Flugbegleiterin Elke hat sich auf entspannte Urlaubstage im Wellness-Hotel gefreut. Stattdessen ist sie jetzt in der Ferienwohnung auf einem Bauernhof untergebracht, wo sie sich völlig fehl am Platz fühlt. Nur schwer kommt sie mit der unverschämt offenen Art der Bäuerin klar und dass Schäferhündin Ania ihr kaum von der Seite weicht, macht ihr Angst. Als dann auch noch Jungbauer Bruno auftaucht, ist Elke völlig überfordert. Warum rüttelt schon sein Anblick ihre Gefühlswelt so durcheinander? Am liebsten würde sie gleich wieder abreisen. Aber dann spürt sie, wie mit jedem weiteren Tag ihre Anspannung nachlässt. Langsam beginnt sie, sich auf das ruhige Landleben einzulassen, genauso wie auf die Liebe der treuen Ania und vielleicht sogar ein wenig auf Bruno.
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Meine Meinung:
Normalerweise spreche ich nicht über das Cover.
Aber das hier ist aus Zucker. Man kann sich nicht daran satt sehen.
Elke scheint mir eine richtige Tussi zu sein. Hat Angst vor Hunden, mag keinen Bauernhof. So eine richtige „Stadtpflanze“ wie Lotti sich ausdrückt. Kann nicht ohne Handy und Telefon. Mag die ungeschönte Ehrlichkeit nicht, die Lotti an den Tag legt. Offen gesagt, kann ich Elke zu Beginn nicht ausstehen.
Zum Glück ist das kein Dauerzustand. Denn langsam wandelt sich Elke. Sie entwickelt ein Interesse an dem Bauernhofleben, aber auch eine Unruhe. Nur warum?
Hat es mit Bruno zu tun?
Immer wieder wechselt man von der Gegenwart in die Vergangenheit. Dies macht die Autorin sehr geschickt. Es erklärt vieles, was vorher unklar war. Jedoch werde ich mich hüten, euch zu verraten was in der Gegenwart, also 16 Jahre danach, Wirklichkeit ist.
Ania, die Schäferhündin, hat diesmal keine eigenen Gedanken, was dem Kurzroman geschuldet ist. Jedoch sagen ihre Gesten und ihr Verhalten eine Menge aus.Am Ende kamen mir sogar die Tränen.
Wo ist die nächste Geschichte die ich verschlingen kann.
Ach ja hier, „4 Pfoten am Strand“.
Denn von den Büchern von Petra Schier kann man nicht genug bekommen.
Wieder eine gelungene Geschichte aus Lichterhaven.
Mein Fazit:
Eine Frau die ihr Leben umkrempelt und die Liebe findet.
Wenn Äste sich im Wind biegen, Häuser knarren, Blätter wirbeln oder zuhause die Fetzen fliegen, sind stürmische Zeiten angebrochen. In diesen Geschichten wird es turbulent, magisch und äußerst windig. Also haltet euch fest und zieht eure winddichten Jacken an.
Dass man auch bei einem Betriebsausflug nicht vor Sturm gefeit ist, muss eine junge Angestellte feststellen, während ein Seemann noch nicht mal im Mindesten ahnt, wie schicksalhaft die (Nicht-)Einhaltung eines Versprechens sein kann. Ein rätselhafter Fremder hat die Fähigkeit Träume zu beeinflussen und eine Junghexe muss sich auf eine gefährliche Reise begeben, um sich zu beweisen. In einer Mühle wird kein Mehl gemahlen, stattdessen befindet sich darin etwas Magisches. Vea wird von ihrem Vater endlich als Tochter anerkannt, doch die Freude währt nicht lange, während Melissa durch einen Autounfall auf ein Piratenschiff katapultiert wird.
Bei diesem Wetter ist einfach alles möglich … haltet eure Regenschirme bereit!
Autorinnen dieser Anthologie:
Jeanette Lagall, Melike Yasar, Anja Berger, Karin Kaiser, Lotte R. Wöss, Lisa Darling, Sabi Lianne
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Meine Meinung:
Lotte R. Wöss
Stürmischer Betriebsausflug
Petra die Assistentin soll alles managen. Sie spielen ihr aber übel mit. Unheimlich viele Probleme und unmögliches Verhalten ist an der Tagesordnung. Das Petra daran verzweifelt verstehe ich vollkommen. Stadtrundfahrt wird verschlafen Taxifahrt gefordert, jeder hat schlimmere Verletzungen, warum derjenige nicht laufen kann. Immer geht es so weiter. Die Erwachsenen verhalten sich unmöglich. Nerven und fordern alles von Petra. Sie muss die Nerven bewahren. Irgendwann wird es aber selbst zu viel. Was das wohl alles soll?
Jeanette Lagall
Versprechen sollte man halten
Schiffsunglück. Ein Mann wird hin und her geschleudert, unter Wasser gedrückt. Einziger Überlebender.
Bittet und fleht Gott an. Er wird gerettet. Bei einem Sturm stirbt ein Mann Adlerauge, der ihn gerettet hat, hofft nun, dass er etwas für ihn zurückbringt. Er ist hin und hergerissen was er tun soll. Aber versprochen ist versprochen. Danach reist er endlich zu Marianne heim. Dass er ein Glückspilz ist, wird ihm langsam klar.
Melike Yasar
Der Albtraumjäger
Bedrückend ist die Situation zu Hause. Es schnürt ihr die Kehle zu. Mark trinkt und dass nicht wenig. Vor allem Whisky. Sie verachtet ihn nur noch. Sie hat Albträume verfolgt von dunklen Geistern. Doch da kommt Mikael, zeigt ihr das sie nicht alleine ist. Sie möchte endlich Leben und glücklich sein. Wird sie mit ihm durch das Portal gehen?
Anja Berger
Sturm
Vea kann das Wasser befehligen. Doch sie ist ein Bastard. Sie ist der Tribut für den Mler. Wohin führt sie ihre Reise. Sie hat Mut und wird durchhalten, dessen bin ich mir sicher. Großartige Geschichte.
Lisa Darling
Der Spiegel der Verdammten
Esther will in den Hexenrat doch die alte Babarischka lehnt es ab. Esther findet, es müssten junge Hexen in den Rat, um die Neuzeit einzuleiten. Den Spiegel der Verdammten zu finden ist das Ziel. Doch wo nur soll er sein? Danke ihres Kompasses, dem Besen und einem Sturm findet sie durch Zufall den Höhlen Eingang. Sie ist halb erfroren. In der Höhle hingegen wird es immer heißer. Sie hat sehr großen Durst. Als sie den Spiegel findet, sieht sie viele Silhouette. Doch wie soll sie die Hexen befreien? Wird sie es schaffen?
Sabi Lianne
Die Windmühle
Nähere dich nie der Windmühle. Dort wohnen seltsame Leute. Natürlich ignoriert Ronisa die Warnung. Sie tritt ein in eine andere Welt. Wird sie jemals wieder nach Hause kommen? Berlind die Frau, der Mann Warin sind nicht ganz durchschaubar. Tido der Junge ist mir sympathisch. Was soll das Ganze? Tido hat nämlich Katzenohren. Seltsam ist diese Verwandlung. Wirklich erschließen tut es sich mir nicht. Ein Sturm soll kommen, er wirbelt das Leben in der Mühle durcheinander. Ein Magie Portal befindet sich in der Mühle und Ronisa soll den Schlüssel haben, um das Portal zu schützen? Doch der Sturm ist gewaltig.
Karin Kaiser
Das Meer der Angst
Melissa hat einen Autounfall. Sie wacht auf einem Schiff in einer anderen, ihr fremden Welt auf. Was ist das hier und ist sie tot? John Darrow der Kapitän versucht sie zu schützen. Doch es kommt anders. Ihre Schicksale verweben sich. Denn auch John hat etwas verloren. Sein Herz. Es wurde ihm entrissen. Können sie gemeinsam auf dem „Meer der Angst“ bestehen?
Jede Geschichte könnte ganz leicht, zu einem Roman ausgebaut werden. „Die Wortstürmer“ haben etwas geschaffen, dass es sehr selten gibt. Eigentlich ist es mir noch nie passiert. Denn ich habe noch nie eine Anthologie gelesen, bei der mich alle Geschichten überzeugt haben.
Mein Fazit:
Großartige Anthologie, mit viel Potential für mehr.
Während der renommierte Polizeihauptkommissar Josua Brandt einen Vortrag an der Polizeischule Köln hält, eröffnet einer der Anwärter plötzlich das Feuer.Mehrere Anwärter sterben, viele weitere werden schwer verletzt. Schnell wird klar, dass es mehr als nur die Uniform ist, die Josua mit dem Täter verbindet.Als dann auch noch seine Ehefrau spurlos verschwindet, wird Josua auf eine grausame Reise geschickt, die mit Blut, Hass und Tod gepflastert ist.
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Meine Meinung:
Josua ein Mensch, ein Individualist, ein Polizist der Seminare gibt. Er wird belächelt von anderen Kollegen, wird Sherlock in schwarz genannt. Es tut weh, beleidigt ihn. Er hat nachts immer den gleichen Albtraum. Ein Schaf das von Wolf und Fuchs attackiert wird. Was hat das zu bedeuten?
Das Seminar ist irgendwie schleppend, er weiß zwar wie er es angeht, aber so richtig gut fühlt er sich dabei nicht, habe ich den Eindruck. Er ist mehr mit sich selber beschäftigt, als mit den Teilnehmern des Seminars. Dann fallen Schüsse. Sieben Menschen werden getötet, mehrere schwer verletzt. Josua weiß nicht warum, doch plötzlich hat er eine Waffe in der Hand. Was hat dieser Typ mit seiner Vergangenheit zu tun. Wer weiß noch alles von seinem Geheimnis. Er will ihn verhören. Weiß nicht was das alles soll. Was es mit ihm zu tun hat. Beim Verhör allerdings, fällt es ihm wie Schuppen von den Augen. Er flieht nach Hause. Wo seine Frau Michelle für ihn alles ist. Der Fels in der Brandung und sein Ruhepol. Doch da ist keine Michelle mehr. Auf dem Bett liegt eine verstümmelte Leiche. Was ist geschehen? Wo ist Michelle? Immer mehr klärt sich das Bild auf. Das Geheimnis von Josua wird gelüftet. Niklas begleitet ihn. Sie fahren durch die dunkle Nacht, durch den dunklen Wald. Auch Aho, ein Kollege weiß Bescheid. Was wird Josua in der Waldhütte vorfinden?
Im Ganzen geht es um einen Mann und sein Geheimnis, seine Vergangenheit. Bedrückend ist die Last, schrecklich die Vorkommnisse. Josua könnte mit seinen ganzen Gedanken, Gefühlen, Ängsten und Sorgen wirklich existieren. Ich könnte mir vorstellen dass es so jemanden gibt.
Eine wirklich beeindruckende und zugleich spannende Geschichte um einen Topermittler der Polizei, der sein liebstes zu verlieren droht. Ein Katz und Maus Spiel. Gebannt folgt man jedem Schritt von Josua Brandt. Allerdings bleibt mir der Polizeianwärter Niklas immer suspekt.
Schreibstil:
Gut durchdachter, spannungsgeladener Thriller.
Der jetzt schon dafür sorgt, das ich auf den nächsten warte.
Australien zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Nach dem Tod ihrer Eltern kämpft Lena Seewald um ihr Zuhause, das Weingut Maralinga im Barossa-Tal. Lena muss sich um ihre jüngeren Geschwister kümmern, die Weinreben stehen schlecht und ihre reichen Nachbarn drängen sie zum Verkauf des Weinguts. Trotz aller Sorgen und Nöte gelingt es Lena, die Familie zusammenzuhalten. Aber als der Erste Weltkrieg ausbricht, werden die deutschstämmigen Seewalds plötzlich zu feindlichen Ausländern. Und Maralinga ist erneut gefährdet …
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Meine Meinung:
Ein gottgefälliges Leben will Lena führen. Doch das Schicksal will es anders. Eine Tragödie zwingt sie nach Hause zurückzukehren. Ihre Eltern sind tot und ihre 3 Geschwister allein. Wie sehr mich doch dieses Buch berührt. Dieser Kampf den Lena führt. Später mit Burkhard an ihrer Seite. Doch der Weltkrieg sollte vieles zerstören. Leider lässt das Buch offen, was mit Burkhard und Lena den drei Kindern und Anna-katharina passiert. Schade dass das Buch nicht wirklich vollendet ist. Es lässt so viel Fragen offen. Gerne hätte ich gewusst was mit Dougles und James passiert. Ob sie die gerechte Strafe bekommen haben, für das was sie Lena zu Beginn angetan haben. Wie schlimm ist es, als Australier nur wegen deutscher Eltern so denunziert zu werden. Diese Verzweiflung, diese Ohnmacht und doch dieses kämpferische in sich zu tragen. Zu wissen wann man schweigt und wann man kämpfen muss. Dieses Buch hat sehr viel Stärke genau wie Lena und Burkhard, Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist der Beweis, dass Frauen in der damaligen Zeit sehr viel mehr leisten mussten, als die Männer es konnten. Lena arbeitet hart, scheint alles selbst erledigen zu können, keinen Mann zu brauchen. Sie muss sich mit der Situation zurechtfinden. Eine andere Wahl hat sie nicht. Manche mögen das Buch für zu übertrieben halten. Dennoch finde ich, dass sicherlich in den Kriegen, viele männerlose Haushalte, da diese in den Krieg gezogen sind oder einberufen wurden, nur von Frauen geleitet wurden. Diese sich ohne einen Mann an ihrer Seite, mit allen Widrigkeiten auseinandersetzen mussten. Obwohl das Ende offen bleibt mir aber die starken Figuren, sehr tief ins Herz gedrungen sind, vergebe ich 5 Sterne.
Mein Fazit:
Eine Tragödie, die eine junge Frau dazu zwingt, ihr Leben komplett
Vor Jahren hat Oliver seine Geliebte Victoria wegen einer anderen verlassen. Plötzlich steht er unvermutet wieder vor ihrer Tür, im Arm seinen zweijährigen Sohn. Trotz großer Zweifel lässt Virginia sich erneut auf Oliver ein. Doch ihr erster gemeinsamer Urlaub in einem schottischen Schloss verwandelt sich unversehens in eine dramatische Odyssee der Gefühle und Leidenschaften. Victoria steht vor der Frage, ob eine alte Liebe sich so einfach neu entfachen lässt.
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Meine Meinung:
Oliver Dobbs ist mir sofort suspekt. Was bedeutet, ich kann ihn nicht leiden. Victoria ist mir zu vertrauensselig. Aber man will ja eigentlich immer, dass alles gut wird. Thomas der kleine Sohnemann von Oliver, macht mich etwas stutzig, weil er nicht spricht. Was mag in seinem Kopf wohl vorgehen? Jock, Roddy und John Dunbeath sind mir sehr sympathisch. Genau wie Ellen. Sie ist die Seele des Hauses. Eigentlich könnte alles so schön sein, wenn der Störfaktor Oliver Dobbs nicht wäre. Das Buch habe ich sehr genossen. Die 368 Seiten habe ich an einem Tag gelesen. Das heißt schon was. Ich finde die Erzählweise leicht und die Schreibweise sehr flüssig. Es war angenehm und genau richtig für einen Urlaubstag.
Der Tod von Jock, hat mich sehr mitgenommen. Ach ich hätte ihm gewünscht, John nochmal sehen zu können. Das hat mich traurig zurück gelassen.
Mein Fazit:
Eingebildete Verliebtheit und die wahre Liebe.
Eine Frau zwischen zwei Männer.
Könnten Sie sich das noch vorstellen, 28 Tage lang offline bleiben zu müssen – keine WhatsApp, keine sozialen Medien, nicht einmal ein einfaches Telefonat?
Nina und Arne hätten so etwas niemals in Erwägung gezogen, und doch sind sie nun hier, am wunderschönen Alpenrand, dazu verurteilt, an einem Online-Entzugsprogramm teilzunehmen.
Nina weiß nur zu gut, was für eine Sorte Mann Arne ist, kennt sie ihn doch noch von früher, war er einst sogar ihre unerfüllte Jugendliebe. Und doch haben die beiden eine Gemeinsamkeit, diese kleine Parkbank mit Aussicht, auf der sie gemeinsam ihren morgendlichen Kaffee genießen, in aller Zurückhaltung und Schweigsamkeit – aber mit einem gehörigen Funken Magie – und einem kleinen Geheimnis.
Eine romantische Geschichte über alte und neue Gefühle, das Leben ohne permanente Reizüberflutungen, mit ein bisschen Spaß und Ironie und der Hoffnung, dass wir uns irgendwann wieder mehr den wesentlichen Dingen des Lebens widmen.
Abgeschlossene, romantische Komödie vom Autor von „Perfekt kann ja jeder“.
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Meine Meinung:
Was für eine Idee für ein Buch. Zwei Menschen ohne Internet, Handy oder andere Ablenkungen. Im ersten Moment mag man denken, das geht gar nicht in der heutigen Zeit. Doch es entsteht eine Geschichte, die tief geht. In der das Schweigen etwas Besonderes ist. Das miteinander auf einer Bank sitzen, als Morgenritual. Natürlich ist dies nicht alles. Es entwickelt sich zu einem gemeinsamen erleben. Nicht nur morgens, sondern im Allgemeinen. Die zwei Lebenslinien verweben sich. Schicken sich an Eins zu werden. Doch nur ein falsches Wort kann dies zerstören. Dem ist man sich die ganze Zeit bewusst. Der Autor erschafft Gefühle, die nicht nur der Protagonist hat, sondern auch der Leser spürt. Beklemmung, Freude, Natur genießen, still dastehen und einfach alles in sich wirken lassen. Wie gern wäre ich am See dabei gewesen. Hätte mich im blau des Wassers gespiegelt und die herrliche Luft der Berge in mir aufgesogen. Arne war mir ziemlich unsympathisch. Was für ein Typ. Nina war kalt und nicht zu durchschauen. Warum sitzt sie immer am Computer, was hat sie vor? Zum Glück werden Arne und Nina sympathischer, je länger man sie kennt. Man beginnt sie zu verstehen. Mit ihnen durch die Krisen zu gehen. Tony, auch wenn er nur kurz auftaucht, ist ein guter Kerl. Volker der Anwalt von Arne, ist herrlich ehrlich. Claudia ist eine tolle Person und Frau Opper kann weg. Was für eine selbstverliebte, herrische Person. Viel Spaß beim Kennenlernen. Ich sag nur Grrrrr….
Schreibstil: Das Buch ist einfach und leicht zu lesen.
Es steigert sich langsam und am Ende hofft man nur, das sie sich finden.
Kaufbeuren/Allgäu
Im Stadtteil Neugablonz brennt ein Asylbewerberheim, das kurz vor der Eröffnung steht. Schnell wird klar, es handelt sich um Brandstiftung. Der Bürgermeister kündigt an, das Heim schnell wieder zu sanieren. Tage später wird ein Anschlag während einer großen Benefiz-Motorradausfahrt verübt. Mehrere Biker werden zum Teil schwer verletzt. Vor Ort findet die Kriminalpolizei unter der Leitung des Hauptkommissars Vincent Zeller ein Erpresserschreiben. Die Forderung: Kaufbeuren soll asylfrei werden. Die Stadt geht nicht darauf ein, doch dem oder den Tätern ist jedes Mittel recht, um ihr Ziel zu erreichen. Dass dabei unschuldige Menschen zu Schaden kommen, wird dabei skrupellos in Kauf genommen.
Die Kripo eröffnet die Jagd … Bald führen die Spuren in die hohe Kommunalpolitik. Der Rassismus ist im Stadtrat angekommen.
Meine Meinung:
Gleich zu Anfang wird von drei Tätern gezündelt. Was für Chaoten. Zum Glück ist das Asylbewerberheim noch unbewohnt.
Jetzt ist die Frage, wer hat ein Interesse daran, die Asylbewerber zu vertreiben. Einer hebt sich im Stadtrat dazu hervor, durch seine Äußerungen. Doch ist er der Täter? Es scheint so, aber auf den Schein kann man sich nicht verlassen, sondern nur auf gute Ermittlungsarbeit. Vincent Zeller und seine Freundin Vanessa Vauban haben sich gefunden und arbeiten nun gemeinsam an den Fällen. Sie sind heiß aufeinander, es bleibt nicht nur bei Küssen. Die Vorfälle werden immer gefährlicher. Grausam sind die Szenen die sich einem bieten. Man hält den Atem an.
Ist es nur ein Täter oder gibt es da mehrere?
Die Geschichte ist gut aufgebaut, nachvollziehbar sogar die hetzerischen Ausbrüche sind glaubhaft. Gut recherchiert. Mir ist aufgefallen, nachdem ich nun alle Werke von Charly Essenwanger gelesen habe, dass sich der Autor in seinem Werdegang kontinuierlich flüssiger und wortgewandter ausdrückt. In diesem Buch habe ich einen Charakter ins Herz geschlossen obwohl er nur einen kurzen Auftritt hat und dieser auch noch schrecklich endet. Edgar, der auf seiner Harley locker dahin fährt.
Den Gerets könnte ich an die Wand klatschen oder ihn mal durchschütteln, was wahrscheinlich nichts nützen würde und dem Typ von der Staatsanwaltschaft würde ich gern einen Kurs in Lockerheit anbieten. Ich kann die Zwei schlicht nicht leiden.
Klaus ist nicht der motvierteste Mitarbeiter einer Securityfirma, doch er braucht das Geld. Sein Auftrag: Er muss eine Firma überwachen, die Betriebsurlaub hat. Da er völlig alleine auf dem Gelände ist, wird er mit einem Totmannhandy ausgestattet, das eigentlich seine Sicherheit gewährleisten soll.
Meine Meinung:
Klaus ist ein Mitarbeiter, den ich gerne sofort rausgeworfen hätte. Unmöglich ihn zu mögen. Günther Hilbert ist genervt, verständlicherweise. Wäre ich auch. Ich frage mich, warum er ihn nicht feuert. Aber es scheint etwas im Hintergrund zu sein, Klaus hat ihn auf seltsame Weise in der Hand. Ob das so ist, weiß ich nicht, es könnte auch meiner Fantasy entsprungen sein. Zuerst scheint es eine normale Geschichte zu werden, dann jedoch steigert sich die Spannung und der Schluss war super überraschend.
Tamara Gordon ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Stiefvater. Nie wieder will sie ihm in die Finger fallen. Als sie über eine verlassene Landstraße in Schottland rast, nimmt der Polizist Daniel Boyle die Verfolgung auf.
Das heruntergekommene, verzweifelte Mädchen weckt nicht nur seinen Beschützerinstinkt, sodass er sie in sein Cottage bringt. Obwohl Daniel seinen Job für sie riskiert, traut Tamara sich nicht, ihm ihre gesamte Geschichte zu erzählen, stattdessen flieht sie. Nur hat sie jetzt die Rechnung ohne den smarten Polizisten gemacht, der sich sofort auf die Suche nach ihr begibt.
Gleichzeitig geht eine Fahndung ein, die dafür sorgen soll, dass Tamara zu ihrem Stiefvater zurückgebracht wird. Sollte das passieren, drohen ihr erneut Misshandlung und Missbrauch. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt! Wer wird die verzweifelte, junge Frau am Ende finden?
Meine Meinung:
Tamara flieht vor ihrem gewalttätigen Stiefvater. Immer in Angst das er sie zurück holt. Leider glauben viele nur was sie wollen. Der Stiefvater tischt ihnen Lügen auf, die die Leute einfach glauben. Tamara ist als schwierig verschrien. Keiner will einsehen das Tamara Schreckliches erdulden musste. Daniel ist der Einzige der ihr glaubt. Er ist Polizist und versucht alles, um ihr die Sicherheit zu geben die sie bisher vermisst hatte. Tamara beginnt Vertrauen zu fassen, doch ist sie im Cottage von Daniel in Sicherheit. Ein Klingeln an der Tür soll die Antwort bringen.
Tamara ist eine sehr starke, aber auch verletzte junge Frau. Ihre Seele hat gelitten und ihr wurde übel mitgespielt. Sie tut mir unendlich leid. Daniel ist ein wunderbarer Mann der einfühlsam reagiert und sich sehr bemüht das alles gut wird. Kevin ihr Bruder ist mir genauso sympathisch wie Diane. Ach es gibt so viele tolle Menschen im Dorf. Alle stehen für Tammy ein. Wie sehr wünschte man sich, auch dort leben zu dürfen. Die Hoffnung das der Stiefvater nie wieder auftaucht hatte ich lange, wusste ich es doch besser. Denn was wäre eine Geschichte, ohne die spezielle und sehr gefährliche Wendung.
Tamaras Geschichte geht ans Herz, dem Stiefvater will man sonst was antun und Daniel beglückwünschen für seine einfühlsame Art. Eine starke Geschichte einer jungen Frau die einfach nur eines will, das ist glücklich werden.
Kaufbeuren/Allgäu
Ein heftiges Unwetter fegt über das Allgäu hinweg. Der gastierende Zirkus Salvadori beschließt, entgegen dem ausdrücklichen Verbot durch die Stadt, das bedrohte Hauptzelt auf dem Tänzelfestplatz mit zusätzlich angebrachten Pfählen zu sichern.
Das Zelt bleibt nahezu unbeschadet, die Spuren des Eingriffs werden verwischt.
Doch seitdem gibt es immer wieder unerklärliche Vorfälle auf dem Platz. Menschen werden scheinbar ohne Grund aggressiv, ohne dass sie sich hinterher daran erinnern können. Ein freundlicher Hund wird plötzlich zur Bestie.
Es sind nur noch wenige Tage bis zur Eröffnung des Tänzelfestes. Niemand ahnt, dass es während dem ältesten Kinderfest Bayerns zur Eskalation kommen wird.
Der bodenständige Kriminalhauptkommissar Vincent Zeller will mit seiner Freundin, der Forensikchefin Vanessa Vauban, den mysteriösen Vorgängen auf den Grund gehen und riskiert dabei sogar seinen Job.
Bei den Ermittlungen müssen die Kommissare weit in die Vergangenheit eintauchen und stoßen dabei auf ein furchtbares Geheimnis, das der Tänzelfestplatz über Jahrzehnte hütete.
Meine Meinung:
Seltsames geht vor sich. Das Tänzelfest steht kurz bevor, doch immer mehr Menschen und sogar Tiere benehmen sich komisch. Agressives Verhalten von vorher ganz normalen Menschen oder einer süßen Hundedame. Doch was ist der Grund.
Die Vergangenheit ist traumatisch.
Aber um die wahren Gründe zu ermitteln, braucht es kriminalistischen Spürsinn von Vincent Zeller und seiner Freundin Vanessa Vauban. Ein schreckliches Geheimnis ist ihr Lohn und die Gewissheit das es viel mehr gibt, als man glauben mag.
Schon auf der Buchmesse 2018 las ich in sein Buch rein. Da wusste ich allerdings schon das ich mitten im Umzug, keine Zeit für das Lesen hätte. So erkor ich das Buch als das aus, das als Erstes in die neue Wohnung einziehen sollte. Es kam und ich stürzte mich darauf. Das Cover ist wunderbar, die Klappentext Schriftgröße großartig, aber der Inhalt machte süchtig. Ich bestellte mir gleich die zwei fehlenden Bücher, die hoffentlich bald eintreffen werden. Wenn das geschieht bin ich dann mal für viele Stunden raus aus der normalen Welt.
Charly Essenwanger schaffte es nicht nur mich zu fesseln, sondern er entführte mich aus der realen Welt. Ich bekam nichts mehr mit. Er ließ mich alles vergessen, hat mich geschockt, mich überrascht und tief bewegt. Bei einer gewissen Szene wurde mir unwohl. Aber als Mutter ist das wohl normal. Ich verrate euch natürlich nicht auf welcher Seite. Doch die Erkenntnis war schlimm, obwohl ich es schon vermutete. Charly Essenwanger baut in seine Geschichte Rückblicke ein, die sehr wichtig sind um die Taten der einzelnen Charaktere verstehen zu können. Die Abgrenzung ist durch die Datumsangaben sehr gut gelöst. Diese Art Bücher sind es die man gerne nochmals liest.
Ein Schatz in meinem Bücherregal.
Mein Fazit:
Weder konnte ich aufhören zu lesen,
noch habe ich irgendwas in meiner Umgebung wahr genommen.