[Interview] Autorin Andrea Lauer

Andrea Lauer –

die Autorin des einfachen Wortes

©Andrea Lauer

Mein Name ist Andrea Lauer. Ich lebe mit meiner Frau in eingetragener Lebenspartnerschaft. Wir haben zwei Söhne. Wir leben Mitten in Berlin.

Ende 2006 habe ich das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg beendet. Seitdem arbeite ich als freiberufliche Autorin.

Seit 2013 schreibe ich überwiegend Bücher in Einfacher Sprache. Meine Zielgruppe sind hier Menschen mit Lernschwierigkeiten. Meine größten Fans aber sind die Leser, die Einfache Sprache wegen der Verknappung als Stilmittel zu schätzen gelernt haben.

1. Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich bin keine, die schon als Kind gern geschrieben hat. Ich habe keine Tagebücher und keine Liebesgedichte geschrieben. Ich habe allenfalls gern gelesen. Zum Schreiben bin ich durch den Kreativ-Schreiben-Kurs während der ABI-Zeit gekommen. Nichts in meinem Leben ist mir je so leicht gefallen. Nichts habe ich je mit so viel Leidenschaft gemacht (bis auf meine Frau und meine Kinder lieben natürlich).

2. Was treibt dich an?

Die Leidenschaft am Schreiben selbst.

3. Was blockiert dich?

Zeitdruck und besonders gut sein zu wollen.
4. Wie fühlst du dich, wenn du ein Projekt beendet hast?

Kommt auf das Projekt an. Erleichtert und / oder gut.

5. Hast du einen genauen Tagesablauf zum Schreiben?

Nein. Manchmal wünschte ich hätte einen, damit ich mich nicht so verzettelte. Denn leider beinhaltet der Autor*innenjob ja mehr als nur das vergnügliche Schreiben. Da sind Mails zu beantworten, Lesungen vorzubereiten, Homepage und Netzwerke zu pflegen, Leser*innenbriefe zu beantworten, mit der Autor*innengruppe zu arbeiten, dem Verlag zuzuarbeiten, Werbung zu machen und all die guten Ideen unter einen Hut zu bringen.

6. Wie machst du es mit Ideen, wenn du unterwegs bist?

Immer aufschreiben. Meist ins Handy. Die, die ich nicht sofort aufschreibe, kommen nur in den seltensten Fällen wieder. Leider…

7. Woher kommen deine Ideen?

Keine Ahnung. Sie kommen einfach aus der Luft. Sie haben nur manchmal mit dem zu tun, was ich sehe, oder höre. Aber sie machen mich glücklich.

8. Wo schreibst du am Liebsten?

Im Sommer am liebsten bei und mit einer Freundin im Garten.

Im Frühling und Herbst gern in Cafés die je nach Wetter drinnen und draußen schreiben ermöglichen.

Im Frühling ist es mir total egal, da habe ich immer gute Laune, da schreibt es sich überall gut.

Am meisten schreibe ich aber am heimischen Schreibtisch.

9. Was benötigst du zum Schreiben?

Meinen Laptop. Kaffee.

10. Machst du eine Schreibpause im Jahr?

Im Sommerurlaub. Meiner Familie zuliebe. Aber selbst da sitze ich manchmal nachts, weil eine Idee unbedingt aufgeschrieben werden will und sich dann als Buchanfang entpuppt.

11. Gibt es Genres, in denen du dich nie heimisch fühlen würdest?

Lyrik. Leider…

12. Liest du gerne selbst?

Ja. Aber seit ich schreibe, bin ich eine undankbare Leserin geworden. Ich lese ausgewählter, wenn es nicht mit meiner Arbeit zu tun hat.
13. Welches Genre?

Total egal.

14. Was möchtest Du deinen Lesern oder baldigen Lesern noch mitteilen?

Danke fürs Lesen. 🙂

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Wer mehr von der Autorin,

lesen und über sie erfahren möchte,

kann gern auf

www.andrea-lauer.de

www.naundob.de/autorinnen-und-autoren/andrea-lauer

vorbeischauen.

Hier nun die Vorstellung ihrer Werke:

»Zu Wort gekommen«, 2013ISBN: 9783844268010

Die Schuld ist das Schlimmste.
Wie ein bleigefüllter Geier sitzt sie auf den Schultern. Sie vereist dein Innerstes. Sie überschattet was du dir vorstellen kannst.
Wünsche und Hoffnungen und Zukunft.
Man kann die eigene Schuld nicht verrotten lassen und später zum Düngen verwenden.
Aber: Man kann aufhören sie anzuhäufen. Besser spät als nie.
Das macht Schuld wenigstens nicht größer.
Und für den Anfang reicht das.

Eine aufrichtige Geschichte über Freundschaft, Mut und Glück.
Ein Plädoyer für das Reden und für die Kraft, die es in sich birgt.

(Quelle: amazon)

Meine Rezension:

2016/03/12/rezension-zu-wort-gekommen-von-andrea-lauer

»Olga und Marie«, 2016, ISBN: 9783946185017

Lesbische Liebesgeschichte in Einfacher Sprache für Menschen mit Lernbehinderung in der Hauptrolle.

(Quelle: amazon)

Danke liebe Andrea,

für das Interview.

🙂

 

[Rezension] „Zu Wort gekommen“ von Andrea Lauer

Andrea Lauer

„Zu Wort gekommen“

cover-zu-wort-gekommen

Kurze Inhaltsangabe:

Hannelore fühlt sich schuldig, sie hat etwas beobachtet das sie als Mutter schockiert. Aber sie lebt damit. Versucht es zu erklären. Doch wie kann man etwas erklären, das so schrecklich ist, wie befreit man sich von Schuld. Sie hätte was tun sollen. Nach Jahren zieht ihre Tochter aus. Will mit der Mutter, nichts mehr zu tun haben. Ihr bleiben nur noch die Gespräche mit Annegrit ihrer Freundin. Doch ob das hilft?

Meine Meinung:

Pikant ist das was Hannelore zu sehen bekommt, als sie früher nach Hause kommt. Was mich wütend macht, das sie als Mutter nichts tat. Nein sie fuhr einfach auf ihrem Rad davon und kehrte erst Stunden später zurück. Ich wäre aus der Haut gefahren. Habe sie einfach nicht verstanden. Aber genau das will die Autorin, wollte das ich mich damit befasse. Ich Hannelore, die sich jetzt fast 79 jährig mit ihrer Schuld befasst, zuhöre, oder eher gesagt lese wie sie sich aus der Schuld zu befreien sucht. In meinen Augen aber, kann sie sich nicht davon freisprechen. Annegrit ihre Freundin hört ihr zu. Auch wenn es zu spät ist, kann ich fühlen wie sehr Hannelore gefangen war und immer noch ist. Es ist ein sehr einfühlsames, bedrückendes Buch. Eine Geschichte die mich nachdenken lässt, warum eine Frau und Mutter so etwas zulassen kann.

Mein Fazit:

Ein sehr intensives Buch.

 

Dafür vergebe ich heute:

☼☼☼☼☼ 5 von 5 Sonnen