Auf der Buchmesse Essen traf ich viele außergewöhnliche Autorinnen und Autoren.
Ulrike Bartlitz
die ihr Buch dort präsentierte, hatte ihren Stand sehr liebevoll hergerichtet. Pyramide, Ägyptische Bilder, Muscheln und vieles mehr zog mich an den Tisch. Ihr Lächeln sagte du bist Willkommen, darf ich dir mehr von meiner Geschichte erzählen? Selten habe ich nur nach dem Lesen des Klappentextes, ein Buch so unbedingt haben wollen. Es passierte mir auf der Buchmesse Essen nur zwei Mal! Ich wusste diese Geschichte würde mich berühren, und so kaufte ich ihren Roman vom Fleck weg. Noch am Abend begann ich zu lesen. Am nächsten Tag, ging ich mit einem guten Gefühl und Interviewfragen zurück auf die Messe. Nun ist es soweit und ich darf euch eine wunderbare Autorin vorstellen.
Liebe Ulrike, danke das du dir Zeit genommen hast, mir die Fragen zu beantworten. Es gibt einige meiner Leser die dich noch nicht kennen. Bitte sei so lieb und stelle dich kurz vor.
Ich bin 57 Jahre alt und geboren in Essen. Den Schönberger Strand an der Ostsee bezeichne ich aber als meine zweite Heimat. Ich bin verheiratet und habe eine erwachsene Tochter.
Dank meiner Mutter entdeckte ich schon früh meine Liebe zu Büchern. Vor allem zu Märchen, die ich fast schon Wort für Wort auswendig wiedergeben konnte, noch bevor ich lesen lernte.
Ich bin ein Mensch, der auf andere Menschen zu gehen kann, also sehr kontaktfreudig. Zur Entspannung male ich sehr gerne.
1. Wie kamst du darauf die Geschichte, die mir schon beim Lesen des Klappentextes einen wohligen Schauer über die Arme gejagt hat, zu schreiben?
Die Idee zu dieser Geschichte wurde geboren, als mir beim aufräumen zwei alte Schulreferate, von Ägypten und Griechenland, meiner Tochter in die Hände fielen. Beim lesen dieser Referate fiel mir auf, dass beide Länder in der Antike sehr viel gemeinsam haben. Die vielen Götter, die alte Kultur usw. Ein Thema, das mich schon immer fasziniert hat.
Meine Tochter verneinte die Frage, ob sie die Referate mit zu sich nach Hause nehmen möchte und riet mir: „Mama mach was daraus.“
Da habe ich angefangen die Geschichte der Archäologin Katharina Evens, ihrer Tochter Debora und einem Zeitreisenden zu schreiben.
2. Warum hast du an einer Veröffentlichung des Manuskripts gezweifelt?
Ich war der Meinung, dass es dafür nicht gut genug ist. Ich habe mich selbst unterschätzt und an meinen Fähigkeiten gezweifelt. Doch mit der Veröffentlichung des Buches wurde ich eines Besseren belehrt. Gott sei Dank.
3. Das Cover ist außergewöhnlich. Springt einem sofort ins Auge. Wieviel Mitspracherecht hattest du da?
Auf dem Cover sollte auf jeden Fall etwas sein, dass man sofort mit beiden Ländern in Verbindung bringen würde. Auch die 5 Perlen wollte ich auf dem Cover, da diese in der Geschichte eine entscheidende Rolle spielen.
Warum die Perlen genau diese Farben haben hat folgenden Grund.
Die blaue Perle gehört zu Poseidon, dem Gott des Meeres. Die bronzefarbene der Göttin Demeter. Sie ist die Göttin der Vegetation, der Ernte, der Fruchtbarkeit, der Erde.
Die rote Perle gehört zu Eos, der Göttin der Morgenröte.
Die weiße Perle gehört zur Göttin Eileithiya. Sie ist die Göttin der Geburt, der Reinheit.
Die schwarze Perle kann eigentlich nur Hades gehören, dem Gott der Unterwelt, der Toten.
Ich wollte drei Elemente und zwei Gegensätzlichkeiten zusammenbringen. Blau für Wasser, rot für Feuer, braun für Erde. Weiß für das Leben und schwarz für den Tot.
Die Entscheidung wie das Cover letztendlich aussehen sollte habe ich ganz alleine getroffen.
4. Hat die Archäologie dich schon immer interessiert?
Ja sehr, schon in meiner Schulzeit. In meinem Buch habe ich eine Passage geschrieben, dass ich altes Porzellan und Haushaltsgegenstände gesammelt habe, das ist wirklich so. Das Bedürfnis ist doch größer denn je herauszufinden was die Archäologie leistet. Ich denke, sie leistet einen unschätzbaren Beitrag zu dem Gesamtbild, das wir uns vom Menschen, seinen Ursprüngen und seiner kulturellen Entwicklung machen.
5. Warst du selbst schon an den Orten, die du beschreibst?
Ägypten besuchte ich schon mehrmals. Ich war in den Städten El Gouna, Sharm El Sheik, Hurghada, Kairo und Makkadi. Ein gefährliches aber auch einmaliges Erlebnis hatte ich in der Arabischen Wüste, sie liegt auch in Ägypten, zwischen dem Nil und dem Roten Meer. Ich geriet mit einer Reisegruppe in einen furchtbaren Sandsturm. Griechenland habe ich leider noch nicht besucht, möchte dies aber in diesem Jahr unbedingt noch nachholen.
6. Ist das dein erstes Werk, oder gibt es noch mehr fantastische Geschichten von dir?
Ich habe vor vielen Jahren einige Kurzgeschichten geschrieben, die es leider nicht mehr gibt. „Die fünf Perlen“ ist mein erster Roman.
7. Seit wann schreibst du?
Es war im Jahr 2009, als mir die Referate in die Hände fielen. Da habe ich angefangen zu recherchieren. Ich wusste plötzlich, dass ich eine Geschichte schreiben wollte. Eine Geschichte, in der sich die Realität des Alltags und der Phantasy vereinen.
8. Was ist dir wichtig beim Schreiben?
Ich möchte, dass der Leser in meine Geschichte eintaucht. Ihm das Gefühl geben, dass er sie selbst miterlebt, in den Handlungen „mitspielt“. Das die Geschichte ihn fesselt und er das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte, bis er es zu Ende gelesen hat.
9. Brauchst du Ruhe, oder ist dir Trubel lieber?
Das ist immer unterschiedlich. Wenn ich über wahre Begebenheiten recherchiere brauche ich keine Ruhe. Während ich meine Notizen mache, mir Fotos von Orten in Griechenland und Ägypten ansehe, stört mich Hintergrundmusik nicht. Wenn ich jedoch am Manuskript selbst arbeite, darf mich niemand stören. Da es vorkommen kann, dass ich für einen kurzen Text einige Stunden benötige.
10. Trinkst du Tee oder Kaffee während du schreibst?
Weder noch, da ich hauptsächlich abends an meinem Manuskript arbeite, genieße ich gerne ein Glas Wein. Am liebsten einen Rapsani aus der griechischen Region Thessalien.
11. Schreibst du auf Papier oder am Computer?
Ich habe mir angewöhnt immer einen Block und einen Stift in der Tasche zu haben. Wenn mir unterwegs ein guter Gedanke zu meiner Geschichte einfällt schreibe ich diesen sofort auf. Um ihn später in das Manuskript einzufügen.
12. Wie gelingt es dir den Alltag und das Schreiben zu verbinden?
Das ist nicht immer einfach. Natürlich hat der Job Priorität. Auch die Hausarbeit will gemacht sein, und mein Mann fordert zu Recht auch meine Aufmerksamkeit für ihn. Deshalb nehme ich mir meistens abends die Zeit zum schreiben.
13. An welchem Ort würdest du gerne einen Schreiburlaub verbringen?
Da gibt es viele Orte. Die Welt ist so groß und schön. Aber ob ich, bei dem was es alles zu sehen und zu entdecken gibt wirklich zum schreiben komme ist dann fraglich. Ich hatte das große Glück, in diesem Jahr eine Woche Schreiburlaub am Schönberger Strand der Ostsee verbringen zu dürfen.
Herzlichen Dank liebe Ulrike für das spannende und informative Interview. Danke auch für deine kostbare Zeit.
Mitglied im Verein bin ich seit kurz vor der Leipziger Buchmesse 2014, beim Blogteam seit kurz nach der Messe. In das Bloggeschehen bin ich ganz unvermittelt ‚hineingestolpert worden‘, wenn man so will. Ich hatte das noch nie gemacht und auch keine Ahnung, ob mir das liegt. Aber: Ja, das tut es!
Ein eigener Blog, gemeinsam mit einer Autorenkollegin, ist darüber hinaus in Planung. Das wird ein neues Konzept, wir sind schon sehr aufgeregt …
Dann gibt es da noch den PottCast www.derpottcast.de , das ist jeweils ein Begriffspaar, das von zwei Autoren/Journalisten aufgegriffen und in einem eigenen Podcast-Beitrag gegeneinandergestellt wird. Der Bezug ist hierbei stets das Ruhrgebiet, meine Heimat. Im PottCast-Team bin ich seit dem Sommer und habe bisher einen Beitrag zum Begriff ‚Hier‘ geliefert.
Den nächsten bereite ich hier auf der Frankfurter Buchmesse vor – mehr wird noch nicht verraten!
2. Wann kam dir die Idee zu deinem Blog / deinem ersten Buch? Das Bloggen hat mir von Anfang an so viel Spaß gemacht, dass ich in meinem Schreiburlaub in Portugal im Juni einen täglichen Mini-Blog auf meiner Facebook-Seite gestartet habe. https://www.facebook.com/ClaudiaKociucki.Tastenwechsel Aufhänger zu den Kurzbeiträgen war immer ein Foto, das ich auf meinen Spaziergängen oder beim Beobachten der Leute geschossen habe. Im Gegensatz zu Kurzgeschichten oder Büchern bekommt man dabei immer direkte Resonanz, z. B. durch Likes oder Kommentare. Das ist prima, denn dieser unvermittelte Kontakt zu den Lesern motiviert ungemein!
Wenn wir über ‚mein erstes Buch‘ reden: Oje… Da sind so viele Ideen in meinem Kopf. Mein allererstes Buch habe ich mit 13 angefangen. Auf einer Schreibmaschine. Es war ein Krimi und ich habe einfach angefangen zu schreiben – wusste aber weder, wer der Mörder ist, noch wer umkommen soll. Klarer Fall von ‚nicht plottendem Autor verstrickt sich in seiner eigenen Geschichte‘. Ich fand es trotzdem toll, habe aber irgendwann das unvollendete Opus verloren… Vielleicht nahmen die Blessuren einfach überhand, wenn wieder einmal ein Fingerchen zwischen den Hämmerchen der mechanischen Schreibmaschine steckengeblieben war. Aua.
3. Was für Bücher / Geschichten hast du bisher veröffentlicht? oder Wie viele Beiträge hat dein Blog bisher? Ich schreibe seit drei Jahren und habe mit Kurzgeschichten angefangen; im Durchschnitt schreibe ich pro Monat eine. Von den 23, die ich bisher auf meiner Homepage
erwähnt habe, sind fast alle veröffentlicht worden beziehungsweise erscheinen in diesem oder im nächsten Jahr ; vier davon wurden in Selfpublishing-Projekten publiziert. Aktuell arbeite ich an einem Romanprojekt, aber für 2015 sind auch Sachbücher und Biographien denkbar. Im Blog der 42er Autoren habe ich bislang zehn Beiträge gehabt, im PottCast einen.
4. Was für ein Genre liest du am liebsten? Wenn ich überhaupt dazu komme, denn seit ich schreibe, geht dafür die komplette freie Zeit drauf: Thriller und Krimis, auf Reisen aber gerne auch lustige Sachen. (Im Flugzeug Psychokram zu lesen macht mich nämlich ziemlich unentspannt…)
5. Was sind deine Vorbilder / Lieblingsautoren? Vorbilder in dem Sinne habe ich nicht, aber ich schleppe schon seit Schul- beziehungsweise Studienzeiten einige Lieblingsautoren mit mir im Kopf oder in der Aktentasche herum: Da stehen zum Beispiel Shakespeare und Camões aus dem 16. Jahrhundert ganz oben auf meiner Liste, aber auch Portugiesen wie Pessoa, Saramago und Lobo Antunes.
6. Was für Pläne hast du für dieses Jahr? Nun, das Schreibjahr 2014 endet für mich in Kürze, da ich bis Ende Oktober die Überarbeitung von ‚Hamlet‘ fertig haben muss. Für die Bochumer Shakespeare-Wochen schreibe ich nämlich gemeinsam mit vier wundervollen Autorenkollegen aus NRW (Heike Wulf, Louis Jansen, Michael Meyer und Jochen Ruscheweyh) den Klassiker um. Das ist ein Riesenspaß, denn wir holen den Plot ins Ruhrgebiet! Uraufführung ist am 27.10. in Bochum und damit wird auch die Bühnensaison 2014/2015 für mich eingeläutet: ‚Hamlet‘ lesen wir insgesamt dreimal. Darüber hinaus beginnt Ende November ein neues Bühnenabenteuer für mich: Mit meinem Rheinländer Kollegen Robert Pfeffer werde ich auf Lesetournee gehen. Wir touren bis Ende März mit unserem Programm ‚Ohne Ziel ist auch ´ne Richtung!‘ an Rhein und Ruhr, haben aber auch Auftritte in Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern. Da freue ich mich tierisch drauf!
7. Machst du bei einer Challenge mit? Wenn ja bei welcher / welchen? Ich habe 2012 beim NaNoWriMo mitgemacht und zweimal bei einer von Kolleginnen organisierten Schreibchallenge. Dabei habe ich beispielsweise einmal in dem betreffenden Monat Kurzgeschichten für eine Portugal-Anthologie geschrieben. (Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass die immer noch in dem Rohzustand auf meinem Rechner vor sich hin siechen, da sich in den letzten zwei Jahren so viele spannende Projekte dazwischengeschoben haben. Aber Aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht Aufgehoben!)
8. Was ist dein größter Traum? Dass meine berufliche To-Do-Liste nur noch Autorendinge enthält.
9. Wofür würdest du dich entscheiden? Die Berge, weite Ebene oder das Meer? Das Problem ist, dass ich mich schlecht entscheiden kann und auch in diesem Fall alles will! Das Meer ist ein Muss – am besten schaue ich von einer Bergkette oder einer Steilklippe darauf. Und wenn ich mich dann umdrehe, habe ich Weitsicht. Das ist perfekt. Deshalb liebe ich auch meinen Herzensort Nazaré an der portugiesischen Silberküste so, denn dort finde ich genau das so vor. (Da komme ich übrigens gerade her.)
10. Welche 5 Dinge benötigst du zum Schreiben? Laptop, Strom, meinen Schreibfilm*, Kaffee, meine Ruhe.
*Viele fragen immer, was denn bitte ein ‚Schreibfilm‘ ist. Also: Einige hören bestimmte Musik beim Schreiben oder schauen aus dem Fenster. Ich lege einen Film ein, den ich schon vorwärts und rückwärts und seitwärts mitsingen und mitsprechen kann – in mehrere Sprachen. Mein Top-Film ist ‚Rapunzel – Neu verföhnt‘, aber ich nehme auch die beiden ‚Ich – einfach unverbesserlich‘-Filme und (ganz neu) ‚Die Eiskönigin‘. Herrlich!
11. Dein liebster Rückzugsort?
a) Mein Bettchen für den obligatorischen Mittagsschlaf.
b) Siehe Frage 9: Nazaré – oben auf der Steilklippe, wenn ich hinunter auf den Ort und den Strand schaue oder wenn ich unter der Klippe sitze und den Wellen zusehe oder wenn ich … ach, ich könnte noch seitenweise weiterschwärmen. Einfachste Antwort: Nazaré oder jeder andere Ort in Portugal, da mich alleine die Sprache schon zur Ruhe bringt und mein Herz im Wohlfühlmodus schlagen lässt. *hach
Vielen lieben Dank, liebe Claudia für das tolle Interview!
Es hat mich so gefreut dich auf der Buchmesse wieder getroffen zu haben.
Die Lesung von dir war klasse! Sogar meine Lieblingsgeschichte hast du dir dafür ausgesucht!
Vor kurzem kam mir die Idee einige Self Publisher aus meinem Bekanntenkreis und Freundeskreis zu interviewen. Nun meldeten sich bisher für mich unbekannte Autoren bei mir. Was mich riesig freute!
Meine Idee scheint anzukommen. 🙂
Denn es soll ja Self Publisher Neulingen helfen, besser durch den Dschungel der Möglichkeiten zu finden. Es gibt derer ja sooo viele.
Marlies Borghold
eine liebe Autorenkollegin stellt sich heute den Fragen. Bin sehr gespannt und ihr hoffentlich auch!
Was heißt für dich Self Publishing? Das bedeutet für mich, dass ich meine Bücher veröffentliche, ohne die Hilfe eines Verlages in Anspruch zu nehmen, egal ob „ganz frei“ oder über eine Plattform wie z.B. Neobooks. Wie wichtig ist dir die Selbstbestimmung über dein Buch?
Derzeit sehr wichtig! Es ist schön, dass das im Buch steht, so, wie ich es möchte. Allerdings weiß ich nicht genau, wie ich mich verhalten würde, hätte ein renommierter Verlag seine Fingerchen im Spiel. Da wäre ich wahrscheinlich zu Kompromissen bereit. Allerdings dürften eventuelle Zugeständnisse nicht meine Geschichte verfremden, dann wäre Ende im Gelände.
Hast du bei deinem ersten Buch Verlage angeschrieben?
Oh ja, das habe ich – viele – und, wie erwartet, Absagen erhalten. Aber Droemer & Knaur war so nett, mit auf die Neobooks-Plattform hinzuweisen.
Wie schätzt du die Chancen von Self Publishern ein? Es gibt durchaus Autoren, die als Self Publisher sehr erfolgreich sind. Also sind die Chancen erfreulicherweise nicht schlecht. Welche Träume hast du für dich persönlich?
Ich würde mich zunächst einmal nur über einen etwas höheren Bekanntheitsgrad freuen. Mein Traum an sich wäre aber natürlich, einen Bestseller zu landen. Welcher Autor hat den nicht!
Wie viele Bücher warten gerade auf Vollendung?
Oh je: 3
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das weiß ich nicht so genau. Ich glaube eher, das Schreiben ist zu mir gekommen.
Wann hast du begonnen Geschichten zu schreiben?
Etwas geschrieben habe ich schon immer, schon als Kind. Da waren es allerdings mehr Gedichte. Meinen ersten Roman habe ich erst vor ca. 2 ½ Jahren begonnen.
Was war der Auslöser?
Auch hier muss ich passen. Es gab keinen Anlass. Auf einmal musste „ es raus“. Mein Kopf hat sozusagen diktiert. Das ist auch heute noch sehr oft so – und wirklich äußerst spannend.
Was sollte ein Self Publisher beim Veröffentlichen beachten?
Nicht zu früh veröffentlichen! Erst einmal überarbeiten, überarbeiten und – überarbeiten – und Testleser (außerhalb des Freundes- und Familienkreises) suchen, die über die eigene Betriebsblindheit hinweghelfen. Wenn er die finanzielle Möglichkeit hat, sollte er sogar ein Lektorat vorschalten. Auch sollte er sich kundig machen, z.B. in Facebook-Gruppen. Dort bekommt er Input und kann sich im vornherein bekanntmachen. Zudem ist ein schönes, passendes Cover sehr hilfreich.
Vielen lieben Dank
liebe Marlies,
die Einblicke in deine Arbeit!
Wenn ihr euch die Bücher von Marlies Borghold mal ansehen, oder sie besuchen möchtet dann könnt ihr das hier:
Vor kurzem kam mir die Idee einige Self Publisher aus meinem Bekanntenkreis und Freundeskreis zu interviewen. Nun meldeten sich bisher für mich unbekannte Autoren bei mir. Was mich riesig freute!
Meine Idee scheint anzukommen. 🙂
Denn es soll ja Self Publisher Neulingen helfen, besser durch den Dschungel der Möglichkeiten zu finden. Es gibt derer ja sooo viele.
Anja Bagus
schreibt Steampunk Romane und stellt sich heute den Fragen. Bin sehr gespannt und ihr hoffentlich auch!
Was heißt für dich Self Publishing? Freiheit. Also Freiheit auf ganz vielen Ebenen. Zunächst einmal muss ich mich nicht nach dem Wohlwollen eines Verlages richten, und dem, was dieser gerade als Publikumsgeschmack empfindet. Dann in allem anderen, was die Details meines Buches angeht: Seitenzahl, Wortwahl, Cover, Preis … Ich kann alles selbst bestimmen. Wie wichtig ist dir die Selbstbestimmung über dein Buch? Extrem. Ich habe meine ersten drei Bücher selbst publiziert, obwohl ein Verlag Interesse hatte. Erst das Vierte habe ich mit einem Verlag gemacht, weil dieser mir alle Freiheiten lässt und die Zusammenarbeit einfach wunderbar ist. Hast du bei deinem ersten Buch Verlage angeschrieben? Nein.
Wie schätzt du die Chancen von Self Publishern ein? Gemischt. Also es muss schon alles eine gewisse Professionalität haben. Wer glaubt, dass es reicht, das Baby rauszubringen, der hat sich geschnitten. Dann fängt die Arbeit erst an. Wenn man das aber clever macht, hat man viel zu gewinnen. Welche Träume hast du für dich persönlich? Ich möchte weiter schreiben können und damit so viel verdienen, dass ich mich nicht schämen muss, mehr als 8 Stunden am Tag damit zu verbringen, am Rechner zu sitzen und mir Geschichten auszudenken.
Wie viele Bücher warten gerade auf Vollendung?
Oha … ein Teil drei einer Trilogie, der wird im November geschrieben. Ein Buch habe ich begonnen, das so lange wird pausieren. Dann werde ich die nächsten Tage eine Auftragsarbeit schreiben … genug zu tun.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Durch eine Freundin, die selbst Autorin ist. Sie hat mich zu einem Seminar über kreatives Schreiben mitgenommen, welches sie leitete. Danach hat sie mich zum NaNoWriMo überredet. Das war 2012. Da ist dann mein erstes Buch entstanden.
Wann hast du begonnen Geschichten zu schreiben? Ich hab mal was ca 2000 geschrieben … das hab ich noch hier (ich trau mich nicht, reinzuschauen, es ist noch nicht mal eine Datei, nur eine Blättersammlung …). Aber weder vorher noch nachher weiter gemacht. Bis jetzt eben.
Was war der Auslöser? Damals? Da hatte ich Langeweile. Aber keine Ausdauer.
Was sollte ein Self Publisher beim Veröffentlichen beachten?
Also jeder, der sich da ran wagt, sollte sich warm anziehen. Man muss starke Nerven haben. Man ist ständig Anfeindungen ausgesetzt, das glaubt einem keiner. Wenn man es aber schafft, darüber hinwegzuhören, und an sich glaubt, dann sollte man möglichst professionell auftreten. Damit meine ich nicht, sich verrückt zu machen. Es gibt tolle Ratgeber und Hilfeseiten. Das ist alles kein Hexenwerk. Dann sollte man sein Manuskript polieren und dann: loslassen. Echt. Loslassen. Nicht mehr dran rummachen, sondern sich aufs Marketing konzentrieren. Aber auch da: schaut euch um, postet nicht drauflos, sondern macht das gezielt.
Und dann: schreibt weiter. Mit nur einem Buch kommt man nicht weit. Das nächste trägt euch schon ein Stück weiter und das nächste und ….
Herzlichen Dank
liebe Anja,
für die Einblicke in deine Arbeit!
Wenn ihr euch die Bücher von Anja Bagus mal ansehen, oder sie besuchen möchtet dann könnt ihr das hier:
Vor kurzem kam mir die Idee einige Self Publisher aus meinem Bekanntenkreis und Freundeskreis zu interviewen. Nun meldeten sich bisher für mich unbekannte Autoren bei mir. Was mich riesig freute!
Meine Idee scheint anzukommen. 🙂
Denn es soll ja Self Publisher Neulingen helfen, besser durch den Dschungel der Möglichkeiten zu finden. Es gibt derer ja sooo viele.
Sabine Schäfer
eine sehr liebe Autorin und außergewöhnlich starke Frau, stellt sich heute den Fragen. Bin sehr gespannt und ihr hoffentlich auch!
Was heißt für dich Self Publishing? Für mich persönlich bedeutet Self-Publishing nicht nur die Unabhängigkeit von Verlagen, sondern auch- in meinem besonderen Falle- dass ich alles rund um mein Buch selber mache und kostengünstig organisiere. Von der Texterstellung, über den Buchsatz bis zur Covererstellung blieb bisher alles in meiner Hand. Korrektur lasse ich von Bekannten und befreundeten Autoren erledigen, Testleser habe ich über die Korrekturleser hinaus nicht. Wichtigster Punkt ist für mich allerdings der kurze Weg zum Buch und die damit verbundene zeitnahe Verwirklichung meiner Projekte. Wie wichtig ist dir die Selbstbestimmung über dein Buch?
Selbstbestimmung ist für mich besonders wichtig, da meine ersten Bücher alle autobiographisch waren und mir besonders das „pure“ Selbsterleben wichtig ist und war. Ich schreibe für mich und meine Leser und möchte wahre Gefühle und meine ganz eigene Sicht der Dinge vermitteln. Zudem wollte ich keine Zeit verschwenden, meine Bücher zu verwirklichen, da sich die Thematik meiner ersten Bücher rund um meine schnell voranschreitende MS-Erkrankung drehte und diese im 2-Jahres-Rhythmus veröffentlicht wurden. Hast du bei deinem ersten Buch Verlage angeschrieben? Mein allererstes Buch ist im Eigenverlag erschienen. Ich habe bis dato niemals versucht einen Verlag anzuschreiben. Mein erstes Buch haben wir im Autorenteam geschrieben und wir entschieden uns, alles selbst zu machen…bis hin zum Druck.
Das Risiko dabei war rein finanziell. Durch den durchschlagenden Erfolg haben wir die Investitionen der Erstauflage von 1500 Exemplaren selbst rückerwirtschaftet.
Wie schätzt du die Chancen von Self Publishern ein? Mittlerweile sehe ich die Entwicklung eher kritisch. Der Markt ist gut besetzt und ich glaube, dass man ohne aggressive Werbung und kluge Marketingstrategien kaum Bestand haben kann. Mich schockiert auch die Preisentwicklung –gerade im Ebook-Bereich sehr. Wirklich tolle Werke werden durch den Druck der Masse oft für 0,99.-Euro verramscht. Diese Entwicklung wird der Arbeit, die die Autoren in ihre Bücher stecken ganz und gar nicht mehr gerecht. Ohne dieses Preisdumping wird es doppelt schwer Leser zu finden. Für mich persönlich waren die Verkaufszahlen allerdings immer eher nebensächlich und spielten keine große Rolle. Welche Träume hast du für dich persönlich?
Ich möchte gerne noch lange schreiben können. Durch das Fortschreiten meiner Erkrankung wird das Schreiben immer mühsamer und auch meine Probleme mit meinen Augen machen es nicht leichter. Ich hoffe also sehr, dass ich es noch lange schaffe, meine Gedanken, Gefühle und Geschichten aufs Papier zu bringen.
Wie viele Bücher warten gerade auf Vollendung? Momentan schreibe ich an meinem ersten Pharmathriller und an einem Buch über Mobbing in sozialen Netzwerken. Zudem wirke ich an mehreren Autorenprojekten mit und schreibe für mehrere Zeitschriften Themenberichte. Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich hatte schon als Kind den Traum vom eigenen Buch. Letztendlich hat mir eine befreundete Journalistin den endgültigen Kick zur ersten Veröffentlichung und Lesereise gegeben. Manchmal muss man seine Träume auch verwirklichen. Dies tat ich mit „Kötersirtaki“ im Jahre 2005 zum ersten Mal.
Wann hast du begonnen Geschichten zu schreiben? Ich habe schon früh Geschichten geschrieben. Diese blieben allerdings alle hinter verschlossenen Schubladen. Bereits früh merkte ich, dass ich besser schreiben, als reden kann. 🙂 Was war der Auslöser? Der Auslöser zu meinem ersten Buch war das Zusammentreffen mit der oben genannten Journalistin, der mein Schreibstil auffiel und die mit mir zusammen den „Kötersirtaki“ im Dogtrinen-Verlag verwirklichte. Ohne sie hätte ich mich wohl niemals an das Abenteuer „Schreiben“ herangewagt. Was sollte ein Self Publisher beim Veröffentlichen beachten?
Ich glaube, ich bin die letzte, die hier kluge Tipps geben sollte. Es gibt gute Informationsplattformen im Internet, z.B. die Self-Publisher-Bibel und.. und.. und….
Ich wünsche jedem, der Schreiben möchte, den Mut und die Zuversicht, seine Träume zu verwirklichen. Allerdings rate ich jedem davon ab, der meint, seinen Lebensunterhalt davon bestreiten zu können. Schreibt und macht, was ihr wollt….aber das mit ganzem Herzen. Ihr müsst nicht perfekt sein, um eure Projekte zu verwirklichen. Ihr solltet nur zu jeder Zeit mit ganzem Herzen dabei sein. Lasst euch nicht verbiegen, nicht maßregeln, nicht beschränken….nur dann kann das, was am Ende entsteht auch erfolgreich werden. Und nicht vergessen: Erfolg lässt sich nicht nur in Verkaufszahlen oder Rezensionen messen!
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Es gibt viele tolle Bücher von Sabine, in denen sie über ihre Erkrankung schreibt. Sie macht uns begreifbar, erlebbar was es bedeutet mit dieser Krankheit zu leben.
Vor kurzem kam mir die Idee einige Self Publisher aus meinem Bekanntenkreis und Freundeskreis zu interviewen. Nun meldeten sich bisher für mich unbekannte Autoren bei mir. Was mich riesig freute!
Meine Idee scheint anzukommen. 🙂
Denn es soll ja Self Publisher Neulingen helfen, besser durch den Dschungel der Möglichkeiten helfen. Es gibt derer ja sooo viele.
Anette Kannenberg,
eine sehr liebe Autorin mit einem ganz besonderen Buch, stellt sich heute den Fragen. Bin sehr gespannt und ihr hoffentlich auch!
Was heißt für dich Self Publishing? Viel Arbeit und Ängste, aber auch große Unabhängigkeit.
Self Publishing ist wie sich selbstständig zu machen. Man übernimmt die komplette Verantwortung für ein Projekt oder eine Arbeit, die einem am Herzen liegt. Viel mehr, als wenn man für jemanden arbeitet. Niemand quatscht einem rein, niemand bestimmt, wie lang deine Sätze sein dürfen oder welchen Verlauf die Geschichte nehmen soll. Welches Kapitel rausfliegt oder welches noch erfunden werden muss.
Natürlich ist damit auch eine ungeheure Unsicherheit verbunden. Wenn ich mir keinen Lektor leisten kann, dann bin ich auf die Arbeit und Meinung von Freunden angewiesen – wenn es nicht gerade Deutschlehrerinnen sind (wie in meinem glücklichen Fall), eine schwierige Wahl. Freunde sind nett. Sie kritisieren, aber sie wollen dein Werk natürlich nicht zerstören bzw. die Freundschaft mit dir nicht gefährden. Und damit bleibt es ein Spiel mit dem Feuer, wenn man dann endlich auf den Button „Publizieren, ja, sicher!“ gedrückt hat, ob das Buch ein Knaller oder eine Enttäuschung wird. Wie wichtig ist dir die Selbstbestimmung über dein Buch?
Extrem wichtig (s.o.)
Ich habe bereits einige Jahre lang als Illustratorin für Verlage gearbeitet, die mir glücklicherweise große Freiräume gegeben haben. Aber auch hier musste ich die Verträge mit der Lupe untersuchen, ansonsten hätten sie womöglich Passagen enthalten, die meine verbleibenden Rechte als Illustratorin/Autorin aufs Minimum reduzierten.
Wer mit Kreativen arbeitet oder selbst einer von dieser durchgeknallten Art ist, weiß, was Paragraphen und Vertragssprache für so jemanden bedeuten. Für mich war das Eintrudeln eines Vertrages jedenfalls immer die größte Qual, da ich Angst hatte, man würde mich über den Tisch ziehen.
All das bleibt mir mit dem Self Publishing erspart. Hast du bei deinem ersten Buch Verlage angeschrieben? Nein.
Und ich bin deswegen, ehrlich gesagt, auch ein bisschen stolz auf mich.
Ich gebe zu, ich habe bei einigen Verlagen die Websites durchstöbert auf der Suche nach Vorgaben, in welcher Form ich mein Manuskript einzureichen hätte. Ich hatte vorher schon gehört, dass es von Vorteil sein könnte, wenn man jemanden aus der Verlagswelt kennt, und dass es oft vorkäme, dass ein falsch formatiertes Manuskript den direkten Weg in die Rundablage findet. Schließlich habe man in den großen Verlagshäusern keine Zeit, jede Einsendung durchzuarbeiten. Das hat mich geärgert, aber ich kann durchaus verstehen, dass es ein knallharter Job sein muss, hunderte von Texten lesen zu müssen, die mal (um aufzufallen) in Comic Sans und ein anderes Mal in einer Frakturschrift daherkommen. Vorgaben sind also wichtig. Dennoch störte ich mich daran, wie rigide die Vorschriften waren, an die der unbekannte Autor sich bitteschön und gefälligst zu halten hatte und wie einfach es sich die Verlage dann wiederum machten, die ganze Arbeit zu vernichten: „Wenn Sie innerhalb von 5 Wochen nichts von uns hören, gehen Sie bitte davon aus, dass Ihr Manuskript abgelehnt wurde“, las ich auf zwei Webseiten großer Verlage.
Nö. Ein bisschen Respekt in Form einer von mir aus vorgefertigten Antwort verlange ich auch. Schließlich gebe ich Euch etwas von meinem Herzblut. Wie schätzt du die Chancen von Self Publishern ein? Ist das Produkt gut, wird es sich verkaufen.
Natürlich reicht es nicht, zu schreiben, zu publizieren und sich dann zurückzulehnen, um darauf zu warten, dass das Buch in der Spiegel-Bestsellerliste erscheint.
Schade eigentlich, aber das wird wohl niemand wirklich erwarten.
Wie oben schon gesagt, ist Self Publishing vergleichbar mit der Selbstständigkeit. Ohne Werbung wird nichts draus. Hast du aber erst mal einen Kundenstamm aufgebaut, bzw. Leser auf dich aufmerksam gemacht, kannst du sicher darauf aufbauen.
Ich denke, die Zeit spielt hier für uns. Na gut, ich hoffe es. Welche Träume hast du für dich persönlich?
Meine Bücher auf der Spiegel-Bestsellerliste zu sehen. *grins*
Wie viele Bücher warten gerade auf Vollendung? Zwei. Der erste Roman „Das Mondmalheur“ bildete den Anfang einer Trilogie, beim zweiten Buch (Arbeitstitel: „Der Sterbeschlamassel“) bin ich bereits auf Seite 116, und das dritte ist zumindest grob entworfen. Wie bist du zum Schreiben gekommen? Ich hatte Zeit.
Ich bin Mitglied eines Fantasyvereins, der sich auch Literaturverein schimpft. Nun, es gibt tatsächlich fantastische (und damit meine ich gute) Autoren unter uns, die in dem dreimonatlich erscheinenden Buch Geschichten über die Fantasiewelt veröffentlichen, in der wir simulieren. Da habe ich gemerkt, dass andere Menschen Spaß haben an dem, was ich schreibe und dachte mir, ich versuche es mal ohne die Rückendeckung dieser Fantasiewelt. Wann hast du begonnen Geschichten zu schreiben? Im zarten Alter von 30. Was war der Auslöser? Oben genannter Fantasyverein.
Nun, dass ich vorhatte, ein ganzes, eigenes Buch zu schreiben, kam dann. Irgendwie. Nein, ich kann nicht sagen, dass es einen wirklichen Auslöser gab. Ich hatte einfach Lust dazu und eine prima Idee, wie ich immer noch finde. Was sollte ein Self Publisher beim Veröffentlichen beachten? Man braucht gute Kritiker und muss es auch vertragen. Es nutzt nichts, wenn Freunde dir bescheinigen, dass deine Geschichte „echt toll“ ist, denn das bringt außer Motivation (die natürlich auch immens wichtig ist!) ziemlich wenig.
Ich denke außerdem, die Rechtschreibung muss passen, und wer es damit nicht so hat, sollte jemanden fragen, der sich damit auskennt. Rechtschreibfehler oder fehlende Wörter, schlechte Grammatik etc. sind, denke ich, K.O.-Kriterien sowohl beim Verlag wie auch beim Leser.
Beim Veröffentlichen sollte man sich vorher mit den Verkaufswegen bekannt machen, die es gibt: Reicht es dir, wenn dein Roman als e-Book bei amazon erscheint oder sollte eine Papierversion angeboten werden? Sollen auch bspw. Tolino-Leser den Roman kaufen können, oder setzt du darauf, dass amazon als Anbieter ausreicht und dir mit kdp Select genug Möglichkeiten der Werbung an die Hand gibt? Ich persönlich habe mich für amazon entschieden. Ob das so gut war, wird sich früher oder später herausstellen.
Das Cover: jemanden dafür bezahlen, der es kann. Titelbilder müssen nicht aufwendig sein, dürfen aber keineswegs verpixelt sein oder aussehen, als wären sie selbstgemacht. Wie bei allem im Leben entscheidet auch hier die Verpackung.
Ich bin ja auch noch nicht lange dabei, aber ich denke, sehr wichtig ist weiterhin, sich Wege (z.B. Facebook, Lesungen, Bücherblogs, Interviews) zu suchen, über die man immer wieder – möglichst unaufdringlich – auf sich aufmerksam macht.
Und das Wichtigste: Nicht aufgeben. Weitermachen. Ansonsten wünsche ich allen viel Erfolg, Zutrauen und die nötige Energie sich durchzubeißen.
Auf der Buchmesse in Essen habe ich wirklich ganz besondere Bücher entdeckt und auch ganz viele liebenswerte Autoren und Autorinnen. Heute möchte ich euch
Ina Tomec
vorstellen, die mit ihrem Buch
„Ayleva – Die Reise im Licht des Nebels“
mich zu fesseln gewusst hat. Sie ist eine warmherzige Frau, die schon so manches Abenteuer überstanden hat und immer Neue sucht.
Wofür sie das tut? Für ihre Geschichten um in ihnen einzutauchen. Viel Spaß bei dem Interview!
Eure Bettina
Viele meiner Leserinnen & Leser kennen dein tolles Buch und dich bisher noch nicht. Könntest du dich bitte kurz vorstellen?
Ich bin 52 Jahre alt, geboren in Brilon-Wald im Sauerland, aber im Herzen des Ruhrgebiets aufgewachsen… und zwar in einer großen Familie. Bereits in meiner Kindheit habe ich viele Bücher gelesen und Musik gehört. Ansonsten bin ich ein neugieriger und vielseitig interessierter Mensch, ein Herdentier, somit kontaktfreudig. Ich suche Gespräche mit gleichgesinnten Menschen und philosophiere gerne. Seit wann schreibst du?
Der Zufall hat mich 2009 zu einer Mülheimer Autorengruppe geführt. Ich war plötzlich Autorin! Für mich stand fest, dass ich einen historischen Roman über eine wahre Geschichte aus dem Ruhrgebiet schreiben wollte. Das Thema um die Ermordung des Kölner Erzbischofs Engelbert I. selbst wurde mir vorgeschlagen. Wie entsteht bei dir eine Geschichte? Die Themen meiner Kurzgeschichten sind durch Erlebnisse, Beobachtungen im Alltag und mit Phantasie entstanden. Meine Ideen für die Geschichten kommen mir eher beim Schreiben. Ich habe keinen vorherigen Aufbau, den ich abarbeite. Unter Berücksichtigung von historisch belegbaren Ereignissen ist so auch mein historischer Fantasy-Roman mit Dichtung verknüpft entstanden. Ayleva ist eine ungewöhnliche und starke Frau. Hattest du ein Vorbild? Eine historische Figur aus der damaligen Zeit?
Nein, wenn Ayleva schwach und ängstlich wäre, hätte sie die wahre Geschichte nicht erleben und erzählen können. Meine Protagonistin ist mutig und stark, neugierig und selbstbewusst, wie manchmal ihre Autorin :). Wenn wir Schwäche zeigen, ist es aber ein wunderbarer Moment der Entspannung, in dem wir uns fallen lassen können.
Wie genau bist du vorgegangen um dir Hintergrundmaterial zu beschaffen.
Wo überall hast du gesucht?
Ich habe zunächst meine Geschichte niedergeschrieben, weil ich zunächst das umfangreiche Thema um die Ermordung von Erzbischof Engelbert I. von Köln nicht verstanden hatte. Mit der Zeit konnte ich die für mich wichtigen Ereignisse zusammenfügen. Dann begann ich mit meinen Recherchen auf der Isenburg, Burg Altena Köln, Schloss Burg, Kloster Werden, Essener Dom und Schloss Borbeck. An allen Orten des Geschehens erhielt ich wichtige Informationen, bekam freundlicherweise Antworten auf meine Fragen. Ich besorgte mir zudem Literatur sowie kleine Broschüren, sah mir Berichte an, besuchte Museen und Ausstellungen. Abgesehen von den vielen Monaten, die ich für Recherchen vor dem Computer verbracht habe.
Du erzähltest mir, dass du allein und ohne Licht durch den Wald gelaufen bist. Wo war das und welche Gefühle hattest du bei diesem doch etwas gefährlichem Unterfangen?
Das war genial, spannend und aufregend! Mein Ausflugziel war mal wieder die Isenburg in Hattingen. Der Abend brach herein, plötzlich war es dunkel. Ich hatte mein Auto unten im Tal an der Ruhrschleife geparkt. So musste ich in der Dunkelheit durch den Wald. Ich hatte keine Angst, sondern musste laut über mich lachen, weil ich mich selbst sprechen hörte, davon, dass ich nichts sah, und wo denn der Weg sei? Ich hätte mich gern an dem natürlichen Licht am Himmel orientiert, es war aber stockfinster. Dann fiel mir mein altes Handy ein, aber das Licht reichte nur für eine Reichweite von gut einem Meter. Ich blieb natürlich unverletzt, hatte nur wenige Kratze durch kleine Stürze. 🙂
So ähnlich erging es mir auch auf der Burg Altena. Bei der Schlüsselübergabe für mein Fledermauszimmer in der Jugendherberge erfuhr ich, dass ich die Nacht alleine auf dem Berg verbringen würde. Nach einer Vernissage fuhr ich gegen Mitternacht den Weg zur Burg hinauf. Es war stürmisch und verregnet, und auch dort absolut finster. Von meinem Zimmer konnte ich über das Tal mit den vielen kleinen Lichtern blicken, es war traumhaft schön, ein unbeschreibliches Abenteuer. Faszinierten dich die alten Zeiten schon immer? Absolut! Ich bin zwar ein Realist, aber tauche gern in eine alte unbekannte Welt ein, die ich mir nicht wirklich vorstellen kann. Ich möchte davon mehr erfahren und sehe mir gern gute historische Filme an. Aber ich möchte nicht in der Vergangenheit leben. Wann hast du beschlossen dir genau diese Region für dein Buch vorzunehmen?
Es kamen viele Zufälle zusammen. Zunächst hatte ich mich 2009 durch einen Freund unwissend in eine Autorengruppe angemeldet. Dort wurde mir das Thema für meinen Roman vorgeschlagen. Dann bekam ich eine Einladung für eine Vernissage in Altena. Bei der Suche nach einer Unterkunft erfuhr ich, dass Graf Friedrich von Isenberg auch Burgherr von der Burg Altena war und buchte ein Zimmer in der Jugendherberge der Burg Altena. Das Thema stand endgültig für mich fest. Die Region habe ich mir nicht ausgesucht, es entwickelte sich zunehmend bei meinen Recherchen.
Ich bin keine Historikerin, mich hat diese alte Geschichte fasziniert und inspiriert. Kannst du schon verraten wann Band 2 kommt? In diesem Jahr auf keinen Fall. Band 1 hat mir viel Kraft und Nerven gekostet. Nach einer Schreibpause bin ich wieder aktiv, die ersten hundert Seiten sind geschrieben. Es wird wieder eine spannende Geschichte mit realen Personen und Abenteuern geben… und wieder viele Recherchen.
Wie ist das mit dem Schreiben. Was brauchst du um dich wohl zu fühlen und dich aufs Schreiben konzentrieren zu können? Das ist sehr unterschiedlich. Manchmal lenkt mich das Schreiben vom alltäglichen Stress ab. Dann vergesse ich Zeit und Raum, bin ruhig und konzentriert und vertiefe mich in meinen Geschichten. Es passiert aber regelmäßig, dass mich meine niedergeschriebenen Handlungen so aufdrehen, dass ich nicht schlafen kann, als hätte ich es selbst erlebt.
Wenn ich über wahre Begebenheiten recherchiere, brauche ich keine Ruhe. Ich lese tagsüber in Literatur nach, mache mir Notizen, die ich benötige und fahre zu den Orten des Geschehens. Aber wenn ich die Informationen in das Manuskript einfüge, darf mich niemand ablenken. Ich benötige für kurze Abschnitte oft viele Stunden. Welche drei Dinge dürfen beim Schreiben auf keinen Fall fehlen? Jetzt muss ich tatsächlich überlegen …, mein Spickzettel, ein Kugelschreiber und ein absturzsicherer Computer.
Auf dem Laptop /Computer oder doch mit Papier und Bleistift?
Ich benutze die Tastatur und den Computer. Wohin würdest du dich am Liebsten zurückziehen? In die Natur! Ich fotografiere leidenschaftlich gern das Schöne, was mein Auge erfassen kann und genieße die Ruhe. Schreibblockade was tust du dagegen? Ich kenne glücklicherweise keine Schreibblockaden. Meine Phantasie kennt keine Grenzen. Oft halten die Formulierungen der Sätze sehr auf. Ist das auch eine Schreibblockade? Leider fehlte mir oft die Zeit zum Schreiben, weil ich nicht nur in Literatur und Musik aktiv bin. Was für ein Genre liest du selbst am liebsten? Sehr gern historische Romane, die von Heilerinnen, von starken Frauen im Mittelalter mit außergewöhnlichen Fähigkeiten handeln. Von Menschen, die ein zweites Gesicht haben, tief in sich kehren können und ein Unheil spüren. Dabei kann ich für kurze Zeit dem Alltag entfliehen, abschalten und in eine andere Welt eintauchen. Wer ist dein Vorbild / Lieblingsautor?
Ich mag eigentlich alle Bücher, die mit unvorhersehbaren Dingen spannend aufgebaut sind, ich mitdenken und rätseln kann. Auf jeder Seite möchte ich wissen, warum ich umblättere. Das finde ich spannend und fesselnd.
Der Autor oder das Genre ist nicht so entscheidend. Bei mir finden neben Krimis, auch Psychothriller oder humorvolle alltägliche Geschichten und Lyrik Begeisterung.
In meinem Bücherschrank befinden sich viele Bücher von Autorenkollegen, die nicht (noch nicht) berühmt sind, aber wunderbare Werke geschrieben haben. Ich habe sie angelesen und finde es schade, dass ich noch keine Zeit zum Weiterlesen hatte. Was für Pläne hast du für dieses Jahr?
Ich werde zwar intensiv an Band 2 weiterarbeiten, mir aber auch mehr Zeit für meine Familie, für Ausflüge, für meine Musik und Freunde nehmen. Was ist dein größter Traum?
Mein größter Traum ist bereits in Erfüllung gegangen. Ich habe einen wunderbaren Sohn, der mir rundum viel Freude bereitet.
Was ich mir wünsche, ist Gesundheit, Glück und Liebe für uns alle, erfolgreiche Autorenkollegen … und Frieden auf der Welt! Liebe Bettina, herzlichen Dank für das tolle Interview! Ina Tomec
Liebe Ina, ich habe zu danken. So viele tolle Informationen in einem Buch findet man selten. Die dann auch noch in eine so spannende Geschichte verpackt wurde. Danke für das Lesevergnügen.
Gerne könnt ihr Ina Tomec auf ihrer Homepage besuchen, dort erfahrt ihr mehr zu „Ayleva“
Vor kurzem kam mir die Idee einige Self Publisher, aus meinem Bekanntenkreis und Freundeskreis zu interviewen.Warum fragt ihr euch sicher? Weil ich gerade Neulingen, Erfahrungen anderer, schon erfahrenerer Self Publisher, an die Hand geben möchte.
Heute geht es weiter mit einer sehr lieben Autorin, die mit ihren Geschichten das Herz meiner Tochter Lisa im Sturm eroberte.
Ohne weitere Vorrede, stelle ich euch heute mit Freude
Christine Spindler
vor.
Was heißt für dich Self Publishing?
Selfpublishing heißt für mich, die Lust am Schreiben noch mal komplett neu zu entdecken. Da ich unter verschiedenen Pseudonymen und in mehreren Genres schreibe, habe ich dafür einen Verlag gegründet, 26|books – benannt nach meiner Glückszahl. Nun kann ich mich nach Herzenslust austoben.
Wie wichtig ist dir die Selbstbestimmung über dein Buch?
Sehr wichtig. Ich habe 15 Jahre lang Bücher bei Verlagen veröffentlicht und erlebt, wie viele Einschränkungen und Kompromisse man dabei hinnehmen muss. Natürlich hatte es auch Vorteile: Ich bekam Vorschüsse bezahlt, musste mich nicht um Vertrieb und Marketing kümmern. Aber ich habe auch erlebt, wie schnell Bücher wieder vom Markt verschwanden, selbst solche, die sich noch gut verkauften. Ich hatte oft kein Mitbestimmungsrecht beim Cover. Nun macht meine Tochter die Cover – mit viel Liebe und in Absprache mit mir.
Hast du bei deinem ersten Buch Verlage angeschrieben?
Da ich zu einer Zeit mit dem Schreiben angefangen habe, als Selfpublishing noch verpönt war, bin ich den Weg über Verlage gegangen. 44 Bücher sind auf diesem Weg entstanden, oft mit wunderbaren Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Lektoraten. Aber es gab auch viele Absagen und Kommunikationsprobleme. Letztlich überwiegen für mich die Vorteile des Selfpublishing. Wie schätzt du die Chancen von Self Publisher ein?
Ich male als Hobby, würde aber nie auf die Idee kommen, eine Ausstellung zu machen, weil ich weiß, dass ich mich auf einem amateurhaften Niveau bewege. Kein Mensch würde meine Bilder kaufen.
Ähnlich ist es beim Schreiben – viele Hobby-Autoren schreiben so, wie ich male: mit viel Liebe, aber nicht professionell genug. Die ersten Schreibversuche sind meist nicht veröffentlichungsreif – ich habe davon selbst genug in der Schublade. Meine Frühwerke würde ich nie jemanden lesen lassen! Aber sie waren wichtige Lernschritte, haben also ihren Zweck erfüllt.
Das ist also der erste Punkt: Dass man selbstkritisch ist und nicht einfach „mal schnell“ ein Buch veröffentlicht.
Der zweite Punkt: das Genre. Nicht jedes verkauft sich gut. Liebesromane und Krimis finden die meisten Abnehmer, haben aber natürlich auch die größte Konkurrenz.
Der dritte Punkt: Glück. Jeder hat die Chance, genau den Nerv der Leser zu treffen.
Welche Träume hast du für dich persönlich?
Dass ich immer Spaß an meinem Beruf haben werde und ihn noch viele Jahrzehnte lang ausüben kann. Außerdem möchte ich auch weiterhin mit anderen Autoren zusammenarbeiten, z.B. mit Thomas Endl, mit dem ich unter dem gemeinsamen Pseudonym Kris Benedikt schreibe.
Wie viele Bücher warten gerade auf Vollendung?
Ich habe einen Veröffentlichungsplan, der bis 2019 reicht und 20 Titel umfasst, die sich in verschiedenen Stadien befinden: von der unausgereiften Idee bis zum fast fertigen Manuskript ist alles dabei.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das war ein Weg in vielen kleinen Schritten. Ich habe schon als Kind gerne geschrieben und es auch später als Hobby beibehalten, bis ich mit 35 beschloss, einen Beruf daraus zu machen. Das lief nicht immer reibungslos, und es hat 5 Jahre gedauert, bis ich mit dem Schreiben Geld verdient habe.
Wann hast du begonnen Geschichten zu schreiben?
Meine erste Geschichte habe ich mit 9 Jahren geschrieben. Sie hieß „Miralikalipfefferzucker“ und handelte von einem Außerirdischen, der bei einer Familie einzieht. Als 17 Jahre später Alf im Fernsehen auftauchte, war das fast ein Déja-Vu.
Was war der Auslöser?
Du meinst, wieso ich Selfpublisherin geworden bin? Da war der Auslöser die Tatsache, dass ich von vielen Büchern die Rechte zurückbekommen habe und sie selber neu auflegen wollte. Das hat sich als so lukrativ erwiesen, dass es für mich zum Königsweg geworden ist, auch für meine neuen Titel.
Was sollte ein Self Publisher beim Veröffentlichen beachten?
Man sollte im Vorfeld viele Informationen sammeln, denn es tauchen garantiert mehr Fragen auf, als man vermutet. Am besten fängt man hier an: www.selfpublisherbibel.de Ein umfassender Fundus an Informationen, die zudem laufend aktualisiert werden.
Liebe Christine,
vielen Dank für die wunderbaren Einblicke in deine Arbeit & für dieses tolle Interview! Danke das du die Augen meiner Tochter mit deinen Geschichten vom „Karatehamster“ zum Strahlen bringst.
Ihr interessiert euch für die vielen Bücher von Christine Spindler?
„Flürmchen“ hilft Kindern wenn sie Angst vor der Dunkelheit haben“, verriet mir Britta Reinhard, bei unserem ersten kennen lernen auf der „Buchmesse Essen“. „Flürmchen“ wird nach der Veröffentlichung losfliegen und in aller Welt Kindern in der Nacht, ein kleines tröstendes Licht spenden, berichtet sie weiter. Das Buch ist ab 3 Jahren und wirklich zuckersüß. Britta ist nicht nur die Autorin sondern auch die Illustratorin dieses wirklich wunderschönen Kinderbuchs.
Deswegen habe ich heute Britta zu einem Interview getroffen, um mehr zu erfahren.
Liebe Britta, schön dass du hier bist. Wie geht es dir heute?
Mir geht es heute gut! 🙂 Danke der Nachfrage. Viele meiner Leserinnen & Leser kennen dich bisher noch nicht. Könntest du dich bitte kurz vorstellen?
Ja natürlich 🙂 Also, wie ihr ja schon wisst, heiße ich Britta Reinhard. Ich bin 25 Jahre jung und bin hauptberuflich Illustratorin mit dem Schwerpunkt Kinderbuchillustration.
Ich bin in Dortmund aufgewachsen und habe nach einem Umzug mein Abitur im Jahr 2008 in Bergkamen absolviert. Danach jobbte ich eine Zeit lang und besuchte eine Sprachschule, an der ich Niederländisch gelernt habe. Diesen „Kurs“ beendete ich mit dem „Staatsexamen Nederlands als tweede taal NT2II“, um anschließend mein Studium der Illustration an der AKV|St. Joost Kunstakademie, im niederländischen Breda, anzufangen.
Vier Jahre später (ein Jahr Propädeutikum, drei Jahre Hauptstudium) habe ich das Studium erfolgreich im Sommer 2013 mit dem „Bachelor of Design“ abgeschlossen und bin ich seither freiberuflich als Illustratorin tätig.
Nun da die Leser mehr von dir wissen, würde ich gern noch einiges über dich, dein wundervolles Buch und die Entstehungsgeschichte wissen. Wann kam dir die Idee zu Flürmchen?
Während meines Studiums kam in mir schon der Wunsch auf, einmal selbst ein Kinderbuch zu schreiben. Letzten Winter habe ich mir dann gesagt: „ Wenn ich es jetzt nicht an Angriff nehme, dann nie.“ Flürmchen ist daher nicht durch eine sofortige Idee entstanden, sondern durch viel Recherchearbeit.
Ich habe z.B. zunächst recherchiert, wie ein Kinderbuch in den jeweiligen Altersgruppen aussehen muss (Illustrativ wusste ich dies natürlich, allerdings war/ist der Text natürlich eine neue Rubrik für mich). Wie viel Text/ Wörter sind sinnvoll? Wie einfach muss es geschrieben sein? Welche Wörter sind zu schwer? Aber auch was die Kinder thematisch beschäftigt. Es entwickelte sich im Prinzip eine große Mindmap mit den recherchierten Ergebnissen und meinen Assoziationen.
Letztendlich entschied ich mich für das Thema „Angst im Dunkeln“ und die Altersgruppe 3 – 5 Jahre. Danach fing ich an zum Thema zu zeichnen, um ein Gefühl für eine Geschichte zu bekommen. Wer hat dich zu Flürmchen inspiriert?
Ich glaube, da muss ich etwas trennen. Die Geschichte Flürmchen entstand durch viele Dinge: Recherchieren, zeichnen, schreiben, sich viele Kinderbücher ansehen (Ich habe ein Faible für besondere/außergewöhnliche Kinderbücher) und auch viele Tiere. So stieß ich auf die Glühwürmchen, die natürlich perfekt zum Thema passten.
Der Name Flürmchen entstand durch mein Patenkind „Maik“, den ich gerne „Flo“ nenne und natürlich dem Wort Glühwürmchen = Flürmchen.
Meinem Patenkind widme ich auch dieses Buch. Er ist vier Jahre alt. Skizzierst du erst und schreibst dazu, oder machst du es anders herum?
Das ist unterschiedlich. Ich habe mit dem Zeichnen angefangen. Als dadurch die Geschichte stets deutlicher wurde, war das Schreiben für mich viel einfacher, sodass ich erst nach Fertigstellung des Textes weitergezeichnet habe Erzähl ein bißchen über Flürmchen.
Flürmchen ist ein kleines, fröhliches Glühwürmchen. Er ist sehr keck und kann manchmal auch sehr frech sein. Er liebt Anna über alles und möchte sie unbedingt vor allem und jedem beschützen. Anna und Flürmchen werden „Best Friends 4 ever“ 🙂 Im Buch „Flürmchen trifft Anna“ lernt (wie der Titel schon sagt) Flürmchen Anna zunächst erst einmal kennen. Die Abenteurer-Geschichten kommen später….? Wer ist Anna und wie hast du sie kennen gelernt?
Anna ist auch eine imaginäre Figur und ist die Verkörperung aller Kinder, die „Angst im Dunkeln“ haben. Gibt es andere Geschichten von dir?
Nicht direkt. „Flürmchen trifft Anna“ ist meine erste eigene Geschichte in Wort und Bild. Ansonsten gibt es noch Geschichten, die ich illustriert habe, wie „Rumme Rups“. Dieses Kinderbuch ist im Mai 2014 in den Niederlanden erschienen. Der Text stammt von der Autorin Mirjam Hildebrand. Welche Pläne hast du?
Ich möchte natürlich, dass Flürmchen bekannter wird und es in Zukunft auch in Buchform in den Händen halten können.
Ansonsten möchte ich auch als Illustratorin weiter Fuß fassen. Fünf Dinge die du zum Schreiben brauchst:
Das sind eigentlich weitaus weniger 😀
– Die Rahmenbedingungen
– Die Geschichte in meinem Kopf in Bildern Wo würdest du am liebsten Schreiben? Traumschreibplatz.
Das wird wohl immer mein Arbeitsplatz sein. Wo ich Stifte, Papier, Farben und Pinsel, aber auch meine Grafikprogramme um mich habe. Illustration ist meine Art Geschichten zu erzählen. Das Schreiben macht mir auch großen Spaß, doch fügt es sich in die Welt der Illustration ein, nicht andersherum 😀
Vielen Dank für die wundervollen Einblicke in dein derzeitiges Buchprojekt.
Es war sehr schön dich näher kennen zu lernen und deine wunderschönen Zeichnungen bewundern zu dürfen.
Flürmchen ist mir sehr ans Herz gewachsen.
Meine lieben Leserinnen & Leser, liebe Mama´s & Papa`s, liebe Oma´s & Opa´s, haben eure Kinder, Enkel, Nichten, Neffen, Angst vor der Dunkelheit, und seid ihr neugierig geworden?
Dann müsst ihr leider, genau wie ich noch etwas warten bis ihr Flürmchen als Geburtstags, Nikolaus oder Weihnachtsgeschenk überreichen könnt? Ich bin selbst schon sehr gespannt.
Sobald es veröffentlicht wird, erfahrt ihr es sofort. Danke für euer Interesse!
Vor kurzem kam mir die Idee einige Self Publisher aus meinem Bekanntenkreis und Freundeskreis zu interviewen.
Heute geht es weiter mit einem sehr lieben Autor und einer meiner besten Freunde. Wie oft Er und seine Frau mir aus der Patsche geholfen haben, ist nicht mehr an einer Hand abzuzählen. Sie sind wunderbare Freunde, auf die man immer zählen kann. Egal was kommt!
Er ist eben etwas ganz Besonderes.
Gemeinsam mit seiner Frau haben sie den Verlag „Traumschwingen“ gegründet. „Taliel“ ist ihre neueste Reihe.
Ohne weitere Vorrede, stelle ich euch heute mit Freude
Sascha Schröder
(den ich auch den ICE der Tastatur nenne)
vor.
Was heißt für dich Self Publishing?
Self Publishing bedeutet für mich, ein Buch ohne die Hilfe und Ressourcen eines Verlags zu veröffentlichen. Das bedeutet auch, sich um alles selber zu kümmern, vom Korrektorat und dem Lektorat über die Covergestaltung und den Satz bis hin zum Marketing. Das ist in erster Linie eine Entscheidung, die man als Autor treffen muss. Traut man es sich zu, ein Buch trotz fehlendem Verlag professionell zu veröffentlichen?
Wie wichtig ist dir die Selbstbestimmung über dein Buch?
Selbstbestimmung ist ein Faktor, der beim Self Publishing eine Rolle spielt. Allerdings hat man diese auch bei einem Verlag. Man kann immer sagen, dass man den oder den Teil so und so haben möchte. Verlage sind nicht die großen Diktatoren, die den Autor entmündigen. Das ist eine Falschinformation, die sich hartnäckig unter den Indie-Autoren hält. Es stimmt, dass ein Verlag Einfluss auf das Produkt „Buch“ nimmt, aber als Autor hat man immer ein Mitspracherecht.
Hast du bei deinem ersten Buch Verlage angeschrieben?
Das erste Buch, was ich je geschrieben habe (und das aktuell nur als Fragment vorliegt) habe ich an Verlage geschickt. Jedoch habe ich verständlicherweise nur Absagen bekommen. Rückblickend muss ich sagen, dass es viel zu früh war. Ich habe mich aber nicht bewusst für das Self Publishing entschieden, weil ich bei den „bösen Verlagen“ keine Chance habe. Ich bin überzeugt von meinen Büchern. Deshalb denke ich, dass ich auch ohne Verlag durchaus eine Leserschaft finden kann. Wie schätzt du die Chancen von Self Publisher ein?
Als Self Publisher hat man gegenüber Verlagsautoren einige Nachteile, die man bewusst in Kauf nehmen muss. Man hat keinen Marketingapparat hinter sich, der von Pressemitteilungen über Werbeanzeigen bis hin zu Buchpräsentationen alles regelt und einem Autor nur noch einen „Stundenplan“ gibt, wann er wo zu sein hat.
Man hat keine allzu große Chance, in das Programm einer Buchhandlung aufgenommen zu werden. Gerade bei großen Buchhandelsketten wie Thalia oder Hugendubel grassiert das Gerücht, sie hätten eine Regelung, dass Bücher von Indie-Autoren gar nicht erst bestellt werden dürfen. Ich persönlich kann mir das nicht wirklich vorstellen.
Aber ist es mit dennoch unmöglich, gelesen zu werden?
Nein. Ich habe nämlich einen Vorteil gegenüber Verlagsautoren: Die Nähe zum Publikum. Gut, auch die Verlagsautoren halten Lesungen ab und versuchen, Kontakt zu ihren Lesern zu bekommen. Aber schreibt man namhafte Autoren an, so bekommt man in vielen Fällen nicht vom Autor direkt eine Antwort, sondern vielfach von deren Management. Bei Indie-Autoren und Self Publishern sitzt aber in den allermeisten Fällen der Autor selbst auf der anderen Seite der Leitung.
Es hängt also nur davon ab, wie sehr man sich dem Publikum öffnet. Ich habe mit unserem ersten „Self Publishing“-Werk sehr gute Resonanzen bekommen, die mich sogar dazu „gezwungen“ haben, die Arbeit an einem Buch einzustellen, und erst den Nachfolger zu schreiben. Das schafft Leserbindung, weil der Leser sich und seine Wünsche ernstgenommen fühlt.
Welche Träume hast du für dich persönlich?
Man könnte jetzt glauben, mein größter Traum ist es, mit dem Schreiben Geld zu verdienen. Das stimmt nicht. Ich bin nicht unbedingt auf Einnahmen über das Schreiben angewiesen. Ich habe eine gutbezahlte Festanstellung. Ich schreibe, weil es mir Spaß macht, Geschichten zu erzählen. Ich möchte den Leser mitreißen, ihn fesseln, ihn in Tränen der Freude oder des Leids zurücklassen, wenn er die letzte Seite umgeblättert hat.
Wenn es einen Traum das Schreiben betreffend gibt, dann den, dass ich irgendwann in (vielleicht nicht allzu ferner) Zukunft einen Stand auf einer der großen Buchmessen haben werde, um mich direkt dem Leser zu stellen und für meine Arbeiten zu werben.
Ansonsten möchte ich einfach nur so viel Zeit wie möglich mit meiner Frau und meinen Tieren verbringen.
Wie viele Bücher warten gerade auf Vollendung?
Zu viele. Ich glaube, neben der Fortsetzung zu „Taliel“, an der ich gerade schreibe, sowie den beiden weiteren Sequels habe ich insgesamt etwa zehn Manuskripte in diversen Status, die auf Fertigstellung warten. Darunter gibt es Bücher die ich bereits angefangen habe, Manuskripte, die in Gedankenfragmenten vorhanden sind, Dokumente mit dem groben Plot der Handlung, und – ganz witzig – einen Ordner, der bisher komplett leer ist. Das ist nicht einfach nur irgendeine Ablage, sondern der Name des Ordners, „Der rote Faden“, reicht mir als Gedächtnisstütze für ein weiteres Buch. Der Titel bezieht sich auf eine Legende über die Verbundenheit zweier Menschen und wird (wenn sie fertig ist) eine total süße Liebesgeschichte werden. Ja, ich kann nicht nur Fantasy.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das „Problem“ mit dem Schreiben bei mir ist, dass ich einfach einen viel zu aufmerksamen und kreativen Geist habe. Manchmal reicht ein Satz, eine Szene eines Fils oder ein Lied, und ich bin sofort am Denken und plotten.
Irgendwann ist es dann soweit gewesen, dass ich so viel Text im Kopf hatte, dass ich ihn geordnet niederschreiben musste.
Als es immer und immer wieder passierte, dachte ich mir, könnte ich doch diese Geschichten veröffentlichen.
Wann hast du begonnen Geschichten zu schreiben? Das ist lange her. Ich glaube, die erste Geschichte, die ich im Kopf hatte und zu Papier gebracht hatte, war eine sog. Fanfiction. In der sechsten Klasse lasen wir im Deutschunterricht gerade Theodor Storms „Schimmelreiter“ (ein grandioses Stück Literatur, vielleicht nicht so tiefgründig wie „Faust“ oder „Effie Briest“, aber definitiv lesenswert). Ich dachte mir „Wie? Ende? Nein! Das geht nicht! Was ist denn mit Haukes Tochter? Die kann doch nicht einfach ertrunken sein!“….ist das jetzt ein Spoiler? Jedenfalls entwickelte ich eine Geschichte, dass Wienke an Land gespült und dort von einem der Männer, die den Deich erbaut haben, gefunden wird und sich später trotz ihrer Behinderung zur Deichgräfin aufschwingt. Aber irgendwann habe ich dann die Lust verloren und habe aufgehört. Ich habe erst Jahre später wieder angefangen. Die Geschichte mit dem Arbeitstitel „Two Worlds – Auf der anderen Seite der Nacht“ liegt noch immer unvollendet auf meiner Festplatte. Mittlerweile muss ich allerdings sagen, dass, sollte ich diese Geschichte irgendwann mal fortsetzen, ich vermutlich nochmal ganz neu anfangen werde.
Was war der Auslöser?
Auslöser für neue Geschichten sind meistens „Was wäre, wenn …?“-Gedanken. Ganz konkret lässt sich dass an meiner ersten „richtigen“ Veröffentlichung fest machen. „Das Johanna-Vermächtnis“ ist entstanden, als ich die Serie „Witchblade“ mit Yancy Butler in der Hauptrolle „durchgesuchtet“ habe. Es war nur ein kurzes Fragment, dass mit der eigentlichen Thematik der Serie in keinem Zusammenhang stand. Aber dieser Moment, der in der Serie etwa fünf Minuten ausmachte, hielt mich in seinem Bann, und ich sponn eine Idee. Diese ursprüngliche Idee entwickelte sich dann aber in eine etwas andere Richtung weiter, wie sie sich jetzt in „Das Johanna-Vermächtnis wieder findet“.
Ähnlich ist es bei der „Taliel“-Reihe, die zwar sehr viele Anleihen an der „House of Night“- oder „Harry Potter“-Reihe nimmt, ohne diese jedoch plump zu plagieren. Vielmehr macht die in Harry Potter wesentliche Rolle des „Zauberinternats“ nur einen kleinen Teil der Reihe aus und bietet lediglich den Schauplatz. Ab Band drei (so viel kann ich verraten) tritt das Internat immer weiter in den Hintergrund.
Was sollte ein Self Publisher beim Veröffentlichen beachten?
Wie weiter oben erwähnt muss ein Self Publisher alles selber machen. Genau hier sollte er ein besonderes Augenmerk auf die fachliche Seite richten. jeder kann ein Dokument in Word schreiben und ausdrucken. Laut Definition handelt es sich hierbei schon um ein Buch. Vielleicht keines, das ich lesen würde, aber immerhin.
Wenn er aber damit eine große Leserschaft erreichen möchte, dann muss er sich gezwungenermaßen an gewisse Standards halten. Da hilft dann auch kein „Ich will mich von der Masse absetzen“-Denken.
Zum einen sollte das Manuskript, dass er in den Druck gibt, fehlerarm sein. Warum nicht „fehlerfrei“? „Fehlerfrei“ gibt es nicht. Irgendwo rutscht immer ein Fehler durch. Hiermal ein Tippfehler, da mal ein Komma zu viel oder zu wenig. Das kann er nicht alleine. Hier gibt es jetzt zwei Möglichkeiten, an denen sich die Self Publishing-Szene die Köpfe einschlägt.
Zum einen könnte er sich einen Lektor suchen, der ihm das ganze professionell lektoriert und korrigiert. Allerdings gibt es nur ganz wenige Lektoren, die diese Dienstleistung für einen schmalen Geldbeutel anbieten.
Die zweite Alternative sind Betaleser. Betaleser sind Menschen im Bekanntenkreis, die das Buch lesen. Hier ist jedoch die Anforderung, dass diese der deutschen Sprache ausreichend mächtig sind. Es gilt, soviele Leser wie möglich zu suchen, die drüber schauen. Getreu dem Motto „Viele Augen sehen besser als zwei.“
Auch das Cover sollte ansprechend gestaltet sein, denn das fällt dem Potentiellen Käufer zuerst ins Auge. Ein schlichtes Cover in weiß mit schwarzer Blockschrift mag bei einem Sachbuch in Ordnung sein. Für ein belletristisches Werk empfiehlt sich jedoch eine etwas grafischere Aufarbeitung. Ich habe zum Beispiel mit der Community auf deviantArt.com gute Erfahrungen gemacht. Dort finden sich sehr viele gute Grafiker, die ihre Bilder verkaufen. Hier bitte unbedingt das Urheberrecht und die Nutzungsrechte beachten. Ich habe schon viele Cover gesehen (gerade im eBook-Bereich), die einfach nur eine Collage aus Standbildern bekannter Fernsehserien waren.
Dann muss man sich überlegen, was man will. Will man unbedingt ein Printbuch, oder reicht ein eBook. Auch hier scheiden sich die Geister. Was es jedoch zu beachten gibt ist, dass man mit seinem Buch ohnehin nicht die Regale einer Buchhandlung füllen wird. Nur ganz wenige, meist kleine und unabhängige Buchhandlungen gehen überhaupt das Risiko ein, ein Buch eines Nicht-Verlagsautors ins Programm aufzunehmen, und wenn dann nur auf Kommission.
Die Hauptverkaufsfläche eines Self Publishers ist im wesentlichen das Internet. Also bieten sich eBooks als primärer Vertriebsweg an. Hier gibt es sehr viele gute Distributoren, also Dienstleister, die das Buch im Netz verbreiten. Xinxii und BookRix um nur zwei zu nennen. Ich habe mit letzterem sehr gute Erfahrungen gemacht.
Will man als Autor unbedingt auch ein gedrucktes Buch in den Händen halten, dann hat man aus meiner Sicht nur zwei mögliche Anbieter. Warum, erzähle ich gleich noch.
In Deutschland gibt es sehr viele „Print-on-Demand“-Anbieter, die die Bücher auch in den deutschen Buchhandel liefern können. Können! Denn wie eben erwähnt, in den Laden schafft es ein Indie-Autor meistens eh nicht. Also werden die Bücher nur in den Online-Shops von Thalia und Co. gelistet und auf Bestellung geliefert. Auf Lager hat die aber keiner.
Leider hat diese Belieferung des „stationären Buchhandels“, wie es so schön heißt, seinen Preis. Denn die Buchhändler wollen ja auch verdienen. Und so kann so ein 300-Seiten-Buch schnell mal €20,- kosten.
€ 20,- für einen unbekannten Autor, womöglich noch für sein Erstlingswerk? Da werden viele potentielle Leser abwinken. Diese Erfahrung durfte ich mit „Das Johanna-Vermächtnis“ machen.
Gerade als Indie-Autor ist es schwer, Leser zu finden, wenn man einen exorbitanten Preis für sein Buch verlangt.
Deshalb kommen aus meiner Sicht nur zwei Anbieter in Frage. Zum einen ePubli, das vor kurzem seine Verkaufspreise enorm gesenkt hat. Bis 300 Seiten ist alles im grünen Bereich.
Hat man jedoch mehr als 300 Seiten, dann wird es auch dort wieder sehr teuer.
Ich persönlich veröffentliche meine Druckbücher über CreateSpace. Das Unternehmen gehört zur amerikanischen Mutter des Amazon-Konzerns und bietet den Vertrieb der Printbücher ausschließlich über Amazon.com, .de, .co.uk usw. an.
Man kann über Amazon, seine Personalpolitik oder seinen Umgang mit eBook-Preisen sagen, was man will, aber Amazon gehört zu den erfolgreichsten Online-Shops. Und wenn man dort sein Buch platziert, dann hat man einen guten Schritt getan. Ein 500-Seiten-Buch bekommt man dort für €11,90 unter.
Klar, man darf keine Riesenmargen erwarten, aber mir persönlich reicht der Gewinn, den ich mit den Büchern mache. Ich bin ja nicht auf Einnahmen angewiesen. Neben den technischen und sonstigen Rahmenbedingungen, die ich eben genannt habe, sollte ein Self Publisher vor allen Dingen zwei Dinge mitbringen: Geduld und Ausdauer. Kein Indie-Autor schafft es auf Anhieb auf Platz Eins der Verkaufscharts. Dazu gehört, dranzubleiben. Marah Woolf hat zum Beispiel bis Band Drei ihrer „MondLichtSaga“ gebraucht, bis sich der durchschlagende Erfolg eingestellt hat. Und auch das ist nur die Ausnahme. Denn das ist der Fluch des Self Publishertums: Wir werden belächelt, weil wir keinen Verlag haben. Und weil wir keinen Verlag haben, können wir ja auch nicht gut sein. Die Sache ist die: Die Gesellschaft muss sich endlich davon lösen, dass ein Autor einen Verlag braucht, ja, das ein Verlag die Selektion von guter und schlechter Literatur übernimmt. Wir leben im 21. Jahrhundert. Der Konsument sollte entscheiden, was er liest und was nicht.
Ich meine, bei der Musik klappt das doch auch.
Also Indies und Self Publisher: Geht euren Weg, und getreu dem Motto einer TV-Sendung: „Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr wenn das Licht angeht.“
Lieber Sascha,
vielen Dank für die tollen Einblicke in deine Arbeit & für dieses ausführliche Interview! Danke für deine Freundschaft! <3
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