Meine Meinung:
„Eine Nacht auf dem Schlitten“
Sammy ist enttäuscht. Er hatte sich ein neues Fahrrad gewünscht. Leider konnte sein Papi ihm diesen Wunsch nicht erfüllen. Ohne Arbeit ist das Geld knapp.
Eine ganz besondere Begegnung, ändert seine Meinung.
Fazit:
Er lernt was sehr Wichtiges, in dieser Nacht. Ich auch.
„Die rote Kugel“
Eine alte rote Kugel erzählt von ihrem Leben. Sie ist alt und besonders. Vom Opa von Frau Rudolf, der Glasbläser war, hergestellt worden und liebevoll verziert.
Frau Rudolf hat aber keine Lust auf die alten Dinge. Gut dass es noch Mia gibt.
Fazit:
Man lernt Tradition ist wichtig. Finde ich auch.
„Eisflächenwunder“
Gerrit ist allein unterwegs und überlegt gerade was er so tun sollte. Auf die Kaffeetafel von seiner Mutter hat er nicht wirklich Lust. Als ihm jemand auf die Schulter tippt, ist sein persönliches Weihnachtswunder perfekt.
Fazit:
Schön, dass es noch Wunder gibt.
„Weihnachtswunder mal anders“
Marianne Broder und Tim gehen essen. Daraus entsteht eine wundervolle Geschichte. Eine besonders Freundschaft.
Fazit:
Manche Begegnungen sind magisch.
„Aliens am Nordpol“
Da kracht ein futuristisches Schiff in den Weihnachtsschlitten. Was für eine Tragödie, eine totale Katastrophe. Wie sollen nur alle Kinder ihre Geschenke erhalten. Der Commander hat eine Idee.
Fazit:
Auch Ausserirdische, können dem Fest der Liebe nicht widerstehen.
„Das Geschenk“
Reiner ist fast 70 Jahre alt und besucht das Haus seiner Vorfahren. Er möchte schauen, ob es noch etwas gibt was ihm lieb und teuer ist. Was er mitzunehmen gedenkt. Auf dem Dachboden gibt es nur noch ein paar Kisten und eine Überraschung.
Fazit:
Wie wundervoll, ist diese Geschichte.
„Alwins Mantel“
Es ist schon seltsam wen man so trifft. Ein Mann der scheinbar Geld hat, lädt Alwin auf eine Erbsensuppe ein und will ihm noch ein Mantel schenken. Aber wie es sich herausstellt, ist Chris viel mehr als nur ein Mann mit Geld.
Fazit:
Weihnachtswunder geschehen, wenn man sie nicht erwartet.
„Opa Willi“
Was für ein trauriges Weihnachten, die Frau von Herr Weber und auch der Sohn, sind nicht mehr auf dieser Welt. Einsam verbringt er die Weihnachtstage. Viele mögen ihn, viele kennen ihn. Als es abends an seiner Tür klingelt, erwartet ihn eine riesige Überraschung.
Fazit:
Es gibt doch noch Freundlichkeit unter den Menschen. Meine Lieblingsgeschichte.
„Ein Rentier haut ab“
Dorian hat keine Lust mehr auf Weihnachten. Er reißt aus, landet nicht gerade Rentierkonform im Garten. Doch für Torben ist das nicht schlimm. Etwas Anderes betrübt ihn mehr.
Fazit:
Auch ich finde das Torben, sehr weise ist.
„Advent, Advent ein Lichtlein brennt“
4 Kerzen unterhalten sich. Die Frau und der Mann haben es nicht leicht. Beschweren sich aber nie. Sie haben nur einen großen Wunsch. Die Kerzen geben Alles, um gute Gedanken an die richtigen Stellen zu schicken. Was bleibt ist die Hoffnung.
Fazit:
Hoffnung ist sooo wichtig.
Alle Geschichten sind wunderbar erdacht.
Die Weihnachtszeit ist besonders. Voller Tradition, Liebe, Vergangenheit, Hoffnung, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Zeit zum Zuhören. Dies kommt jeder Erzählung zu Gute. Man lernt eine andere Sicht kennen und freut sich über die Art, wie Menschen oder Dinge miteinander umgehen. Auch wenn sie sich manches Mal anfänglich uneins sind.
„Opa Willi“ ist meine Lieblingsgeschichte.
[Rezension #622] „Die Bücherjägerin“ von Elisabeth Beer aus dem Dumont Verlag (Rezensionsexemplar)
Meine Meinung:
Sarah ist eine Frau, die nicht wirklich mit anderen Menschen kann. Sie lebt für ihre Bücher und genießt das Leben mit ihrer Tante Amalia. Beide sind verrückt nach Büchern. Ihre Tante restauriert außerdem Möbel, bis zu ihrem Tod. Als Benjamin in ihr Leben tritt und sie um Hilfe bittet, beginnt ein besonderes Abenteuer. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise, in die Vergangenheit. Es gilt eine Karte zu finden. Eine Karte die lang verschollen galt. Amalia hatte eine Spur.
Sie reisen zu Jean nach Frankreich. Die Reise dorthin ist schon abenteuerlich. Denn das Auto hat das Lenkrad, auf der falschen Seite. Sarah wird fast verrückt vor Angst. Die zwei Schildkröten müssen auch mit.
Bin sehr gespannt ob sie die Tabula Peutingeriana finden.
Milena mag ich zuerst nicht, sie ist einfach zu normal und hat überhaupt keinen Sinn für das Alte. Irgendwie hat sie immer an allem was auszusetzen. Sie verhält sich von oben herab. Irgendwie ist ihre Meinung immer die von Thomas und nicht ihre eigene. Vielleicht ändert sich das ja noch. Wird aber nicht verraten.
Die Erzählungen über Amalia, finde ich wirklich wunderbar. Ich kann sie mir bildlich vorstellen. Dort in dem Haus würde ich irre gern leben. Es hat was zauberhaftes, intimes, verschroben Schönes.
Sarah mag ich von Anfang an und wusste sofort, dass mit ihr was nicht stimmt. Autismus war auch mein Gedanke. Sie kann Gefühle und überhaupt wie andere Denken und Handeln, überhaupt nicht einsortieren. Das scheint ihr irgendwie zu viel. Sie kann es nicht nachvollziehen. Ben jedoch scheint in ihr eine Saite erklingen zu lassen, die sie so noch nie wahrgenommen hat. Sie fühlt sich in seiner Gegenwart wohl.
Im Laufe des Buches spricht sie von Emotionen, von Gerüchen, von Geschmäckern und von Büchern geschrieben von Dickinson, Proust, Allende, Brontës, Butler und Le Guin.
Philip kann ich nicht ausstehen. Warum ist Sarah nur in diese Beziehung gerutscht?
Schlimm. Egoist durch und durch.
Jean hat durch Amalias Tod viel verloren. Sie war wie eine Tochter für ihn. Amalia, Sarah und Milena waren seine Familie.
Ich mag ihn sehr.
Das Kapitel 32 auf Seite 213 ist für mich wirklich das wunderschönste.
Die Beschreibungen von London, die sie nur im Augenwinkel wahrnimmt sind sehr gelungen.
Insgesamt schwenkt dieses Buch immer wieder zur Geschichte aus der Vergangenheit zurück. Ereignisse und Anekdoten werden über die Zeit mit Amalia erzählt. Was ich sehr schön finde, denn man kann sich so ein besseres Bild machen. Amalias Geheimnisse und ihre Erkrankung, dass sie den Kindern nichts gesagt hat finde ich sehr schade.
Aber es gehört zu der Geschichte dazu und so begibt sich eben Sarah auf die Reise. Nicht nur um sich selbst zu finden, sondern auch um Milena wieder näher zu kommen. Ben ist in dem ganzen Buch, ein ganz besonderer Mensch dem Sarah vertraut. Auch für mich ist er ein ganz wichtiger Faktor, in der Geschichte.
Überraschende Wendung mit Dengelmann in England, hat mich doch echt total geschockt. Allerdings war es genau in diesem Moment, das Richtige.
Mein Fazit:
Eine sehr runde Geschichte, über eine Frau die mit Emotionen nicht so umgehen kann wie andere, aber gerade deswegen alles hinterfragt und klar auf die Geschehnisse blickt. Sie lernt mehr über sich und über andere auf dieser Reise, als je zuvor. Sie fühlt Dinge die zuvor von ihr nie so wahrgenommen worden sind. Alles verbunden mit einer Karte, auf dessen Suche sie sich begibt. Mir hat das Lesen sehr viel Freude bereitet. Es ist alles dabei. Trauer, Schmerz, Verständnis, beginnende Liebe, Sehnsucht und Vergebung.
Herzlichen Dank an den „Dumont Verlag“ für das Rezensionsexemplar.
[Rezension #621] „Frauen in Indien – Erzählungen“ von Urvashi Butalia aus dem Deutschen Taschenbuch Verlag
1. Erzählung:
„Beschwörungen“
Geeti liest gerne romantische, viktorianischer Romane. Ihre Schwester heiratet, doch zwei Tage vor der Hochzeit geschieht etwas unaussprechliches. Sie ist von ihrer Schwester zum Schweigen verdammt. Öffnet sich nur ihrer Tante, die es dann ihren Eltern erzählt. Die Geschichte beeinflusst das Leben von der Geeti. Bis lange nach Sangheetas Tod. Nikhil fühlt sich schuldig.
Mein Fazit:
Grausame Geschichte einer Ehe. Die durch nicht aussprechen der Geheimnisse zu einem schrecklichen Ende führte.
2. Erzählung:
„Im Küchenanbau“
Jiji hat die Macht über die Küche. Ihre Mutter hat gesagt, wenn du die Macht über die Küche hast, hast du auch Autorität. Nach 14 Kindern ist Jiji in der Küche zusammengebrochen. Sie erzählt von damals, von der Zeit als sie selbst Ehefrau wurde. Doch Minakshi steht ihr bei. Sie sagt ihr, dass sie sich in eine Wahrheit verrannt hat die keine Wahrheit ist und sie jetzt zu sich selbst finden muss.
Mein Fazit:
Eine Frau die in der Wahrheit lebte, dass Autorität nur aus der Küche und aus den Schmuckstücken heraus entsteht.
3.Erzählung:
„Durst“
Susheela und ihr Sohn Kishore gehen gerne in den Park. Dort gibt es einen See der sie magisch anzieht. Plötzlich verändert sie sich, wird zur Schlange mit Schuppen und Haut und ohne Extremitäten. Der Gärtner begegnet ihr ist er tot?
Mein Fazit:
Eine bildgewaltige Geschichte, über einen Fluch und die Gedanken einer verwirrten Seele.
4. Erzählung
„Martand“
Eine Frau die zwei Männer liebt. Sie kann ohne beide nicht leben. Die Lage spitzt sich zu und immer mehr Flüchtlinge kommen. Dann geschieht etwas, dass die Frau und den Mann in ihren grundfesten erschüttert. Sie gehen fort.
Mein Fazit:
Eine Liebe die nicht sein darf, und doch ist.
5. Erzählung
„Der Nachwuchs“
Pitambar wünscht sich Nachwuchs. Doch es sollte nicht sein. Auch nicht von seiner Ehefrau. Der Priester zeigt ihm eine Lösung auf. Diese bringt aber nur Schmerz.
Mein Fazit:
Diese Geschichte gefällt mir nicht. Sie macht mich sehr traurig.
6. Erzählung
„Das letzte Lied“
Apenyo zuerst Kind dann junge Frau. Wunderbare Sängerin, talentierte Weberin unterstützt ihre Mutter. Sie singt im Chor als das Grausame geschieht. Eine Horde Soldaten trifft ein. Töten, vergewaltigen und brandschatzen.
Mein Fazit:
Das hat keiner verdient. Die Geschichte werde ich nicht vergessen.
7. Erzählung
„Das Tal im Schatten“
Eine Frau unterhält sich mit einem Mann. Es ist nicht ihr Mann. Ein Fremder. Sie betrachtet das Tal. Sie kann nicht laufen oder rennen. Polio hatte sie. Sie hat sich in ihr Schicksal ergeben und doch ist da die Hoffnung, daß ihr Mann sie wieder sieht.
Mein Fazit:
Sehr nachdenkliche Geschichte.
8. Erzählung
„Der Baum des Jahrhunderts“
Ein Baum atmet aus. Lacht in der Nacht. Schenkt Schutz den Vögeln und Schatten den Menschen. Beobachtet die Zeit und wundert sich über den Tod eines Jünglings. Ist bestürzt und verzweifelt.
Mein Fazit:
Ein Baum als Zeitzeuge im Griff der Menschen. Wir sollten mehr auf die Natur hören.
9. Erzählung
„Mayadevis großes London-Yatra“
Mayadevi ist eine eiserne Lady. Sie führt den Haushalt mit harter Hand. Auch ihre Reise nach London lässt sie sich nicht ausreden. Sie ist keine freundliche Person. Jedoch ändert sich etwas, als sie ein Einkaufszentrum besucht.
Mein Fazit:
So könnte ich nicht leben. Ohne Freundlichkeit und Liebe.
10. Erzählung
„Erhabenes Leben“
Malini möchte Arunabha haben. Er gehört aber Rina. So viele Jahre. Abhi ist der Sohn der Beiden. Als Arunabha ins Krankenhaus kommt, ist die Sorge groß. Was nun? Wie wird es für Rina und Malini weitergehen.
Mein Fazit:
Eine Dreiecksgeschichte, in der die Trauer fast greifbar ist.
11. Erzählung
„Die Regenmacherin“
Eine Frau sitzt unter einem Baum, kommt herein. Ist selten da, während der Vater seinen Ruhestand genießt. Alles beobachtet von der Tochter.
Mein Fazit:
Bedrückende Geschichte.
12. Erzählung
„Menaka erzählt ihre Geschichte“
Sie ist eine Nymphe. Sie ist Mutter und leidet weil sie ihr Kind nicht beschützen kann. Jahrhunderte vergehen. Leid bringt sie und Schuld trägt sie an vielen Missetaten. Am Ende tanzt sie ihren letzten Tanz.
Mein Fazit:
Verworrene Geschichte. Mir fehlt der Zugang.
Leider gefallen mir nur wenige Geschichten. Schade. Hatte viel mehr erwartet. Fand oft keinen Zugang zu den Erzählungen.
[Rezension #620] „Die Nordseedetektive – Unter Verdacht“ von Bettina Göschl und Klaus-Peter Wolf aus dem Jumbo Verlag
Meine Meinung:
Lang und Finger sind entkommen. Nach einem Hafturlaub, kehren sie nicht zurück ins Gefängnis. Sie verkleiden sich und geben sich als Urlaubsgäste aus. Weil Kommissar Stone sich auf seine Brille gesetzt hat, sieht er nicht, dass da was nicht stimmt, als er vor dem verkleideten Finger steht.
Lukas und Emma spielen draußen. Leider haben Basketbälle, gegen den Wind keine Chance. So ereilt den ein oder Anderen ein frühzeitiges Ende. Hasso der Nachbarshund ist der Täter. Kunschewski freut es.
Oh je Boss Nase taucht wieder auf. Das ist nicht gut.
Das Teemuseum ist ihr Ziel. Was wollen Sie dort?
Lukas und Emma haben derweilen ein anderes Problem zu lösen. Hoffe es klappt.
Lang und Finger sind echt doof. Erst im „Café ten Cate“, dann bei Kunschewski, jetzt bei den Janssens. Sie machen die Arbeit und der Boss befiehlt nur.
Kommissar Stone lässt die Nordseedetektiven nicht zu Wort kommen. Kunschewski glaubt ihnen erst recht nicht.
Was soll das? Wie kommen sie aus dieser Nummer wieder raus?
Ziemlich turbulent geht es wieder zu. Natürlich, wir sind bei den Nordseedetektiven. Da gibt es immer Probleme und Fälle die Lukas und Emma diesmal im Alleingang lösen müssen.
Niemand glaubt ihnen und das ist echt nervig. Wie soll das nur werden? Vor allem wenn Ihnen immer mehr klar wird, dass sie von den Erwachsenen keine Hilfe zu erwarten haben.
Als Kind würde ich da echt ein bisschen verzweifeln, aber nicht Emma und Lukas. Obwohl Emma dann schon meint, dass man die Eltern vielleicht anrufen sollte. Lukas gibt ihr Mut durchzuhalten.
Lieblingsillustrationen:
S. 31 Toll, der Detektivbus.
S. 153 Familie, es gibt nix schöneres.
S. 155 Total lustig, die Teetassen.
Mein Fazit:
Von den Erwachsenen allein gelassen, versuchen Emma und Lukas alles aufzuklären. Leicht ist das nicht und wenn andere einem nicht glauben, tut das schon richtig weh.
Finde es nur immer schade, dass sie alles soweit vor Mama und Papa verheimlichen wollen und die es dann komischerweise doch wissen. Ich finde die Ideen, die die Zwei haben, richtig klasse.
[Rezension #619] Hörbuch „König Saul blinzelt“ von Christina Hirschheydt (Rezensionsexemplar)
Meine Meinung:
Da gibt es Thaddäus mit seine drei Ex-Frauen, die jedes Jahr an seinem Geburtstag zusammenkommen. Die eine bringt eine Knoblauchwurst mit, die andere einen aus Schafswolle stinkenden, ähm gestrickten, Schal, ein Zitatband von Rudolf Steiner. Die Nächste lädt ihn in ein denkmalgeschützten Haus ein, dass sie verkaufen soll. Natürlich ist sie für mich, auf jeden Fall die Gewinnerin. Denn das ist genau Thaddäus Ding, er liebt altes und altertümliches. Erklärt gerne und erzählt darüber und weiß sehr viel davon.
Thaddäus ist so schön schräg, aber einfach liebenswert. Sofort war er mir sympathisch, auf seine schrullige Art. Was er so denkt, was er tut, wovor er Angst hat und wie schnell er sich verlieben kann. Ich mag es dass er so viel über alte Dinge weiß. Das gefiel mir sofort.
Allegra, seine Tochter versucht den Führerschein zu machen, sucht einen neuen Job, eine Mitbewohnerin und hat so ihre Mühe mit ihrer Tochter Kai. Außerdem gibt’s da eine ganz gewisse Person in ihrem Lieblingsladen, die ihr nicht mehr aus dem Kopf geht.
Kai kann ich absolut verstehen und total gut leiden. Sie ist eine Tochter die sich nicht das Butter vom Brot nehmen lässt und sich auch mal wehrt. Allerdings nicht immer erfolgreich. Dass ihre Mutter zur Klassenfahrt mitkommt und sie deswegen sauer ist, kann ich echt nachvollziehen.
Wildemuth, ist für mich tierisch durchgeknallt. Gibt afrikanische Kochkurse und kann überhaupt nicht afrikanisch kochen. Hat so ihre liebe Mühe mit der Liebe, einem Indianer und ihren Enkelkindern. Vorallem als ihr Sohn und ihre Schwiegertochter, einfach von der Bildfläche verschwinden. Tut mir leid das zu sagen, aber ihr Sohn und ihre Schwiegertochter haben echt einen Knall. Da ist Wildemuth noch ein Lämmchen dagegen.
Agnes, scheint immer müde und frustriert, wenig zufrieden. Haare sind kraftlos. Haut ist fahl und eingefallen. Sie sollte doch durch ihre bewusste Ernährung, so viel mehr Energie haben. Könnte man meinen. Dieses Dattelbrot würde ich auch nie runter bekommen.
Dharma suchte den Sinn des Lebens, zumindest hat sie eine Weile Sinnsuche betrieben. Allerdings ist sie ins Hier und Jetzt zurückgekehrt. Wenn man das so nennen will. Sie ist die Einzigste, die den Nachnamen von Thaddäus behalten hat. Als Maklerin hat sie auf jeden Fall, den richtigen Riecher zu seinem Geburtstag gehabt mit ihrer Einladung. Natürlich hatte sie auch Hintergedanken.
Frau Spichtinger, die Hausmeisterin taucht ab und an auf, aber es wird nicht genauer auf sie eingegangen.
Ja, da bleibt nur noch König Saul der schwarze Kater von Thaddäus. Der ab und an, sich in das Rampenlicht drängt. Sei es als Käsekuchen mordender Kater oder wenn er mal wieder Streifzüge unternimmt.
Er ist immer präsent, ohne präsent zu sein. Er beobachtet eher.
Die Geschichte erzählt von Familientreffen, der Suche nach dem Sinn des Lebens, der Liebe und dem Weg aus so mancher Misere.
Eine völlig durchgeknallte Familie, die so verrückt ist, dass sie schon wieder echt sein könnte. Mir bleibt die Geschichte auf jeden Fall im Gedächtnis.
Was mir sehr gut gefallen hat ist der österreichische und bayerische Dialekt den Christina von Hirschheydt wunderbar rüberbringt.
Zuerst war mir die Vorleseweise, zu wenig emotional. Erst mit der Zeit verstand ich, dass es genau diese Art war, die die Geschichte am Besten transportieren kann. Diese verrückte, durchgeknallte Familie die sich viele Gedanken macht, falsche Entscheidungen trifft, dann wieder in manchen Momenten mein Kopfschütteln erntet. Sich seltsam verhält, dann wieder total normales tut, um in der nächsten Sekunde vor den Scherben zu stehen. Sich wieder aufzuraffen und von vorn zu beginnen. Manches lassen sie geschehen, manches nehmen sie selbst in die Hand.
Mein Fazit:
Eine Geschichte voller Ironie und auch Mut einen Weg zu gehen, sollte er noch so steinig sein.
Mir hat das Hörbuch gefallen. Musste schmunzeln und mich über das eine oder andere doch sehr wundern. Immer wieder spielt die Autorin die Klischee Karte aus, aber nur um unser Hörvergnügen zu mehren.
[Rezension #618] „Die Nordseedetektive – Der versunkene Piratenschatz“ von Bettina Göschl und Klaus-Peter Wolf aus dem Jumbo Verlag
Meine Meinung:
Ein Sturm wütet an der Küste. Auch das Gefängnis und die Insassen sind betroffen. Müll fliegt herum und Dachziegel sind nicht mehr sicher. Das nutzt der ein oder andere zur Flucht.
Wow! Ein altes Schiff taucht aus dem Watt auf.
Die Gangster Finger und Lang vermuten einen Schatz auf dem Schiff. Natürlich ist es nicht so leicht, auf das Schiff zu kommen. Es ist sehr glibberig, rutschig und wird bewacht.
Leider erwacht Kommissar Stone und wird von den Gangster nicht gerade freundlich behandelt. Das gibt eine Beule.
Die zwei Ausbrecher wollen sich zudem, an den zwei Kindern rächen. Zum Glück sind Emma und Lukas schnell in ihrer Auffassungsgabe. Eine alte Flasche weist den Kindern den Weg.
Meine Lieblingsillustrationen sind:
S. 57, S.62-63, S. 78 und S.143,
Finde es super, so viel Hintergrundwissen in den Büchern rund um „Die Nordseedetektive“ zu entdecken. Orte die es gibt, beschreibt das Autorenduo so, als ob man wirklich vor Ort ist. Bildhaft kann ich mir so alles vorstellen.
Herr Kunschewski lässt mal wieder, kein gutes Haar an den Janssens.
Hasso finde ich super. Ein Wachhund soll er sein, doch zum Glück ist er ein ganz braver.
Auf einer Nordseeinsel kommt es zum Zusammentreffen. Werden Emma und Lukas da wieder heil rauskommen. Was wird Papa Mick dazu sagen? Was ihre Mutter Sarah? Wird die Polizei rechtzeitig erscheinen?
Mein Fazit:
Fragen über Fragen, die spannend in dieser Schatzsuche hoffentlich für euch beantwortet werden. Für mich war es wieder ein tolles Abenteuer.
[Frankfurter Buchmesse] Interview mit Andreas Steinhöfel, Autor von „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ aus dem Carlsen Verlag
Lieber Herr Steinhöfel,
Sie sind vielbeschäftigt und sicher gerade an einem neuen Projekt. Umso dankbarer bin ich, dass Sie sich die Zeit nehmen, um mir einige Fragen zu beantworten.
Unsere Tochter Lisa las „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ in der Schule.
Sie mochte es sehr gerne.
Mir gefällt es sehr, dass die zwei Jungs sich so wunderbar ergänzen.
Es ist eine außergewöhnliche und sehr starke Freundschaft.
Wie freute ich mich da, Sie auf der Frankfurter Buchmesse 2023 zu sehen und auch mit Ihnen sprechen zu können. Sie sind sehr sympathisch und deshalb fasste ich den Mut, nach einem Interview zu fragen.
Hier nun meine brennendsten Fragen:
Haben Sie viele positive Rückmeldungen zu „Rico und Oskar“ von Kindern und deren Eltern bekommen?
Viele. Und dann nochmal viele und nochmal viele, es hört nicht auf. Der Erfolg der Serie freut mich maßlos, ich bin dafür sehr dankbar! Zu Rico schreiben mir Kinder aus allen Schulformen am häufigsten: „Endlich ist da mal einer, der so denkt und so fühlt wie ich.“ Und die meisten Eltern bedanken sich dafür, dass sie endlich störungsfrei in die Ferien fahren können, weil die ganze Familie sich gemeinsam über die Hörbücher scheckig lacht.
Was war die Inspiration für die zwei Hauptcharaktere?
Die Idee zu den Tieferschatten kam mir, nachdem ich einen Zeitungsartikel über Hochbegabte gelesen hatte. Weshalb ich die Geschichte aus der Perspektive von Oskar begann. Und weil Gegensatzpaare so prima funktionieren, erfand ich Rico dazu. Es stellte sich dann aber schnell heraus, dass Rico da nur der Doofe war, der die Stichworte für die Gags gab. Also hab ich’s umgekehrt: Um zu zeigen, wie jemand sich fühlt, den fast alle für dumm halten, obwohl sein einziges Problem ist, dass er manchmal nicht geradeaus denken kann.
Sie sind ja sehr vielseitig unterwegs. Neben der Kinder- und Jugendbuch Literatur, sind sie auch Drehbuchautor und Übersetzer. Bleibt da noch Zeit für sich?
Jede Menge. Tatsächlich schreibe ich die wenigste Zeit. Ich überlege sehr lange, bastele die Geschichten zurecht, mache Notizen, setze Ideen aneinander, verwerfe sie wieder … Das kann ewig dauern. Wenn ich dann endlich schreibe, geht es in der Regel sehr schnell.
Sie sind mit 2 Brüdern aufgewachsen, gab es viele Jungenstreiche die ihr Anderen gespielt habt?
Nein. Mein Bruder Dirk ist zwei Jahre, Björn zwölf Jahre jünger als ich. Mit Dirk war ich nicht viel unterwegs – er war gern zu Hause, wo er malte und bastelte. Ich war eher draußen unterwegs, sehr gerne allein. Keine Streiche. Das verbot sich mir irgendwie – ich mochte es nicht, selbst Zielscheibe zu sein, also nahm ich mir auch andere nicht zur Zielscheibe.
Rund um Biedenkopf ist es sehr grün. Sind Sie gerne in der Natur unterwegs?
Das war sogar (neben der Nähe zur Familie, also Mutter und Brüdern) der eigentliche Grund dafür, von Berlin zurück aufs Land zu ziehen. Mir fehlte in Berlin die Natur, das war wirklich nervig. In Biedenkopf bin ich jeden Tag draußen unterwegs, immer mit meinem Hund. Mein Haus steht am Waldrand, wenn man will, steckt man in fünf Minuten im tiefsten Dickicht.
Welches Märchen der Gebrüder Grimm hat sie als Kind besonders fasziniert? Wollten Sie deshalb Autor werden?
Meine Mutter hat uns Grimms Märchen zum Einschlafen vorgelesen. Ich mochte sie alle, am liebsten aber, meine ich mich zu erinnern, den Froschkönig. Habe aber noch nie was mit verzauberten Prinzen in der Hauptrolle geschrieben.
Wieso haben Sie sich, gegen das Lehramt entschieden?
Ich hatte die Befürchtung, auf zwischenmenschlicher Ebene womöglich nicht mit Kindern, vor allem aber mit Jugendlichen klar zu kommen. Nicht wirklich für sie da sein zu können, wenn sie andere als schulische Probleme hatten. Heute sehe ich das anders – ich hätte das hingekriegt –, aber damals fühlte es sich anders an.
Was lernt man bei Anglistik und Amerikanistik?
Man verschafft sich einen Überblick über die angelsächsische Literatur, über die geschichtlichen und kulturellen Hintergründe ihrer Entstehung, auch ihrer philosophischen Auswirkungen: Wie weit, wie tief greifen die Geschichten, die wir lesen, ins Leben von uns Menschen hinein? Was macht ein Text mit mir, nachdem ich ihn gelesen habe? Bestätigt er meine Weltsicht? Erweitert er, verändert er sie? Wenn ja: Wie gelingt ihm das?
Persönlich finde ich Berlin toll. Unter den Linden. Café Einstein, die Flohmärkte und den Alexanderplatz. Sie sind nach 20 Jahren wieder nach Biedenkopf gezogen. Was war der Auslöser?
Der Tod meines Lebensgefährten. Berlin war mir danach emotional zu sehr besetzt, an allen Ecken und Enden.
Gibt es ein Buch, dass es nie zur Veröffentlichung geschafft hat?
Es gibt zwei seit Langem unfertige Bücher. Doch die würden, sollte ich sie je endlich fertigstellen, auf jeden Fall veröffentlicht.
Wie lange schreiben Sie schon?
Seit über 30 Jahren. Dirk und ich, das erste Buch, erschien 1991, geschrieben hatte ich es im Jahr zuvor.
Gibt es etwas, ohne dass sie nicht schreiben können? Ein Ritual, einen Gegenstand?
Nein. Was ich allerdings zum Schreiben immer brauche, ist mein Schreibtisch. Ich kriege unterwegs keine Zeile in den Laptop oder zu Papier. Ideen, die mir zwischendrin irgendwo kommen, spreche ich mir einfach rasch aufs Handy.
Wie sieht ihr Tagesablauf aus, wenn Sie schreiben?
Langweilig: Aufstehen, frühstücken, losschreiben. Mit dem Hund losziehen. Mittagessen, Nickerchen. Wieder Schreibtisch: Post beantworten, Vereinsangelegenheiten regeln (ich bin in vielen Vereinen aktiv) und den Ruhm verwalten J. Abends fernsehen oder lesen oder Freunde treffen.
Wie geht man als angehender Autor mit Ablehnung um? Können Sie Tipps geben?
Man sollte Kritik an einem Text nie persönlich nehmen. Fundierte Kritik ist immer etwas Gutes, denn sie zeigt auf, was man besser machen könnte – vielleicht, damit ein Text gefühlvoller wird, nachvollziehbarer oder einfach unterhaltsamer. Kritik, die nur darauf aus ist, den Kritiker ins rechte Licht zu setzen, ist unbrauchbar.
Es war mir eine Freude und Ehre Sie interviewen zu dürfen. Herzlichen Dank für Ihre kostbare Zeit, Ihre Antworten und die Einblicke, die Sie uns gewährt haben.
[Rezension #617] „Der Strickladen in der Christmas Lane“ von Alice Vandersee
Meine Meinung:
New York ist nicht so, wie Gwen sich das vorgestellt hat. Als ihre Mutter einen Unfall hat und sie ihr beistehen möchte, kommt es zum Zerwürfnis, zwischen ihrer Chefin und Gwen. Aber ihre Chefin war sowieso nie was recht. Ihr Akzent, ihre Art, einfach alles hat sie irgendwie gestört. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als zu kündigen.
Erleichtert steigt sie in London in den Zug. Mit einem netten Mann, der sie anspricht kommt sie ins Gespräch. Mit ihm kann sich Gwen gut unterhalten. Ab da denkt sie öfter an ihn.
Allerdings kümmert er sich um seinen Vater, der sehr schwer krank ist. Außerdem ist da noch Emilia, die irgendwie alles daran setzt sich an Jonah heranzuschmeißen. Für wen wird er sich entscheiden?
Erica, ihrer Chefin, wäre ich gerne an den Hals gesprungen. Was für ein Biest, so wenig menschlich.
Machen wir gleich weiter, mit der nächsten Person die ich absolut nicht leiden kann: Emilia, was stellt die sich eigentlich vor. Ist so selbstverliebt, dass sie nicht mitbekommt, das Jonah eventuell nichts von ihr will oder ist sie blind dafür? Macht ihn betrunken und tut so vieles, was man nicht tut. Sie ist herablassend und einfach nur widerwärtig egoistisch.
Setzen wir das Gute dagegen. Gwen, ist eine liebe Person. Die sich aber auch sehr viele Sorgen macht und wahnsinnig unsicher ist. Sie weiß manchmal nicht, woran sie bei Jonah ist. Ob er überhaupt Interesse hat. Warum ist er so zurückhaltend, warum so verschlossen.
Ryan, ist Gwens bester Freund und reist extra für die Weihnachtsfeiertage nach St. Marble. Er kennt Gwen in und auswendig.
Olivia, ist Gwens beste Freundin. Sie hat ziemlichen Verschleiß an Männern. Doch hängt sie gerade, an einem der sie irgendwie nicht los lässt. Vielleicht findet sie endlich ihren Hafen des Glücks.
Francine, Gwens Mutter, braucht dringend Hilfe. Sie ist eine ganz wundervolle Mutter. Ihr Strickladen ist ihre Welt. Stricken mag ich, habe aber leider zu wenig Zeit. Schade.
Patrick ist Jonahs Vater, der plötzlich eine Entscheidung fällt. Er trifft Jonah damit hart. Aber hat Gutes im Sinn.
Ich verstehe Jonah sehr gut. Würde mich auch vor den Kopf gestoßen fühlen. Finde toll, das er Gwen um Hilfe bei dem Wettbewerb bittet. So kommen sie sich näher. Trotzdem steht etwas zwischen ihnen. Emilia? Oder ist es sein Pflichtgefühl?
Schreibstil:
Die Liebe braucht manchmal einen Schubs, oder den Zufall. Auch einen Wettbewerb der zwei Menschen zusammen bringt. Als Autorin benötigt man die richtigen Worte, um die richtige Momentaufnahmen zu erschaffen und Gefühle heraufzubeschwören. Charaktere lernt man dadurch zu mögen oder nicht. Dies gelingt Arwyn Yale mit Leichtigkeit.
Mein Fazit:
Sehr gerne bin ich in die Welt der „Christmas Lane“ abgetaucht. Mir fehlte am Ende nur die Reaktion von Emilia, auf die Verbundenheit von Gwen und Jonah.
Möchte wissen wie es weiter geht. Es soll nicht enden. Denn Gwen, Jonah, Ryan, Olivia, Francine und Patrick habe noch sooo viele Geschichten zu erzählen.
[Frankfurter Buchmesse] Interview mit der vielseitigen Autorin Petra Schier
Liebe Petra,
2017 las ich mein erstes Buch von dir. „Körbchen mit Meerblick“ Lichterhaven Band 1.
Dieses Buch hat mir so gefallen, dass ich ab da immer sehnsüchtig darauf wartete, wann das Nächste erscheinen würde.
So lernte ich nicht nur die „Lichterhaven“ – Romane kennen, sondern auch die Weihnachtsromane mit Hund, deine „Pilger“-Serie und nun auch den Beginn deiner „Rodderbach“-Reihe kennen. Jedes ist auf seine Weise großartig. Als ich dich das erste Mal traf, war es für mich total aufregend. Danke das du dir heute Zeit genommen hast, um mir Rede und Antwort zu stehen.
Welche Bücher hast du in deiner Kindheit gelesen?
Die üblichen Verdächtigen für ein Mädchen, dass in den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts aufgewachsen ist. Die fünf Freunde, Die drei Fragezeichen (Bücher und Hörspiele mochte und mag ich auch heute noch gleichermaßen), Dolly, Hanni und Nanni, Pippi Langstrumpf, Madita (habe ich mindestens fünfzigmal gelesen), jede Menge weitere Bücher von Enid Blyton, Otfried Preußler, sogar noch Berte Bratt, obwohl die damals eigentlich schon allmählich aus der Mode kam, ganz viele dtv-Junior-Bücher, Bücher zu Kinofilmen (waren Anfang der 90er mal total in) wie Flatliners, Robin Hood – König der Diebe, The Outsiders (Schullektüre) und noch unzählige mehr. Ich habe damals die örtliche katholische Bücherei bestimmt zweimal quer durchgelesen, und die war gut bestückt. Außerdem waren meine liebsten Weihnachts- Oster- und Geburtstagsgeschenke natürlich Bücher, und auch ein Teil meines Taschengeldes ist dafür draufgegangen.
Welchen Ausschlag gab es, dass du Literatur und Geschichte studiert hast?
Einen ziemlich profanen. Als ich mein Abitur gemacht hatte, war ich parallel schon dabei, meinen ersten historischen Roman zu verfassen. Ich wusste aber nicht so recht, ob es mir glücken würde, meinen Traumberuf Autorin so rasch ausüben zu können und vor allem, davon leben zu können. Deshalb habe ich versucht, „was Anständiges“ zu lernen und habe ein Studium zum Lehramt an Grund- und Hauptschulen begonnen. Das lief auch recht gut für mehrere Semester. Auch die Praktika an den Schulen waren interessant, aber ich spürte die ganze Zeit, dass es nicht wirklich das war, was ich ein Leben lang tun wollte. Deshalb habe ich etwa zur Halbzeit beschlossen, das Risiko einzugehen, mich umzuentscheiden. Ich dachte, vielleicht ist die Erwachsenenbildung mehr etwas für mich. Deshalb der Umschwung auf Geschichte und Literatur, denn beides hat mich zu dem Zeitpunkt schon sehr stark interessiert, siehe der Roman, der immer noch in Arbeit bzw. zu dem Zeitpunkt in der hundertsten Überarbeitung war.
Allerdings kam ich nicht viel später in Kontakt mit einem Verleger in der Eifel und kaum später mit einem Literaturagenten, sodass ich mich noch einmal umorientiert habe und ins kalte Wasser gesprungen bin. Ich habe mich 2003 einfach ohne Studienabschluss selbstständig gemacht und von da an als freie Lektorin und Autorin gearbeitet und nebenher viele Stunden Nachhilfe in Deutsch und Englisch gegeben, um meine Miete und Brötchen bezahlen zu können.
Das Studium war also ursprünglich mehr ein Versuch, dann eine Orientierungshilfe und wurde schließlich zu einem nicht abgeschlossenen Projekt. Dennoch hat es mir sehr geholfen, weil ich gelernt habe, wissenschaftlich zu arbeiten, was für Recherchen (nicht nur historische) sehr von Vorteil ist.
Wie schwierig war es, das Studium in deinen Alltag zu integrieren?
Das erste Studium war ein klassisches mit Vorlesungen vor Ort (Uni Koblenz), und da ich zu Hause wohnen und mit dem Auto fahren konnte, gibt es hier eigentlich nichts zu berichten. Das Fernstudium an der Fernuni Hagen, zu dem ich später gewechselt bin, war eine deutlich größere Herausforderung, denn man muss sich neben dem Job (bei mir waren es im Schnitt 20 Stunden Nachhilfe pro Woche) sehr diszipliniert mit den Studienunterlagen auseinandersetzen. Im Grunde ist es nicht viel anders als das Schreiben als hauptberufliche Autorin. Man kann sich die Zeit theoretisch einteilen, praktisch muss man es aber auch sehr konsequent tun, wenn man den Anschluss nicht verlieren will. Man lernt in einem Fernstudium so gut wie komplett selbstständig den vorgegebenen Stoff, das ist vermutlich nicht für jeden Menschen die gangbare Lösung. Ohne ein festes Ziel vor Augen kann man sich leicht verzetteln.
Mein Alltag hat sich also zwischen Nachhilfe und Studium irgendwie aufgeteilt, was vermutlich immer noch recht „einfach“ war, weil ich nach wie vor bei meiner Mutter gewohnt habe und nicht in Vollzeit arbeiten musste. Als ich dann in meine eigene Wohnung übergesiedelt bin, wurde es ganz automatisch „ernster“, weil ich nun eben auch die Miete bezahlen musste. Aber auch das ist alles machbar, wenn man den festen Willen hat, das gesetzte Ziel zu erreichen. Dass sich bei mir das Ziel dann noch einmal geändert hat, steht auf einem anderen Blatt. Den Sprung ins kalte Wasser der Selbstständigkeit habe ich übrigens nie bereut. Es war anfangs nicht leicht, aber es hat mich erfüllt wie nichts anderes, und das ist bis heute, 21 Jahre später, so geblieben.
Welches Buch war das Erste, dass du geschrieben hast?
Es hatte den Titel „Das hölzerne Kruzifix“ und wurde später (nachdem aus dem Holz Silber geworden war) in zwei Hälften geteilt, noch einmal komplett neu geschrieben und ist als „Die Eifelgräfin“ und „Die Gewürzhändlerin“ 2009 und 2011 bei Rowohlt erschienen.
Davor habe ich Kurzgeschichten geschrieben und sogar als Teenagerin schon ein paar Jugendbuchmanuskripte angefangen, von denen ich gar nicht mehr weiß, wohin ich sie gepackt habe. Ich müsste mal auf dem Dachboden stöbern …
Gibt es etwas das du unbedingt beim Schreiben brauchst?
Nein, eigentlich nicht. Ich kann bei Stille schreiben, höre aber je nach Manuskript auch gerne die passende Musik. Ich kann tippen (ungern), diktieren (muss man lange üben, um schnell und gut zu werden) und mit der Hand auf meinem reMarkable (Schreibtablet) schreiben. Letzteres bevorzuge ich inzwischen eindeutig, weil ich dabei am besten in den Flow komme.
Ich habe immer etwas zu trinken (Mineralwasser) zur Hand und manchmal etwas zu knabbern (Möhrchen, Äpfel, Kekse, hin und wieder, wenn es stressig wird, auch Schokolade).
Am liebsten arbeite ich in meinem Arbeitszimmer, aber ich kann meinen reMarkable auch mal auf der Terrasse oder am Esstisch oder in einer Hotellobby benutzen. Ich habe sogar schon einige Kapitel eines Romans auf der Frankfurter Buchmesse (der ersten Nach-Corona-Buchmesse) verfasst.
Wie gelingt es dir, so viele verschiedene Genres, in einem Jahr zu schreiben?
Darüber mache ich mir im Grunde gar keine großen Gedanken. Ich tue es einfach. Vermutlich würde es mir viel schwerer fallen, ständig nur ein einziges Genre bedienen zu müssen. Ich liebe die Abwechslung und habe so viele verschiedene Ideen im Kopf, dass ich gerne zwischen ihnen hin und her switche. Das ist wahrscheinlich eine Typsache. Ich halte mich ungern zu lange an ein und demselben Thema auf, sondern brauche die Vielfalt, die ja auch stets eine Herausforderung in sich birgt.
Schreibst du mehrere Bücher nebeneinander her?
Lieber nicht. Ich musste es schon tun, aber das ist für mich nicht sinnvoll, sondern schlicht und ergreifend anstrengend. So gerne ich die Abwechslung auch habe, bleibe ich doch lieber immer nur bei einem Manuskript und beende es, bevor ich mit etwas ganz anderem beginne. Recherchen für das nächste Buch oder Vorbereitungen wie das Schreiben von Exposés fallen da allerdings nicht hinein, das alles läuft meistens irgendwie parallel.
Wie sieht dein Schreiballtag aus?
„Den Schreiballtag“ gibt es bei mir schon seit einer Weile nicht mehr. Ich nehme es mir zwar immer wieder vor, strukturierter zu arbeiten, aber in den letzten Jahren kam das Leben zu oft dazwischen, sodass ich nur skizzieren kann, wie ich es am liebsten hätte:
Morgens gleich ab etwa 8 Uhr schreiben, dann mit dem Hund raus, dann Organisatorisches, Mails, Marketing, dann wieder Hundezeit und evtl. abends noch mal ein bisschen schreiben.
Die Realität sieht eher so aus, dass mich die organisatorische Seite in aller Regel morgens bereits mit Beschlag belegt und bis mittags kaum loslässt, ich nachmittags mit Marketing/Werbung aufgehalten werde und dann erst ab 17/18 Uhr zu schreiben beginne, was sich dann zumeist bis 23 Uhr oder darüber hinaus hinzieht.
Essen und sonstige (Hunde-)Pausen habe ich jetzt mal nicht hinzugezählt, das quetsche ich immer irgendwo mit rein. Außerdem muss ich hinzufügen, dass ich mir zum Schutz meiner körperlichen und seelischen Gesundheit angewöhnt habe, an mindestens zwei Tagen pro Woche in der Regel um die Mittagszeit ins 40 km entfernte Schwimmbad zu fahren und dort jeweils 90 Minuten am Stück Bahnen zu schwimmen. Diese Zeit geht also von meiner Arbeitszeit ab, aber wenn ich das nicht mache, werde ich es sehr wahrscheinlich eines Tages bitter bereuen.
„Spionin wider Willen“ geht schon in die 15. Runde. Wahnsinn! Wie gelingt es dir immer neue Ideen für Janna und Markus zu finden?
Die Ideen für die Serie sind (bis auf manche Details) schon seit der ersten Folge in meinem Kopf verankert. Ich weiß also genau, wohin die Reise der beiden Hauptfiguren gehen wird. Ein paar unverhoffte Umwege sind dabei einkalkuliert, denn meine Figuren wissen in aller Regel selbst am besten, was als Nächstes passieren soll und wie sie sich verhalten wollen. Die einzelnen „Fälle“, die die beiden zu lösen haben, sind, bis auf ein paar wichtige Eckpunkte, relativ flexibel, ich kann also spontan variieren, wenn es mir sinnvoll erscheint oder wenn ich über ein spannendes Thema stolpere, das sich für die Serie eignet.
Wo kann man dich bei einer Lesung, das nächste Mal erleben?
Treffen kann man mich ich am 27. September 2024 ab 19 Uhr auf einer Gemeinschaftslesung zusammen mit zwei anderen Autorinnen aus der Autorenvereinigung DELIA in Kall in der Eifel, am 7. November 2024 dann (ohne Co-Autorinnen) ab 19 Uhr in Angelsdorf (NRW). Manchmal gibt es auch Online-Lesungen mit mir auf Zoom, das ist für alle sehr bequem, in deren Nähe ich selten oder nie live anzutreffen bin. Die nächsten Zoom-Lesungen gibt es voraussichtlich im Herbst und Winter 2024.
Du schreibst mit so viel Herzblut und schaffst es geschickt Welten und Gefühle mit Worten zu erschaffen. Ich bewundere das.
Hast du einen Tipp für Alle da draußen, wie sie ihren eigenen Weg der Wörter finden?
Lesen, lesen und noch mal lesen! Gerne auch analysieren, wie die Bücher, die man am liebsten hat, aufgebaut sind, welche Kniffe, Cliffhanger und Tricks die Autorin oder der Autor benutzt hat, um Spannung aufzubauen und zu halten.
Wenn du noch ganz am Anfang stehst, solltest du dich aber nicht mit zu viel „Technik“ und Handwerk überfrachten, sondern erst einmal der inneren Stimme und den Ideen freien Lauf lassen. Überarbeiten kannst du später immer noch, und wie man einen guten Plot entwirft, musst du nicht schon beim ersten Versuch wissen.
Erst einmal kommt es darauf an, überhaupt zu schreiben, möglichst regelmäßig, auch wenn es vielleicht nur eine halbe Seite am Tag ist. Oder ein paar Sätze. Mit der Zeit findest du einen Weg für dich und wirst dich auch hinsichtlich des Schreibhandwerks nach und nach weiterbilden.
Du darfst dich nur nicht gleich unter Druck setzen, das kann ganz leicht zu Frust führen, weil du vielleicht nicht gleich so perfekt bist wie die Autorinnen und Autoren, die du bewunderst.
Du darfst nie aufhören zu lernen, an dir zu arbeiten, für Neues offen zu sein, und wenn das Schreiben wirklich dein größter Traum ist, darfst du niemals aufgeben oder dir einreden lassen, dass du das nicht schaffen kannst (aus welchen Gründen auch immer). Du kannst!
Es war unglaublich toll dich wiederzusehen. Danke für deine kostbare Zeit.
Herzlichen Dank für deine Zeit.
Sehr gerne. 😊
[Frankfurter Buchmesse] Bücher über Bücher, Wunschliste und mehr
Mitgebracht zum Signieren, Gekauft und geschenkt bekommen.
Ihr könnt mir glauben, so viele Bücher hatte ich noch nie auf meinem Wunschzettel und ich habe auch glaube ich, noch nie so viele tolle, faszinierende und fabelhafte Bücher von der Messe mitgebracht.
Natürlich hatte ich ein paar zum Signieren dabei. Da wären unter anderem „Die Fürstin“ von Iny Lorentz oder die Bücher von Thorsten Fiedler „Abseits“ und „Haftbefehl“.
Dumont Verlag – Herzlichen Dank an die zauberhafte Liesa für „Die Bücherjägerin“ und die wunderbare Alexandra für „Sprechen lernen“. Ersteres lese ich gerade.
Montlake Verlag
Edition M
Selfpublisher
Mainbook Verlag – ist für mich aus meinen Regalen nicht mehr wegzudenken.
Jennifer Hauff – bin soooo gespannt auf das Buch.
Thorsten Fiedler – Ich liebe seine Bücher.
Gerd Fischer – Endlich Band 1 – Jetzt gehts los!
Signiert von Iny Lorentz
Emons Verlag
Silke Ziegler – Danke für das tolle Gespräch. Weinheim steht auf unserer Reiseliste.
Meine liebe Freundin Karin Kaiser begeistert mich immer wieder mit ihren Vampirgeschichten, auch mit dieser. Herzlichen Dank dafür.
Lieben Dank geht auch an das Autorenduo Valerie le Fiery und Frank Böhm –
Annett C. LoClair – schenkte mir dieses bezaubernde Büchlein für meine Enkelin Jasmin – Herzlichen Dank.
Wunschliste – Bücher die ich gerne für meine Enkelin hätte.
Meine Wunschliste
Selfpublisher
Emons Verlag
Beltz & Gelberg Verlag
Gmeiner Verlag
cbj Verlag
Vajona Verlag
Spica Verlag
Hanser Verlag
Insel Verlag
Piper Verlag
Rowohlt Verlag
KiWi Verlag
Kiepenheuer & Witsch Verlag
Definitiv geht mir Dank meines SUBs und dieser Bücher der Lesestoff die nächsten Jahre definitiv nicht aus. Das genau ist nun mein Problem. Ein schönes Problem. Denn wer die Wahl hat, hat die Qual. Werde mir nun überlegen, wie ich diesen SUB angehe.
Vielleicht ist ja auch für was dabei. Viel Spaß beim Stöbern.
Eure Bettina