Gefühlschaos hoch vier: Nach einer großen Enttäuschung hat Shalaine von den Männern erstmal die Nase voll. Doch dann geschieht etwas, was für sie allein zu groß ist, und sie bittet ihren alten Schulfreund Dean um Hilfe. Der ist in festen Händen und somit keine Gefahr für Shalaine. Das denkt sie zumindest. Und Dean denkt das auch. Seine Freundin sowieso. Und dann ist da noch Shalaines Ex-Freund Ray, den sie nie wieder in ihr Leben lassen wollte. Menschen ändern sich schließlich nicht. Oder doch? Ray ergreift drastische Maßnahmen, um Shalaine seine Liebe zu beweisen.
Meine Meinung:
Was für ein Durcheinander.
Shalaine, Mutter von Katie, will sie mithilfe von Dean zurück holen. Sie wurde von dem eigenen Vater und Schauspieler Brian entführt. Freunde nennen ihn Ray. Dean und Sandra sind ein Paar. Shalaine hingegen hat keinen Bock mehr auf Männer. Ganz langsam schlittern Dean und Shalaine dennoch in ein einmaliges Abenteuer. Ray reizt Sandra, diese findet den Schauspieler natürlich himmlisch. Er bringt sie dazu, sich über ihre sexuellen Grenzen zu wagen.
Dean, Sandras Freund, ist derjenige der mir persönlich zu sehr hin und her wankt. Er möchte Shalaine, auch in körperlicher Hinsicht. Sandra aber gleichzeitig nicht verletzen. Er will alles, aber nichts dafür aufgeben. Ray und Sandra wissen sehr genau was sie wollen. Ray möchte Shalaine und Sandra möchte Dean, doch die Versuchung ist sehr groß auch das Verbotene auszuprobieren.
Es knistert während des Lesens, die Spannung zwischen den Charakteren ist heftig.
Die Bettszenen sind genau richtig und passen sich wunderbar in die jeweiligen Situationen ein. Lasst euch überraschen. Die Irrungen und Wirrungen werden euch ganz schön aufreiben.
Nur an einer Stelle, komme ich etwas durcheinander. Es ist der Beginn von Kapitel 25. Erklärt wird, wie die Menschen zusammen gehören. Nach mehrmaligem lesen, kam ich aber auch da zu einem Aha Effekt. 🙂 Manchmal brauche ich einfach länger. Man wird ja nicht jünger.
Ich las es fast in einem Durchgang. Konnte es einfach nicht mehr weglegen.
Mein Fazit:
Eine turbulent, erotikgeladene Geschichte von vier Menschen,
Sara Leon geht auf die vierzig zu und ist nicht wirklich glücklich mit ihrem Leben. Sie ist überfordert mit ihrem stressigen Agentur-Job in London und hat sich von ihrem Freund Joaquín entfremdet, der eigene Wege geht. Sie hat Heimweh nach Spanien, wo ihr Vater mit seiner kleinen Buchhandlung ums Überleben kämpft.
In dieser schwierigen Situation tritt plötzlich Sibila in ihr Leben, eine geheimnisvolle Abessinierkatze, die mehr über Saras Leben zu wissen scheint als sie selbst. An jenem schwarzen Tag, als Sara während einer wichtigen Präsentation in Ohnmacht fällt, der Arzt einen drohenden Burnout bescheinigt und der Freund sich als ziemliche Enttäuschung erweist, klopft eine goldfarbene Katze ans Küchenfenster und gibt ihr den ersten Rat: ‚Wenn du nicht mehr weiter weißt, folge deiner Nase!‘ Das tut die zutiefst verblüffte Sara dann auch und macht eine Entdeckung, die der Anfang vom Ende ist – vom Ende eines Lebens, das ihr schon lange nicht mehr gut tut …
Mit eindringlichem Blick, Sinn für Humor und der Weisheit einer Spezies, die uns seit Jahrtausenden beobachtet, hilft Sibila Sara, ihr Leben neu zu gestalten. Denn es gibt viele Wege zum Glück, aber Katzen kennen die besten Abkürzungen.
Meine Meinung:
Eine Frau gefangen in der machthungrigen Gesellschaft bekommt Besuch von einer Katze. Auf der Präsentation klappt sie zusammen. Ihr war vorher schon schwindlig gewesen. Sie gibt alles und das in jeder Beziehung, was ihr aber immer mehr entgleitet. Joaquin und sie leben aneinander vorbei. Haben ihre eigenen Interessen entwickelt. Als Sara entdeckt, das er sie betrügt beginnt sie sich zu fragen, was schief gelaufen war. Sie muss sich selbst wiederfinden. Ihr Sein. Sibila die Katze hilft ihr dabei. Sie fordert sie auf zu Spaziergängen und Aufgaben. Langsam lernt Sara wieder dass das Leben so viel mehr zu bieten hat, auch für sie selbst.
Es ist sicher nicht schwer zu verstehen, das ich Joaquin absolut nicht mag. Er ist ein Lügner. In meinen Augen sollte er leiden. Doch schon bald ist er fast gänzlich, aus der Geschichte verschwunden. Wird nur ab und an erwähnt. Das ist seine Strafe.
Sara ist eine so viel interessantere Figur. Sibilas Gedanken sind so viel mehr als nur Ratschläge. Sie sind der Weg für Sara zurück ins Leben. Auch ich fand das eine oder andere sehr inspirierend. Der Schreibstil war so bildhaft. Eduardo Jáuregui bedient sich großer Beschreibungen, die nicht übermäßig lang sind, sondern so gewählt das er in nur wenigen Worten die Wohnung, den Campingplatz oder den Park vor den Augen heraufbeschwört. Ich war berührt, gerührt, habe geweint und gelacht.
Ich kann es absolut empfehlen.
Mein Fazit:
Ein Buch das mir unter die Haut ging.
Sibilas Regeln sind sehr eindrücklich und auch der Weg wie sie Sara diese nahe bringt.
Pünktlich zum ersten Schnee bekommt der kleine Streuner ein warmes Zuhause und einen Namen. „Socke“ gefällt ihm ganz wunderbar. Es passt zu seinen weißen Pfötchen. Er wohnt jetzt bei André und darf jeden Tag mit ihm zur Arbeit fahren und dort Eva sehen. Sie ist nun Sockes neues Frauchen. Warum sie allerdings nicht auch bei ihm und André einzieht, versteht Socke nicht ganz, aber das scheint so ein Menschending zu sein. Das will Socke unbedingt lösen – am besten noch vor Weihnachten.
Meine Meinung:
Petra Schier und ihre süßen Hunderomane, versprechen jedesmal eine wundervolle Lesezeit.
Wie auch diesmal.
Kein anderer als Santa Claus und seine Elfen haben sich aufs Wunscherfüllen spezialisiert. Als sie einen Hund in einer Gasse, komplett abgemagert und schwach entdecken, müssen sie sich schnell was überlegen. Santa Claus erinnert sich an etwas, das ihm schon seit 2 Jahren auf der Seele lastet. Er heckt einen Plan aus, aber es ist mit Plänen immer so, das man nicht alles planen kann. Es kommt oft anders, als man denkt.
In den Plan mit eingebunden sind auch André und Eva. Sie waren mal zusammen, obwohl sie beide für die Sozialstation arbeiten, ist ihnen die Arbeit zu wichtig um sie aufzugeben. Beide sind nicht gerade freundlich zueinander. Sie finden einen Hund. Nennen ihn Socke und von nun an wirbelt der kleine Vierbeiner ihr Leben durcheinander. Evas Eltern, die mir sowas von steif vorkommen und unsympathisch sind, wollen Eva und Jochen verkuppeln. Ein Bankschnösel. Eva ist genervt. Außerdem kann sie nicht in ihre neue Wohnung ziehen, wegen Baumängel. Es scheint wie verhext. André bietet ihr einen Ausweg, von der Wohnungsproblematik, den Verkupplungsversuchen und Sockes Pflege. Wird sie darauf eingehen?
Ich mag André und Eva, liebe Socke und freue mich über Santas Plan. Eva ist mir aber so unglaublich unsicher rübergekommen. Manche ihrer Gedanken kann ich nicht nachvollziehen. Sie denkt immer etwas quer, kann sich einfach nicht fallen lassen. Obwohl André sich nichts anderes wünscht. Er hat mit seiner Idee, alles etwas verkompliziert, aber auch angestoßen das Eva sich endlich über andere Dinge klar werden musste. Ich fieberte mit, hoffte und freute mich über jedes Kieselsteinchen das aus der Mauer, das Eva um sich errichtet hat, fiel.
Das Socke eine eigenen Stimme hat, ist einfach megagenial. Oft muss ich lachen, wenn Socke mal wieder eines dieser Menschendinge untersucht oder sich fragt warum sie oder er das jetzt getan haben.
Mein Fazit:
Ein vierbeinige Held, ein turbulentes Gefühlschaos,
Santa Claus und die Elfen,
die alles dran setzen den Weihnachtswunsch zu erfüllen.
Als Lea von ihrer Großmutter unerwartet eine gemütliche Almhütte geschenkt bekommt, steht für sie fest: Sie wird den Sommer in der Idylle der Kärntner Berge verbringen. Doch mit der erhofften Ruhe ist es vorbei, als sie dem gut aussehenden Wanderer Mikael über den Weg läuft.
Der smarte Architekt ist allerdings nicht zufällig bei ihr aufgetaucht. Er soll sich genau jenes Grundstück unter den Nagel reißen, auf dem Leas Hütte steht. Schon bald muss Mikael feststellen, dass man einen Mops besser nicht unterschätzt, Jugendfreunde zum Problem werden können und sich nicht alles im Leben planen lässt … schon gar nicht die Liebe.
Meine Meinung:
Manuela Fritz traf ich auf der Frankfurter Buchmesse. Eine sehr freundliche und herzliche Autorin. Sogleich kaufte ich mir das Buch. Gespannt begann ich es nun im Urlaub zu lesen.
In dem Buch geht es in erster Linie um Lea, Mikael, Robert und Leas Oma Rosalinde.
Alle vier Hauptcharaktere sind mir sympathisch und haben jeder für sich ihre eigenen, und gut erklärten Beweggründe. Der rote Faden reißt nie ab. Jede Begebenheit ist gut nachvollziehen. Die Gefühlsmomente sind glaubwürdig. Da ich selbst gern mal auf der Alm leben würde, gefiel mir das Szenario sehr gut.
Es gibt allerdings zwei Protagonisten, die ich nicht leiden kann. Absolut nicht. Den skrupellosen Leonard Schmitz und dessen Tochter Sophia. Ich bekam richtig schechte Laune, wenn ich mich mit den zwei befassen musste. Auch jetzt noch möchte ich den Zweien so einiges sagen, und das wäre nichts positives.
Mikael der in einer Zwickmühle steckt, ist immer hin und hergerissen zwischen dem Richtigen tun, und dem was sein Boss (Leonard Schmitz) ihm aufträgt. Lea hat eigentlich gerade nichts geplant, außer sich in der Almhütte einzurichten. Sie freut sich endlich wieder zu Hause zu sein. In ihren Kärntner Bergen. Oma Rosalinde hat ein Geheimnis. Robert ein Jugendfreund Leas, kann sich einfach nicht von ihr lösen. Er will mehr als nur Freundschaft. Er muss aber einsehen, das dies nicht das ist, was Lea möchte.
So suchen alle in der Geschichte ihren Platz, verteidigen was ihnen lieb und teuer ist.
Leonard Schmitz will Lea und Oma Rosalind alles nehmen.
Es ist nur eine Frage der Zeit, ob das Komplott das die Frauen geschmiedet haben,
gegen Onkel Lenni funktioniert.
Sophia jedoch könnte alles zunichte machen. Wird es trotzdem gelingen?
Mein Fazit:
Das Leben auf der Alm, ein skrupelloser Onkel,
ein Architekt der eigentlich das Richtige tun will, aber in der Zwickmühle steckt
und die Liebe.
Eins möchte ich noch positiv hervorheben.
Das wunderschöne Schlusswort und die Mega Leseprobe von „Moesha“!
Nirgends ist die Welt schöner als in Mitte. Hier treffen sie alle aufeinander, der Ali mit der Döner-Bude am Rosenthaler Platz, die eingewanderten Kreativ-Schwaben („da hing ein Sweat-Shirt Größe XXL mit dem Aufdruck ‚Schwaben-Power‘ – ich geriet in Aufruhr, jetzt gingen sie zu weit!“), die Sushi-Asiaten und die Falafel-Schmieden – und mittendrin Frank Sorge, der von seinem Fenster in der Brunnenstraße das bizarre Panoptikum der Weltmetropole vorüberziehen sieht und seinen Vermieter dringend um einen Handwerker bittet, der die verriegelte Haustür öffnet. Damit er die Brunnenstraße entlanggehen kann, rüber in den Wedding oder zu den Currywurst-Buden Neuköllns oder entlang den Touri-Meilen, wo man freundlich zu den Amis ist und ihnen fröhlich zuruft: „No worries, Welt is doch a village!“ Ein neuer Großmeister des kleinen Formats: In Frank Sorges skurrillen Berlin-Geschichten verbinden sich Humor und Raffinesse.
Meine Meinung:
Erst blockiert ein Zahlenschloss, Frank beobachtet den Zirkus im Innenhof, berichtet über Döner mit Auswirkungen, verwirrende Eindrücke, es geht um den Unterschied zwischen Berlin Ost / West, Schnitzelmeister mit Namen Louis, Doppelgänger, Umziehen, Lieferfahrten, Heimweh, Tierisches, Schneegestöber, fallenden Putz, Irrsinn, die Künste, Tankstelle bei Nacht, Kleiderkauf, indisches Essen, Gedanken um Mitmenschen und immer wieder der genervte Vermieter. Um nur grob ein paar Geschichten zusammenzufassen.
Es mag sein, das Kenner seines Humor wohlgefallen an diesem Buch finden und an dessen Geschichten, leider bleibt mir das verborgen. Ich habe das Buch dreimal begonnen und nun beendet. Ab und an war es ganz amüsant. Genauer möchte ich nicht auf die einzelnen Geschichten eingehen, denn jeder möge sich seine eigene Meinung bilden.
Mein Fazit:
Vielleicht bin ich nicht die Richtige um diese Geschichten erfassen zu können,
und den Witz dahinter zu verstehen. Es war nicht so meins.
„Liebesbrise – Zwischen Ebbe und Flut“ Das erste Buch aus der Reihe „Liebesbrise“ – Liebesroman in Ostfriesland. „Manchmal liegt das Schicksal nicht in deinen Händen.“ Hanna hat eine Mission: Sie will ihre Beziehung retten. Doch alles kommt anders. Plötzlich findet sie sich in ihrer Heimat, Ostfriesland, wieder. Auch hier steht sie vor einem Scherbenhaufen. Nichts ist so, wie sie es in Erinnerung hatte. Ihre Eltern haben Geheimnisse, ihr Schulfreund wird Vater und ihre Träume passen so gar nicht in die Welt der Windräder und Deiche. Hanna macht sich auf die Suche nach der wahren Liebe – zwischen Ebbe und Flut.
Meine Meinung:
Hanna ist ein Mensch der glaubt, alles wieder in Ordnung bringen zu können, zwischen sich und ihrem Freund Adam. Doch sie wird gar nicht mehr die Möglichkeit dazu haben. Eine schreckliche Entdeckung, lässt ihre Welt zusammenbrechen. Adam ihr Freund versucht es ihr zu erklären. Ich jedoch hätte ihm und auch Luise, in der Geschichte Hannas beste Freundin, am liebsten den Hals umgedreht. Diese zwei sind dermaßen egoistisch und Luise ist sogar nur daran interessiert das Hanna endlich verschwindet. Beide wollen sie extrem schnell loswerden. Ihr Vater holt sie aus ihrer persönlichen Hölle. Aber auch ihre Eltern haben Geheimnisse. Ein totales Chaos aus Gefühlen erwartet Hanna. Sie muss ihr Leben neu ordnen. Dabei kann ihr nur eine sehr alte Freundin helfen und ein Job in dem sie aufgeht. Tja und die Liebe ist auch nicht weit. Aber davon solltet ihr selbst lesen.
Schreibstil:
Hilke-Gesa Bußmann hat mich nach nur einer Seite gefesselt. Ihr Schreibstil ist locker leicht. Man kann es wunderbar lesen. Es an einem Nachmittag oder an einem herrlichen Tag am Strand genießen.
Die Protagonisten sind mir sympatisch außer Adam und Luise.
Da bekomme ich ganz schlechte Laune, wenn ich deren Namen nur lese.
Hanna hat etwas was jeder Mensch in einer solchen Situation braucht: Freunde.
Mein Fazit:
Nach diesem Buch, lese ich gleich das nächste von der Autorin.
Ich kann euch nur empfehlen, in Hannas Welt einzutauchen.
Exklusiv als E-Book und zeitlich begrenzt lieferbar:
Im Jahre 2015 hat Tim Krohn eines der aufregendsten Literaturprojekte der letzten Jahre angestoßen: Unter dem Titel Menschliche Regungen schrieb er in der Schweiz ein riesiges Crowdfunding aus: Als Teilnehmer konnte man den Autor beauftragen, aus einer Liste mit den Bezeichnungen von fast 1000 Gefühlen, Stimmungen und Gefühlslagen, einen Begriff auszuwählen und eine Geschichte darüber zu schreiben. Zudem konnte man ein, zwei oder drei Worte benennen, die in der Geschichte vorkommen sollen. Binnen kurzer Zeit waren die ersten 130 Geschichten zusammen, nach einer weiteren Runde waren es schon 200. Und dann schrieb Tim Krohn, mit eiserner Disziplin. Früh morgens wurde konzipiert, dann geschrieben; jeden Tag eine Geschichte – am Abend nahm er die fertige Rohfassung als Lesung auf. Dabei ordnete er die Gefühle schon gleich einer Palette von Figuren zu, die er alle in einem Genossenschaftshaus in Zürich wohnen lässt. In der Neujahrsnacht des Jahres 2000 setzt die Handlung ein.
Für den pensionierten Tramfahrer Hubert Brechbühl beginnt das Jahrtausend mit großen Plänen und ohne Katze. Für das junge Paar Pit und Petzi mit viel Sex. Für Julia Sommer ohne Sex. Für Selina May ohne Arbeit. Für Efgenia Costa mit Drogen. Für Erich und Gerda Wyss mit Überlegungen, wer von beiden zuerst sterben sollte. Vieles davon wird sich ändern, anderes nicht. Elf Bewohnerinnen und Bewohner eines Züricher Mietshauses geraten im Jahr 2001 in einen Strudel der Gefühle.
Der Auftaktband der Menschliche Regungen-Serie Herr Brechbühl sucht eine Katze ist ab Februar 2017 zu haben. In rascher Folge werden die Folgebände Erich Wyss übt den freien Fall (August 2017) und Julia Sommer sät aus (Frühjahr 2018) folgen. Aber natürlich ist das Projekt damit nicht zu Ende – es soll über die Schweiz hinaus, und wenn genügend Menschen mitmachen, jede Regung eine Geschichte bekommen – und so en passant eine Chronik der Gefühle des 21. Jahrhunderts entstehen.
In Menschliche Regungen . Ein Haus, elf Menschen und was sie bewegt erfahren Sie mehr über das Projekt und können vor allen die wichtigsten Personen und ihre ersten Erlebnisse kennenlernen. Ein spannender Einblick in eines der spannendsten literarischen Projekte der letzten Jahre.
Meine Meinung:
Der Auftakt beginnt mit einem Einblick von Tim Krohn, was ihn dazu bewog, diese Reihe zu schreiben. In einem Monat waren alle 111 Geschichten vergeben, und die Umbauten für den Einzug der betagten Mutter, waren gesichert. Jetzt hieß es einen Rahmen für die Geschichten zu schaffen. Die Menschen um die es ging, legte Tim Krohn fest. 11 Personen, ein Haus und geschrieben unter dem Dach im Gesindezimmer wie er erzählt. Drei Bücher waren beschlossen. Die Rückmeldungen waren sehr positiv.
Der Auszug beginnt mit Herr Brechbühl und der „Regung“ „Heiterkeit“. Er erwartet das Millennium völlig vorbereitet. Mit allen Dingen die man so ohne Strom gebrauchen konnte. Wieder erwartend geschieht nichts. Das Jahr darauf sitzt er wieder einsam da, nur mit einer Kerze, und lauscht den vielen Geräuschen im Haus. Musizierend zog er durch einen Traum. Der sein Leben verändert.
„Abschiedsschmerz“ Mona sorgt sich um ihre Ratte und kann nicht schlafen. Sie bittet Selina ihn sich anzuschauen. Malkovic humpelt. Doch das ist nur der Beginn, des Abschieds. Sehr traurig.
„Kreativität“ Moritz Schneuwly untersucht das schwer Fassbare. Dinge auf die keiner ansonsten kommen würde. „Haarausfall von Pinseln“ zum Beispiel. Er versucht eine These in Bezug auf Beziehungen etwas zu beweisen. Er liebt die Frauen. Verfasst Gedichte für die Liebste.
„Zartheit“ Gerda und Erich Wyss ein betagtes Ehepaar wartet auf den Tod. Gerda meinte des frühen Morgens ihn klopfen zu hören. Doch es war nur ein Geräusch in der Stille des Hauses.
„Wollust“ Moritz besucht Julia, um etwas aufzuklären. Doch die aufkeimende Lust wird von der kleinen Mona unterbrochen. Wie geht es mit den Beiden weiter?
„Kleingeist“ Efgenia hatte mit ihrem Adamo ein ausschweifendes erfülltes Leben, doch die Arbeitsunfähigkeit begann sie zu verändern. Alles störte sie an ihren jungen Nachbarn. Vor allem deren ausschweifendes Sexleben. Sie vergaß einfach, das sie auch mal jung waren und wild.
„Gerechtigkeitsliebe“ Erich Wyss gerät mit Efgenia Costa aneinander wegen der Wäsche. Doch daraus entsteht etwas Anderes. Das Ehepaar Wyss treffen auf Herr Mallaya und verbringen einen schönen Abend. Wundervolle Gedanken inklusive.
„Mitteilsamkeit“ Julia trifft sich auf einen Kaffee mit einer Kollegin. Monique ist das Gesprächsthema, es artet aber in Streit aus. Deshalb geht der Besuch als es klingelt. Herr Brechbühl steht vor der Tür. Es gibt Fragen die ihn beschäftigen. Kurz danach trifft Julia auf Herr Costa, der ihr auch das Herz ausschüttet. Mona ihre Tochter, hat ein Versprechen gegeben und Julia muss es erfüllen. Julia findet keine Ruhe, denn Selina kommt auf einen Sprung rüber. Alle denken an sich. Keiner fragt wie es Julia geht.
Zum Abschluss gibt es noch eine kurze Inhaltsangabe, auf den ersten Band. Zusätzlich alle „Regungen“ die im Band 1 behandelt werden.
Tim Krohns Schreibstil ist für mich herrlich leicht und flüssig lesbar. Nicht nur deshalb tauche ich gerne in seine Geschichten ab. Dieses Projekt ist ein neues Meisterwerk seiner Kunst. Er entführt mich immer auf´s Neue.
Mein Fazit:
Der Auftakt ist gelungen und macht neugierig auf mehr.
Im thüringischen Weißensee wird eine Leiche gefunden – drei Tage vor dem traditionellen Bierfest zur Erinnerung an das erste deutsche Reinheitsgebot von 1434. Dass der Tote ein Bayer ist, mit dessen Landsleuten die Weißenseer seit Jahren um die ältesten Bierrechte streiten, macht die Sache noch brisanter. Als dann auch noch das Reinheitsgebot verschwindet, ruft der Bier- und Heimatverein den ‚Bierkrieg‘ aus – und Hauptkommissar Bernsen und sein junger Kollege Kohlschuetter geraten zwischen die bayerisch-thüringischen Bierfronten aus Tradition, Stolz und lange gehüteten Geheimnissen.
Meine Meinung:
Vor einiger Zeit habe ich Band 2 gelesen, damit kam ich gar nicht wirklich zurecht. Das hatte nichts mit der Geschichte zu tun, sondern das sich die Figuren schon sehr weit entwickelt hatten. Vorallem die Art wie Kohlschuetter und Bernsen miteinander umingen.
Dies erklärt sich nun viel besser aus Band 1. Ich muss dazu sagen, das ich nicht wusste das es Band 2 war, das erfuhr ich erst auf der nächsten Buchmesse in Frankfurt von einer sehr sympatischen Mitarbeiterin.
Zur Geschichte:
Ein Toter im Chinesischen Garten. Der ist auch noch Bayer. Das geht ja gar nicht. Das Reinheitsgebot verschwindet. Wer hat Interesse daran, Weissensee zu schaden. Es gibt eine riesige Bierpfütze, die das Bierfest fast unmöglich macht. Thüringer treffen auf Bayern. Zwischendrin Kohlschuetter und Bernsen mit ihrer unnachahmlichen Art.
Der Bürgermeister taucht auf und hat nur Sorge das sein Bierfest nicht stattfindet. Er mag seine Eigenarten haben, aber er bleibt mir in positiver Erinnerung. Auch Kohlschuetter und Bernsen verstehe ich nun besser. Es ist ein hin und her. Wer mit wem und warum ist die Frau des Toten überhaupt nicht erschüttert. Es gibt so viele Fragen. Ob die zwei Kommisare das Knäuel an Informationen zur Auflösung des Verbrechens nutzen können? Dann passiert ein weiterer Mord. So langsam wird es undurchsichtig.
Schreibstil: Fluffig leicht, gute Ortsbeschreibungen und sehr detailliert, aber nicht übertrieben.
Einziges Manko: mir sind die Zeilenabstände zu klein. Ich verrutsche oft zwischen den Zeilen.
Cover:
Klar und ohne Schnörkel. Schön einfach und das es um Bier geht, ist gut zu erkennen.
Es war ein leuchtender Blitz, der all das auslöste … Harold und Mary Rose Grapes sind ein älteres Ehepaar, das nach dem tragischen Tod seines Sohnes seine Jugendträume aufgegeben und sich mit dem eintönigen Leben auf einer abgelegenen Insel begnügt hat. Doch dann schlägt das Schicksal in ihren letzten Lebensjahren auf ziemlich kuriose Weise noch einmal zu. Ausgerechnet in der letzten Nacht in ihrem kleinen, auf einem Tuffsteinfelsen über dem Meer gelegenen Haus, vor dem befürchteten Umzug ins Altersheim, sorgt ein heftiges Unwetter dafür, dass das Holzhaus mit dem fest schlafenden Ehepaar vom Felsen gerissen wird und ins Meer stürzt. So werden die Grapes auf äußerst unerwartete Art zu Schiffbrüchigen, deren schwimmendes Haus immer weiter auf den Ozean hinaustreibt. Und das ist der Anfang einer außergewöhnlichen Reise, die Harold und Mary Rose gemeinsam bestehen und auf der die Gespenster der Vergangenheit bald keinen Platz mehr haben. Einer Reise, die sie bis zu den Inuit führt, wo die Toten sich in Polarlichter verwandeln und ein Zuhause nicht aus vier Wänden besteht, sondern aus geliebten Menschen. Einer Reise, von der die Grapes plötzlich gar nicht mehr wollen, dass sie endet …
Meine Meinung:
Ein Ehepaar am Scheideweg ihres Lebens. Sie müssen ihr Haus verlassen, das so viel Erinnerung birgt. Schrecklich ist es gefangen zu sein, im Schmerz. Denn 35 Jahre vorher geschah ein Unglück. Sie gibt ihm die Schuld, er macht sich selbst die größten Vorwürfe. Gesprochen haben sie darüber nie. Als ein Blitz ins Haus kracht, beginnt sich ihr Leben zu wandeln. Sie erleben Schlimmes auf ihrer Reise und doch bringt sie es einander näher.
Die Bedrücktheit, die unausgesprochenen Dinge stehen wie dicke Wände zwischen ihnen. All das erschaffen von Miquel Reina der diese Bedrücktheit nur ab und an mit kleinen Rückblenden durchbricht. Guten wie schlechten. Erinnerungen die schmerzhaft und selten glücklich sind. Er vollbringt es, uns mit seinen Worten in dem Haus gefangen zu halten, bis eben eine Rauchsäule den Protagonisten wieder eine Entscheidung abringt. Wir erleben beim Lesen den Schmerz, die Hilflosigkeit, die Angst und Kälte bis hin zur Dankbarkeit. Ein Gefühlschaos sondersgleichen. Man will mitweinen, sich freuen, mittrauern und hofft auf ein guten Ausgang. Erst am Ende gibt es etwas Licht für die Grapes und auch uns Leser. Doch die Geschichte könnte weiter gehen, ist nicht ganz abgeschlossen.
Für mich bleibt die Frage offen, was mit den Grapes geschieht.
Der Schreibstil ist flüssig und gekonnt gedrückt gehalten. Die Lichtblicke sind gut eingesetzt, um zu erklären was sie durchleben, warum sie so reagieren.
Das Cover ist ein Traum. Die Polarlichter, das Haus mit den zwei Menschen, die haptische Schrift die auf dem oberen Cover und seitlich fühlbar ist. Das blau gespickt von vielen Sternen rundet alles ab. Insgesamt sehr gelungen.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerne tief in ein Leben eintauchen möchte.
Die Zwangsbekanntschaft zweier Kunstakademiestudenten wächst sich zu einer uneingestandenen Dreiecksgeschichte aus, die auf der Brenner-Autobahn zu einem unrühmlichen Abschluss kommt. Ein Krankenpfleger setzt sich mit dem Geld eines Patienten nach Asien ab und endet in der Polizeistation eines japanischen Fischerdorfs. Ein Mittdreißiger und ein verzogener Halbstarker unterhalten sich auf einem einsamen Balkon über den Kosmos. – Die Verlorenheit von Herrndorfs Figuren ist groß, und die erzähltechnische Raffinesse sowie der Unterhaltungswert seines Buches sind es auch.
Meine Meinung:
Franco Cosic ist ein Künstler der durchgeknallter nicht sein könnte. Sein Freund / der Erzähler wird im Studium von seiner Lehrerin immer wieder aufgefordert tiefgründiger zu denken. Er lackiert nach dem Studium Autos. Franco zieht bei ihm aus und bei Alexander ein gemeinsam mit Mara. Bei einem Trip nach Italien sind sie zu viert. Dann wird der Adonis zurück gelassen danach der Freund, dessen Freundschaft damit endet in einem fremden Auto zu sitzen und den Zweien hinterherzufahren. Einholen wird er sie nie.
Das ist nur eine Geschichte von vielen. Die eine oder Andere musste ich nochmal lesen, um überhaupt zu verstehen was der Autor meint. Allerdings gab es auch sehr schöne. Leider zu wenige. Sie bleiben skurril, subtil und den Gedankengängen konnte ich nicht wirklich folgen.
Da gibt es einen Literaten der über die Literatur spricht, ein Mensch der bei einem Alten nach dessen Tod, Geld findet und sich auf die Reise begibt, das Ende bleibt offen.
Ein Mann der nach einer Kanufahrt sein Auto vermisst, bei einer Frau klingelt die sehr tiefgründig denkt. Auch ein Zitat hat es mir hier angetan: Dein Auto ist dein Auto. Und wir sind wir. Und wir sitzen hier, für einen kurzen exakten Moment in dieser Unendlichkeit, und das ist das Einzige, was zählt.
Eine Geschichte über eine Feier und vielen Gesprächen. Diese finde ich zum Beispiel gut. Bei der nächsten zieht ein Nachbar aus, leiht sich aber gerade mal ein Hocker, sagt nicht das er geht. Richard tut es danach leid und sucht die leere Wohnung immer wieder auf. An einem Abend trifft er dort auf einen Jungen. Sie diskutieren über den Rothenburg Fall, die Mondlandung und über dies und das. Hier fand ich es schade das es Richard nicht eingefallen ist, obwohl er sah das es dem Nachbarn nicht gut zu gehen scheint, ihn danach zu fragen.
In der letzten Geschichte geht es um einen Kongress der etwas sehr aus dem Ruder läuft. Der eine sucht den anderen. Die Frage nach dem Sinn wird gestellt. Uneingeladene Gäste tauchen auf. Doch am Ende steht Martina da mit einem ihr Fremden im Sonnenaufgang. Sehr friedlich. Insgesamt bemerkte ich das es mir schwer fiel wie schon erwähnt dem roten Faden in den Geschichten zu folgen. Immer wieder wurde es unterbrochen durch Satzfragmente, die so nicht dahin zu gehören schienen. Die Figuren fast alle sehr speziell in ihren Denk und Handlungsweisen. Ich habe noch zwei Bücher von dem Autor und hoffe das ich zu diesen mehr Zugang finde.
Mein Fazit:
Leider fand ich den Zugang zu den Geschichten nur schwerlich.
Schade, denn ich hatte viel positives über den leider schon verstorbenen Autoren gehört.