geschriebene Wort, ist vielen eine willkommene Flucht aus dem Alltag. Eine Möglichkeit andere Menschen, durch deren Geschichten und Gedanken kennenzulernen. Große Literatur, Klassiker oder der Moderne, aber auch triviales für den einfachen Strandurlaub. Die Genre sind so verschieden wie wir Menschen.
Dieser Abend hat gezeigt, das Literatur uns alle verbindet.
Möge dies nie anders werden.
Wir hatten viel Spaß und zu lachen gab es eine ganze Menge,
»Wir haben zweimal nebeneinander vor dem Altar gestanden, Rosie, zweimal! Und jedes Mal auf der falschen Seite!«
Alex und Rosie kennen sich, seit sie fünf Jahre alt sind. Das Schicksal hat sie zu mehr als besten Freunden bestimmt, das scheint jedem klar – nur dem Schicksal nicht …
[Quelle: amazon]
Meine Meinung:
Alex und Rosie kennen sich schon ewig. Schon als Fünfjährige spielen sie miteinander. Als Alex nach Amerika zieht, will Rosie nachkommen, doch eine Schwangerschaft verhindert es. Getrennt über eine riesige Distanz, bleibt ihnen nur sich SMS, Emails und Chatnachrichten zu senden.
Sie bleiben in Kontakt.
Von Beginn an bemerkt man die innige Zuneigung, die sie zueinander hegen. Das Schicksal ist allerdings unfair. Sie kommen einfach nicht zusammen. Sie necken sich, ärgern sich, nehmen sich auf den Arm. Streiten miteinander und das alles nur über die Textnachrichten.
Die Idee die Protagonisten so kommunizieren zu lassen, ist interessant und sehr auflockernd. Auf eine Nachricht folgt eine direkte Reaktion. Auf eine Antwort eine Gegenantwort. So ist man immer mitten drin. Es gibt einen roten Faden, aber er geht immer nur von Nachricht zu Nachricht.
Weshalb das Buch gut zu lesen ist und die Möglichkeit bietet, als Urlaubslektüre am Strand zu bestehen.
Alex und Rosie sind sehr angenehme Charaktere. Leider gibt es Menschen die dazwischenfunken, die etwas dagegen haben. Aber auch sie selbst stehen sich mal im Weg.
Die SOKO Bieberer Berg scheint am Ende zu sein. Kriminalkommissarin Sina Fröhlich liegt seit dem Mordversuch eines Serientäters schon sieben Monate im Koma und Adi Hessberger versinkt in Depressionen.
Doch dann bekommt er einen neuen Fall auf den Tisch, bei dem das beliebte Offenbacher Bier eine wichtige Rolle spielt. Die Fans des OFC wollen keinesfalls auf ihr Lieblingsgetränk verzichten und sind notfalls auch bereit, dafür zu kämpfen. Doch als in diesem Zusammenhang Polizisten sterben, bekommt die Angelegenheit eine ganz neue Wendung. Plötzlich wird die SOKO Bieberer Berg brutal mit der Vergangenheit konfrontiert und es sieht nicht so aus, als ob Hessberger diesem Albtraum entfliehen könnte.
[Quelle: offenbach-krimi.de]
Meine Meinung:
Sina Fröhlich liegt immer noch im Koma. Adi Hessberger besucht sie jeden Tag, verliert sich aber langsam selbst. Der Alkohol hat ihn fest im Griff, er weiß das er was ändern muss. Ein wenig Abstand würde ihm gut tun, nur wie, wenn sich seine Gedanken dauernd um Sina und den Serienmörder drehen. Zuerst deucht es, als ob dieser neue Fall, diesen Abstand bringen könnte, als ob es ein ganz normaler Fall ist.
Dann aber wird ein Kollege getötet. Plötzlich befinden sich alle in einem Albtraum. Mir persönlich fällt auf, das Adi tiefe Gefühlsregungen nicht nach außen trägt. Er macht alles mit sich selbst aus. Dies wird auch während des Lesens klar. Der Autor lässt Adi emotional agieren. Ganz klar umreißt er dessen Reaktionen und Aktionen. Man spürt wie sehr er Sina liebt. Sein Team ist seine Familie. Jedoch ist er ein Mann, der eine Mauer um sich herum gebaut hat. Der sich nicht von Anderen ins Herz schauen lässt.
Er empfindet aber auch Wut und Hass gegen Dr. Weiß. Dieser ist ein Widerling, den ich absolut nicht leiden kann. Seine Taten sind abstoßend und widerwärtig.
Natürlich besucht Adi während der Ermittlungen Spiele des „OFC“. Danach wird selbstverständlich das gute „Offenbacher Bier“ verköstigt.
Das gehört einfach zu den Krimis von Thorsten Fiedler.
Die vielen Morde und schreckliche Taten des Mörders, machen einem das Lesen nicht leicht. Immer wieder musste ich kurz innehalten. Übelkeiterregende chirurgische Eingriffe, setzen dem Ganzen ein hohes Maß an Grausamkeit auf.
Das Team wird extrem dezimiert.
Leider auch zwei Personen, die mir wichtig waren. Eine neue Charaktere und eine aus dem ersten Buch „Schlusspfiff“. Ich habe bis zum Ende gehofft das ihnen nichts passiert.