[Rezension #655] „Das gläserne Klavier“ von Miriam Toews aus dem Berlin Verlag

Meine Meinung:
Yolandi ist die Schwester von Elfrieda, kurz Elf genannt. Sie ist fast geschieden, hat zwei Kinder und lebt in Toronto. Ihre Familie wohnt in Winnipeg. Dort spielt sich die hauptsächliche Geschichte ab. Elf ist eine gefeierte Konzertpianistin. Eine die Wärme und viele Gefühl, in ihrem Spiel transportiert. Sie macht Menschen glücklich. Selbst ist sie aber unglücklich. Lebensmüde genauer gesagt. Sie verlangt Unmögliches von Yolandi. Das diese sich  weigert und versucht alles Mögliche um sie daran zu hindern, ist ganz klar. Umso verständlicher, da ihr Vater auch auf diese Weise aus dem Leben schied. So lebt ihre Mutter allein. Die Trauer spielt in der Geschichte, eine immense Rolle. Yolandi ist immer irgendwie auf dem Sprung. Krankenhaus, Familie, Winnipeg, Toronto. Dorthin und dorthin im Krankenhaus im Flugzeug, zu Hause bei den Kindern, bei Nic, bei Radeck, Finnbar dem Anwalt.

Nic ist der Mann von Elf.

Tina ist ihre Tante,  Sheila dessen Tochter. Frank der Onkel.

Will ist Yolandis Sohn, Nora ihre Tochter. Dan, der Vater der Beiden, dauernd auf Borneo anstatt für sie da.

Anfänglich ist es schwierig, sich in die Gedankensprünge einzufinden. Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich in schneller Geschwindigkeit ab. Gedankengänge, sind manches Mal nicht leicht zu erfassen.
Trotzdem bleibt die Geschichte hängen, im Kopf. Sie erzählt zwischen den Zeilen von Hilflosigkeit, Verzweiflung, Verletzlichkeit  und Scham.

Yolandi ist eine sehr zerrissene Person, ihre Art für Alle da zu sein reibt sie auf.

Elfrieda ist egoistisch, sie sagt zwar sie denkt an die Familie, die Frage ist nur tut sie das wirklich?

Meine Fazit:
Die Geschichte über eine Schwester, die versucht ihrer Schwester beizustehen und dennoch scheitert. Das Leben ist für manche nicht lebenswert. Das nachzuvollziehen ist schwer, aber wenn man dieses Buch gelesen hat, bringt man Verständnis dafür auf. Sein Leben, wissentlich und willentlich zu beenden, darf nie und nimmer der richtige Weg sein. Für manche ist dies, aber die einzige und denkbare Lösung. Das Leid das sie hinterlassen, wird umso unerträglicher sein. Da die Hinterbliebenen es nicht verstehen können, oder sich Vorwürfe machen es nicht verhindert zu haben.
Ein eindrückliches Buch.