[Interview] Autorin Claudia Kociucki – „Bandsalat“

Interview mit Claudia Kociucki (Frankfurter Buchmesse 2014)

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1. Seit wann schreibst du bzw. hast du den Blog?
Bislang habe ich keinen ‚eigenen‘ Blog, sondern schreibe im Blogteam der 42er Autoren.

http://42erautoren.de/

Mitglied im Verein bin ich seit kurz vor der Leipziger Buchmesse 2014, beim Blogteam seit kurz nach der Messe. In das Bloggeschehen bin ich ganz unvermittelt ‚hineingestolpert worden‘, wenn man so will. Ich hatte das noch nie gemacht und auch keine Ahnung, ob mir das liegt. Aber: Ja, das tut es!
Ein eigener Blog, gemeinsam mit einer Autorenkollegin, ist darüber hinaus in Planung. Das wird ein neues Konzept, wir sind schon sehr aufgeregt …
Dann gibt es da noch den PottCast www.derpottcast.de , das ist jeweils ein Begriffspaar, das von zwei Autoren/Journalisten aufgegriffen und in einem eigenen Podcast-Beitrag gegeneinandergestellt wird. Der Bezug ist hierbei stets das Ruhrgebiet, meine Heimat. Im PottCast-Team bin ich seit dem Sommer und habe bisher einen Beitrag zum Begriff ‚Hier‘ geliefert.

http://www.derpottcast.de/e22-hier-vs-dort/

Den nächsten bereite ich hier auf der Frankfurter Buchmesse vor – mehr wird noch nicht verraten!


2. Wann kam dir die Idee zu deinem Blog / deinem ersten Buch?
Das Bloggen hat mir von Anfang an so viel Spaß gemacht, dass ich in meinem Schreiburlaub in Portugal im Juni einen täglichen Mini-Blog auf meiner Facebook-Seite gestartet habe. https://www.facebook.com/ClaudiaKociucki.Tastenwechsel Aufhänger zu den Kurzbeiträgen war immer ein Foto, das ich auf meinen Spaziergängen oder beim Beobachten der Leute geschossen habe. Im Gegensatz zu Kurzgeschichten oder Büchern bekommt man dabei immer direkte Resonanz, z. B. durch Likes oder Kommentare. Das ist prima, denn dieser unvermittelte Kontakt zu den Lesern motiviert ungemein!
Wenn wir über ‚mein erstes Buch‘ reden: Oje… Da sind so viele Ideen in meinem Kopf. Mein allererstes Buch habe ich mit 13 angefangen. Auf einer Schreibmaschine. Es war ein Krimi und ich habe einfach angefangen zu schreiben – wusste aber weder, wer der Mörder ist, noch wer umkommen soll. Klarer Fall von ‚nicht plottendem Autor verstrickt sich in seiner eigenen Geschichte‘. Ich fand es trotzdem toll, habe aber irgendwann das unvollendete Opus verloren… Vielleicht nahmen die Blessuren einfach überhand, wenn wieder einmal ein Fingerchen zwischen den Hämmerchen der mechanischen Schreibmaschine steckengeblieben war. Aua.


3. Was für Bücher / Geschichten hast du bisher veröffentlicht? oder Wie viele Beiträge hat dein Blog bisher?
Ich schreibe seit drei Jahren und habe mit Kurzgeschichten angefangen; im Durchschnitt schreibe ich pro Monat eine. Von den 23, die ich bisher auf meiner Homepage

www.tastenwechsel.de

erwähnt habe, sind fast alle veröffentlicht worden beziehungsweise erscheinen in diesem oder im nächsten Jahr ; vier davon wurden in Selfpublishing-Projekten publiziert. Aktuell arbeite ich an einem Romanprojekt, aber für 2015 sind auch Sachbücher und Biographien denkbar. Im Blog der 42er Autoren habe ich bislang zehn Beiträge gehabt, im PottCast einen.

Mit freundlicher Genehmigung von Claudia Kociucki
Mit freundlicher Genehmigung von Claudia Kociucki


4. Was für ein Genre liest du am liebsten?
Wenn ich überhaupt dazu komme, denn seit ich schreibe, geht dafür die komplette freie Zeit drauf: Thriller und Krimis, auf Reisen aber gerne auch lustige Sachen. (Im Flugzeug Psychokram zu lesen macht mich nämlich ziemlich unentspannt…)


5. Was sind deine Vorbilder / Lieblingsautoren?
Vorbilder in dem Sinne habe ich nicht, aber ich schleppe schon seit Schul- beziehungsweise Studienzeiten einige Lieblingsautoren mit mir im Kopf oder in der Aktentasche herum: Da stehen zum Beispiel Shakespeare und Camões aus dem 16. Jahrhundert ganz oben auf meiner Liste, aber auch Portugiesen wie Pessoa, Saramago und Lobo Antunes.


6. Was für Pläne hast du für dieses Jahr?
Nun, das Schreibjahr 2014 endet für mich in Kürze, da ich bis Ende Oktober die Überarbeitung von ‚Hamlet‘ fertig haben muss. Für die Bochumer Shakespeare-Wochen schreibe ich nämlich gemeinsam mit vier wundervollen Autorenkollegen aus NRW (Heike Wulf, Louis Jansen, Michael Meyer und Jochen Ruscheweyh) den Klassiker um. Das ist ein Riesenspaß, denn wir holen den Plot ins Ruhrgebiet! Uraufführung ist am 27.10. in Bochum und damit wird auch die Bühnensaison 2014/2015 für mich eingeläutet: ‚Hamlet‘ lesen wir insgesamt dreimal. Darüber hinaus beginnt Ende November ein neues Bühnenabenteuer für mich: Mit meinem Rheinländer Kollegen Robert Pfeffer werde ich auf Lesetournee gehen. Wir touren bis Ende März mit unserem Programm ‚Ohne Ziel ist auch ´ne Richtung!‘ an Rhein und Ruhr, haben aber auch Auftritte in Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern. Da freue ich mich tierisch drauf!


7. Machst du bei einer Challenge mit? Wenn ja bei welcher / welchen?
Ich habe 2012 beim NaNoWriMo mitgemacht und zweimal bei einer von Kolleginnen organisierten Schreibchallenge. Dabei habe ich beispielsweise einmal in dem betreffenden Monat Kurzgeschichten für eine Portugal-Anthologie geschrieben. (Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass die immer noch in dem Rohzustand auf meinem Rechner vor sich hin siechen, da sich in den letzten zwei Jahren so viele spannende Projekte dazwischengeschoben haben. Aber Aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht Aufgehoben!)


8. Was ist dein größter Traum?
Dass meine berufliche To-Do-Liste nur noch Autorendinge enthält.

9. Wofür würdest du dich entscheiden? Die Berge, weite Ebene oder das Meer?
Das Problem ist, dass ich mich schlecht entscheiden kann und auch in diesem Fall alles will! Das Meer ist ein Muss – am besten schaue ich von einer Bergkette oder einer Steilklippe darauf. Und wenn ich mich dann umdrehe, habe ich Weitsicht. Das ist perfekt. Deshalb liebe ich auch meinen Herzensort Nazaré an der portugiesischen Silberküste so, denn dort finde ich genau das so vor. (Da komme ich übrigens gerade her.)


10. Welche 5 Dinge benötigst du zum Schreiben?
Laptop, Strom, meinen Schreibfilm*, Kaffee, meine Ruhe.
*Viele fragen immer, was denn bitte ein ‚Schreibfilm‘ ist. Also: Einige hören bestimmte Musik beim Schreiben oder schauen aus dem Fenster. Ich lege einen Film ein, den ich schon vorwärts und rückwärts und seitwärts mitsingen und mitsprechen kann – in mehrere Sprachen. Mein Top-Film ist ‚Rapunzel – Neu verföhnt‘, aber ich nehme auch die beiden ‚Ich – einfach unverbesserlich‘-Filme und (ganz neu) ‚Die Eiskönigin‘. Herrlich!


11. Dein liebster Rückzugsort?
a) Mein Bettchen für den obligatorischen Mittagsschlaf.
b) Siehe Frage 9: Nazaré – oben auf der Steilklippe, wenn ich hinunter auf den Ort und den Strand schaue oder wenn ich unter der Klippe sitze und den Wellen zusehe oder wenn ich … ach, ich könnte noch seitenweise weiterschwärmen. Einfachste Antwort: Nazaré oder jeder andere Ort in Portugal, da mich alleine die Sprache schon zur Ruhe bringt und mein Herz im Wohlfühlmodus schlagen lässt. *hach


Vielen lieben Dank, liebe Claudia für das tolle Interview!

Es hat mich so gefreut dich auf der Buchmesse wieder getroffen zu haben.

Die Lesung von dir war klasse! Sogar meine Lieblingsgeschichte hast du dir dafür ausgesucht!

Danke dafür! <3

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Mit Kurzgeschichte von Claudia Kociucki

[Rezension] „Bandsalat“ von Claudia Kociucki

Mit freundlicher Genehmigung von Claudia Kociucki
Mit freundlicher Genehmigung von Claudia Kociucki

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schon allein der Titel erinnerte mich an die tausendfach mit Bleistift wieder aufgerollten Kassetten der 80er Jahre. Die ganze Geschichte, versetzt mich zurück in meine eigene Teenie Zeit.

Das Spin-Off handelt von Sabine die gerade im Zimmer, einer englischen Austauschschülerin und Freundin schreibt.
In einem Brief der zwischen englisch, deutsch und Teenie Sprache hin und her wechselt, erzählt sie ihr von ihren Gefühlen, dem Schulalltag und Acadius.

Zwischendurch unterbrochen von Gesprächen mit den nervenden Eltern, der Schule in der sich so Dinge abspielen wie zusammenstehen, Pläne für die Fete schmieden und Zettelchen unter Tischen verbreiten, ist die ganze Geschichte rasant vom ersten Wort bis zum Letzten Tanz.

Ich habe sie nun schon das zweite Mal gelesen und bin so gefesselt wie beim ersten Mal.

Claudia Kociucki ist es gelungen mich vom hier und heute in die 80er zu entführen. Sie hat mit ihren Worten genau das widergespiegelt was ein Mädchen in den 80ern gefühlt und bewegt hat.

Vielen Dank dafür!