[Rezension #681] „Lauf in den Tod“ von Gerd Fischer aus dem mainbook Verlag

Meine Meinung:
In was ist da Torben nur reingeraten. Der Kindheitsfreund von Andreas Rauscher, taucht bei ihm zu Hause auf und steht unter Schock.
Nach einigen Nächten im Krankenhaus, fängt er sich wieder. Doch das Gesehene bleibt.
Die Laufgruppe ist wie eine Familie. Torben gehört dazu.
Natürlich deutet erst alles auf ihn hin. Das will Andreas aber nicht hören, er glaubt an dessen Unschuld.
Auch ich war mir unsicher in Bezug auf Torben.

Als es zum nächsten Mord innerhalb der Laufgruppe kommt, werden auch die oberen Polizeikräfte nervös und verlangen Ergebnisse.

In der Mitte des Buches, habe ich eine Verdächtige. Doch ist sie das wirklich, oder hängt sie nur mit drin. Es bleibt alles hinter undurchsichtigem Nebel verborgen.

Das Thema Laufen wird stark thematisiert. Ich denke das der Autor selbst, Erfahrungen mit dem Laufen hat oder es liegt eine gute Recherche zugrunde.

Andreas Rauscher, was für ein Kriminalkommissar. Er besitzt Zielstrebigkeit und was man Kombinationsgabe nennt.
Keine Minute lässt ihn dieser Fall los.
Das Einzige was mich stört, ist die Beziehung zu Lena.
Er hängt manchmal zu oft mit den Gedanken bei ihr.

Elke Erb ist eine Person die sich wunderbar in das Team einfügt.

Dr. Quast ist wie immer kompetent und gibt dem Team, viele gute Hinweise.

Debbie geht mir dagegen auf den Nerv. Frau Winter tut mir wirklich leid.

Wie immer sind in dem Buch Menschen die man gut einschätzen kann, andere nicht. Aber dieses Unwissen oder nicht hinter das Äußere schauen zu können, macht die Spannung aus. Vorallem Elisabeth kann ich nicht einordnen. Sie spielt mir zu sehr mit den Männern. Sie ist der Verführung zugetan.

Schreibstil:
Kurzweilig, voller Spannung. Rasch geht die Geschichte voran. Man rätselt mit. Ein roter Faden begleitet einen durch die Seiten. Spürt die Ratlosigkeit, die Andreas Rauscher andauernd bewegt.

Mein Fazit:
Sehr gerne, habe ich diese Fortsetzung der Reihe gelesen. Andreas Rauscher ist und bleibt ein toller Kommissar. Er leitet das Team gut an, auch wenn er manchmal vorprescht, ohne auf die Anderen zu warten. Seine Beziehung zu Lena ist mir ein Dorn im Auge. Mal sehen wie es mit den Zweien weiter geht. Eine Andere Beziehung wäre mir lieber.
Lasst euch überraschen.

Verlag‏: ‎ mainbook Verlag

Sprache ‏ : ‎ Deutsch

Taschenbuch ‏ : ‎ 216 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3981357108

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3981357103

[Rezension #680] „Nordlichter über Alaska“ von Mara Winter aus dem dotbooks Verlag

Meine Meinung:
Durch Haileys Schuld, hatte Alex einen Unfall. Nun ist sie auf dem Weg, nach Alaska zu Cole, Alex‘ Bruder. Dort hilft sie auf der Ranch, wenn sie denn heil ankommt. Denn die Ratschläge von Alex, hat sie natürlich nicht befolgt. Wie dumm das wahr, merkt sie jetzt. Der nächste Schock kommt als sie erfährt, auf was für einer Ranch sie aushelfen soll.

Amüsanter Einstieg mit Hund. Ich grinse gerade vor mich hin. Hailey stellt sich aber auch an.

Doch wie Alex schon gesagt hat, ist Hailey aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Sie gibt nicht so schnell auf. Langsam aber stetig, nähert sie sich nicht nur den Hunden, sondern auch Cole an. Doch Cole hat eine verletzte Seele, die tiefe Trauer belastet.
Wird er sich öffnen?

Also ich finde das Hailey, eine wirklich starke Frau ist, die alles versucht um hilfreich zu sein.
Sie hat Ängste, die sie blockieren. Das wird gut dargestellt. Glaubhaft.
Kann mir das alles gut vorstellen. Die Hütte, die Hunde.

Cole hat sich tief zurückgezogen. Lässt kaum jemand an sich ran. Aber seine Liebe zur Natur und den Hunden ist fühlbar.

Mir fehlt nur ein wenig mehr Ausschmückung. Das Gefühl bei dem Blick auf Alaskas Wildnis, kommt nicht so stark rüber, wie ich mir das gewünscht hätte.
Die Protagonisten interagieren gut miteinander. Leider wird Kaya nur erwähnt, man erfährt fast nichts von ihr. Schade.

Dana find ich dagegen klasse. Ich mag sie sofort. Über ihren Mann muss ich schmunzeln.

Mein Fazit:
Kurzweilige Geschichte, die einen gut unterhält. Mit Fellnasen, dem Wissen das man Ängste überwinden kann und an sich glauben soll. Vor dem Hintergrund der Wildnis Alaskas.

[Rezension #679] „Mord ohne Leiche“ von Dieter Kaufmann

Meine Meinung:
Auf der Frankfurter Buchmesse, traf ich Dieter Kaufmann.
Wir hatten, ein sehr nettes Gespräch. Danach wusste ich, ich möchte dieses Buch haben.
Mir war das Glück hold, so trug ich „Mord ohne Leiche“ einen Frankfurter Krimi, nach Hause.
In der Geschichte geht es darum, dass Joachim Lewenthal sich wundert, dass er seine Freunde nicht erreichen kann. Weder über Festnetz noch Handy. Auch sonst reagieren sie eigentlich ziemlich schnell, wenn er eine Nachricht schickt. Doch diesmal nicht. Schon eine ganze Weile, hat er nichts mehr von ihnen gehört. Als Privatdetektiv, der er ist, schrillen bei ihm alle Alarmglocken. Es lässt ihm keine Ruhe. Nach einer kleinen Notlüge, gelingt es ihm einen Blick in die Wohnung zu werfen und was er sieht schockiert. Wo sind seine Freunde? Was ist geschehen? Er stellt selbst Recherchen an, kooperiert mit der Kriminalpolizei und hat gute Ansätze was die Aufklärung angeht.

Verdächtige gibt es einige. Auch ich habe da so meine Überlegungen angestellt. Doch auch wenn ich weit daneben lag, hat mich der Weg zum Täter, mehr als gut unterhalten. Ein durchgehend roter Faden, logische Handlung und Täterermittlung, dazu noch sehr gute Recherche wie eine solche Ermittlung abläuft, hat mich begeistert. Es gab weder Lücken, während des Lesens, noch Fragezeichen am Schluss. Die Protagonisten waren sehr realistisch. In Joachim erkannte ich jemanden wieder, der erst kurz zu meinem Bekanntenkreis gehört. Der Stil seiner Kleidung, kam mir sofort bekannt vor. Das hat mich amüsiert und mich auch positiv gestimmt.

Joachim mochte ich von Anfang an.
Matthias Schwarz ist Joachim Lewenthals Lebensgefährte. Der aber leider nicht so oft auftaucht.
Detlef und Thomas Sommer sind Freunde von Joachim. Auch sie sind mir sympathisch.
Beim Team geht alles Hand in Hand.

Yunus Abbas ist der leitende Ermittler, zusammen mit seiner Ehefrau Sabine gehören sie zum Team. Beide sind mehr als kompetent und gewissenhaft im Job. Genau wie Michael Nosek. Dr. Gabriele Reiz kümmert sich um die Beweise als Gerichtsmedizinerin. Dafür macht sie auch mal Überstunden. Tolle Frau. Birgit Holzapfel ist alleinerziehend mit Sohn Malte. Wie sie den Spagat schafft, großartig. Eine sehr liebende Mutter. Bernhard und Isabel sind ein Paar. Bernhard gehört zum Team. Jeder im und außerhalb des Teams, trägt mit Wissen und Ideen dazu bei, das Rätsel zu lösen. Auch die Kommunikation untereinander, war auf Augenhöhe.

Schreibstil:
Fein und mit viel sprachlichem Geschick, lässt uns Dieter Kaufmann an diesem Frankfurt-Krimi teilhaben. Es war mitfühlend, spannend, gab einem nachzudenken. Man fühlte die Neugier zu wissen, was geschah.

Mein Fazit:
Diesen Autor werde ich definitiv im Auge behalten. Denn er hat mir viel Freude gebracht. Spannung und einen feinen Kriminalroman, der mich wunderbar unterhalten hat. Von Beginn bis zum Schluss. Die Aufklärung war genau das, was man nicht erwartet hat. Die Vergangenheit hängt manchem nach. Manche geben ihr die Schuld für das Leben das man zu führen gezwungen ist, und doch muss man die Vergangenheit akzeptieren und nach vorne schauen.

Herausgeber : ‎ Independently published (25. März 2024)

Sprache ‏ : ‎ Deutsch

Taschenbuch ‏ : ‎ 359 Seiten

ISBN-13 ‏ : ‎ 979-8875789519

[Rezension #677] „Wichtellogik und besondere Geschenke“ von Valerie le Fiery und Frank Böhm

Meine Meinung (Geschichte 1) :

Galapagos ist das Chefrentier sozusagen. Das Leittier und mag den dienstältesten Wichtel Grumpello, gar nicht. So scheint es zumindest. Grumpello grummelt auch etwas viel. Zieht Rin, Ran und Run zu Arbeiten her, obwohl Frau Claus ihm die Aufgbe übertragen hat.

Santa Claus ist krank und nun soll er alles vorbereiten.

Doch alles geht schief. Wer soll nun helfen. Gemeinsam nur können sie es schaffen.

Manchmal sollte man sich hinterfragen. Über den eigenen Schatten springen, hilft auch.

Mein Fazit:

Eine schöne Geschichte über Vorurteile, Missverständnisse und das Reden einiges zu lösen vermag, was verfahren zu sein scheint.

Meine Meinung (Geschichte 2):

Weihnachtsbesorgungen stehen an. Aber ohne einen ordentlichen Kaffee, wird das nichts. Der muss schon sein. Ein älterer Herr spricht ihn an. Er bittet um etwas. So nimmt die Geschichte ihren Lauf, denn der Mann ist zwar nicht mehr da, aber ein kleiner Junge der Hilfe braucht.

Thorsten hilft gerne, gerade weil ihm auffällt, wie schlecht es manchen Menschen geht. Er will Kai und seiner Mutter helfen. Das finde ich wirklich wunderschön. Sehr ergreifend. Er kauft mit Kai ein.

Überrascht auch am nächsten Tag, mit seinem ganz selbstlosen Tun. Manchmal braucht es ein Wunder. Mit oder ohne Zutun eines älteren Mannes.

Mein Fazit:

Selbstlos ist Thorsten, mit viel weihnachtlichem Wunder und Herz, hilft er. Wer der ältere Herr war, können wir nur mutmaßen, aber egal ob glauben oder nicht. Es ist genau das, was wir alle suchen. Dieses weihnachtliche Idyll. Möge es für uns alle solche Momente geben.

[Rezension #678] „Meerjungfrauen küssen gut“ von Sylvia Filz und Sigrid Konopatzki

Meine Meinung:
Kailani liebt es mit ihrem Meerjungfrauenflossen zu schwimmen. Die Aufmerksamkeit zieht sie so auf sich. Bei einem Auftrag, lernt sie Herrn Sommer kennen. Marten. Nach ein paar lockeren Dates, merkt sie, dass er ihr nicht aus dem Kopf geht. Was soll sie tun? Sie fliegt bald nach Kalifornien, denn sie hat einen Job bekommen, in einem großen Park. Ramona ihre beste Freundin, ist sehr traurig darüber. Kailani macht Nägel mit Köpfen und nimmt sie einfach mit. Zumindest für einen Urlaub. Dort eingetroffen, machen sie wunderbare Dinge. Sie frühstücken bei „Denny’s“, die leckeren Pancakes. Lassen sich im Cabrio, die Haare vom Wind durchwehen und viel Schönes mehr, haben sie auf ihrem Plan.

Allerdings stellt sich die Wohnungssuche mehr als schwierig dar. Zum Glück gibt es Ray. Das Zusammentreffen zwischen ihm und Ramona verspricht mehr.

Herrlich, stelle ich mir die kalifornischen Strände vor. Das Rauschen der Wellen, den Sonnenuntergang und das Leben im Golden State. Das bringen die Autorinnen wunderbar rüber. Wenn ich aber so viel essen würde wie die Zwei, könnte man mich Rollen. *Kicher*

Amanda, Kailanis neue Nachbarin löste zuerst Augenrollen bei mir aus. Doch sie hat sich in mein Herz geschlichen. Manchmal sollte man Menschen, einfach besser kennenlernen, bevor man urteilt.

Elias und Mike kommen bei mir, auf jeden Fall, auf die Negativseite. Denn Mike ist immer lieber mit Freunden weg, als Kailani zu helfen und Elias nervt Ramona einfach nur. Obwohl sie ihm klipp und klar gesagt hat, dass sie nichts mehr von ihm will. Hatte schon mit auftauchen und einem körperlichen Schlagabtausch zwischen Ray und Elias gerechnet. Er hätte es verdient.

Mein Fazit:
Eine Meerjungfrau die nach Kalifornien zieht, um dort ihren Traum zu leben. Sie muss einiges zurück gelassen. Vorallem geliebte Menschen. Von mir aus hätte das Buch, noch dreimal so dick sein dürfen. Manche Szene länger. Ich habe mich gern, nach Kalifornien entführen lassen.

Herausgeber ‏ : ‎ Independently published (1. März 2024)

Sprache ‏ : ‎ Deutsch

Taschenbuch ‏ : ‎ 264 Seiten

ISBN-13 ‏ : ‎ 979-8874423100

[Stuttgarter Buchwochen] „Die Stuttgarter Bücherrunde“

„Die Stuttgarter Bücherrunde“ mit Beate Hiller (mitte) vom „Buch im Süden“, Thomas Koch (rechts) von „Fliegende Bücher“ und Wolfgang Tischer (links) von „literaturcafe.de“.

Es ging um diese Bücher:

Birgit Poppe „Die Frau am Fenster“ aus dem Gmeiner Verlag

Dresden 1818. Caroline Bommer ist 24 Jahre alt, als sie den 20 Jahre älteren Caspar David Friedrich heiratet. Sie kennt den Maler bereits seit ihrer Kindheit, er war ein Freund der Familie, den sie stets bewundert hat. „Line“, wie Friedrich seine junge Frau zärtlich nennt, verändert das Leben des Junggesellen sehr, was auch Auswirkungen auf seine Kunst hat. Doch nach dem glücklichen Beginn ihrer Ehe, der für sie aufregenden Hochzeitsreise mit Besuch der Kreidefelsen auf Rügen und der Geburt ihrer Kinder, durchlebt Caroline auch leidvolle Zeiten.

Meinungen der Anwesenden:

Indira Begovic (krankheitsbedingt abwesend) ist  persönlich berührt. Identifiziert sich stark mit Caroline. Die mit einem weitaus älteren Mann verheiratet ist. Man lernt nicht nur den Künstler Caspar David Friedrich, sondern auch Caroline als starke Frau kennen. Ein beschauliches Buch.

Der Mann ist ein Stinkstiefel, den Frau und Kind nicht interessiert, wirft jemand ein.

Birgit Poppe ist eine Kunsthistorikerin und schreibt Sachbücher. Was man merkt, meint Frau Hiller.

Sich dem Mann zu unterwerfen, war Alltag. Es gibt Einblicke in das Leben. Ein unglückliches Ende inklusive.

Herr Tischer meint, dass er sich sprachlich nicht mitgenommen fühlt. Gefühle sind zu linear, werden behauptet. Nicht aber vom Leser gefühlt. Sehr behäbig geschrieben.

Nora Bossong „Reichskanzlerplatz“ aus dem Suhrkamp Verlag

»Ein furchtloser Roman über Mittäterschaft und darüber, wie aus dem kleinen Bösen das große Böse wächst. Kann man denn über das ›Dritte Reich‹ erzählen? Die Frage wird oft gestellt, nicht zu Unrecht. Nora Bossong beantwortet sie mit diesem großartigen Buch, indem sie es tut – vielschichtig, besonnen und erbarmungslos.« Daniel Kehlmann

Als Hans die junge und schöne Stiefmutter seines Schulfreunds Hellmut Quandt kennenlernt, ahnt er noch nicht, welche Rolle Magda in seinem Leben spielen wird, für ihn persönlich, aber auch Jahre später als fanatische Nationalsozialistin und Vorzeigemutter des »Dritten Reichs«. Noch ist die Weimarer Republik im Aufbruch und Hans so heftig wie hoffnungslos in Hellmut verliebt. Doch nach einem Unglücksfall beginnen Hans und Magda eine Affäre, von der sie sich Trost und Vorteile versprechen: Sie will aus ihrer Ehe ausbrechen, er seine Homosexualität verbergen. Erst als Magda Joseph Goebbels kennenlernt und der NSDAP beitritt, kommt es zwischen Hans und ihr zum Bruch. Während Magda mit ihren Kindern bald in der Wochenschau auftritt, gerät Hans zunehmend in Gefahr. Ein Roman, der über zwanzig Jahre den Weg zweier Menschen und eines Landes erzählt, der nicht unausweichlich war.

Nora Bossong zeichnet in ihrem neuen Roman das intensive Porträt der Frau, die Magda Goebbels wurde, und ihres jungen Liebhabers. Zwei Menschen in der Maschinerie der historischen Ereignisse, unterschiedlich verstrickt, unterschiedlich schuldig geworden. Auch an sich selbst.

Meinungen der Anwesenden:

Weiter geht’s mit dem Buch „Reichskanzlerplatz“ von Nora Bossong vorgestellt von Beate Hiller.
Aus Magda Quandt wird Magda Göbbels. Aus der Distanz wird erzählt. Hans hat  homosexuelle Tendenzen. Er ist ein  Mitläufer. Wird ins Grenzgebiet geschickt. Das Buch wurde schon kontrovers diskutiert.


Herr Tischer ist entsetzt. Unverständlich und unheilvoll findet er das Buch. Er versteht auch nicht, dass die Autorin es nötig hat. Sie erfindet eine Figur. Komponiert, ausgedacht.


Thomas Koch sagt, es ist ein fabelhaftes Buch, leicht queer. Aber die Geschichte kriecht in die Köpfe rein, das es schon unheimlich ist.

Jessica Lind „Kleine Monster“ aus dem Hanser Verlag Berlin

Nominiert für den Österreichischen Buchpreis 2024
Ein soghafter Roman über die zerstörerische Kraft des Ungesagten. »Einzigartig und nervenzerfetzend.« Doris Knecht

Pia und Jakob sitzen im Klassenzimmer der 2B, ihnen gegenüber die Lehrerin ihres Sohnes. Es habe einen Vorfall gegeben, mit einem Mädchen. Pia kann zunächst nicht glauben, was ihrem siebenjährigen Kind da vorgeworfen wird. Denn Luca ist ein guter Junge, klug und sensibel. Sein Vater hat daran keinen Zweifel. Aber Pia kennt die Abgründe, die auch in Kindern schlummern, das Misstrauen der anderen erinnert sie an ihre eigene Kindheit. Sie lässt ihren Sohn nicht mehr aus den Augen und sieht einen Menschen, der ihr von Tag zu Tag fremder wird. Bei dem Versuch, ihre Familie zu schützen, wird Pia schließlich mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Ein fesselndes psychologisches Drama über die Illusion einer heilen Kindheit.

Meinungen der Anwesenden:

Das Buch ist der Nachfolger von „Mama“. Vorgestellt wird das Buch von Herrn Tischer.
Es geht um Kinder, Eltern sein, Eltern werden.
In der Schule ist was vorgefallen. Die Mutter nimmt ihn daraufhin, aus der Schule. Wird aus der Whatsapp-Gruppe geworfen.
Was ist da passiert? Es gibt einen gewissen Sog, man will es wissen.
Da stellt sich die Frage, was vererben wir an die Kinder.


Herr Koch fand das Buch fabelhaft. Gleicht die Geschichte, mit seiner eigenen Vita ab. Er hat eine Adoptivschwester.


Frau Hiller meint dazu, Pia ist überzeichnet. Ab wann wird einem, das eigene Kind unheimlich? Die Frage stellt man sich unweigerlich.

Julie von Kessel „Die andern sind das weite Meer“ aus dem Eisele Verlag

„Leichtfüßig und unterhaltsam geschrieben. Ein abwechslungsreicher, berührender, aber auch aufbauender Roman über Familie, Zusammenhalt und Verantwortung.“ WDR2 Lesen

In ihrem neuen Roman erzählt Julie von Kessel von einer modernen Familie, in der jeder allein in seiner Krise steckt und niemand in der Lage ist, die Verantwortung für den anderen zu übernehmen. Bis ein Ereignis die Kinder zwingt, endlich erwachsen zu werden.

Familie Cramer droht die Zerreißprobe. Dabei waren sie einst eine Vorzeigefamilie. Ein erfolgreicher Diplomatenvater mit einer schönen Frau und drei wohlgeratenen Kindern. Erst Jahrzehnte später, Mutter Maria ist längst gestorben und die Kinder erwachsen, zeigen sich die Risse im Familienfundament. Und als der Patriarch in eine Demenz schlittert, drohen aus den Rissen einstürzende Wände zu werden.

Luka ist als Fernsehreporterin kaum je zu Hause, Tom mit der Leitung seiner psychiatrischen Klinik beschäftigt, und Elena steigert sich in ihre Jugendliebe hinein, weil sie vor einer unangenehmen Wahrheit die Augen verschließt.

In dem Glauben, von den anderen nicht verstanden zu werden, trägt jeder sein eigenes Päckchen – bis der Vater spurlos verschwindet.  

Meinungen der Anwesenden:
Thomas Koch hat das Buch von Juli von Kessel mitgebracht. „Die andern sind das weite Meer“ aus dem Eisele Verlag. Im Urlaub auf Sylt war er in der „Badebuchhandlung“ Die heißt wirklich so.
Vater Hans ist dement. Drei Kinder hat er.  Zwei Mädchen. Ein Junge. Der Junge ist schwul, ein Mädchen hat Erfolg, ein Mädchen nicht so. Jedes Kind ist mit seinem Selbst beschäftigt.
Herr Koch hat recherchiert und nachgefragt, ob das wirklich so war und das stimmt, so wie es beschrieben ist.

Frau Hiller sagt es sei zu vorhersehbar. Es hat sie nicht berührt, war ihr zu wenig.


Wolfgang Tischer sagt das Cover ist nicht schön, auch nicht inspirierend. Der Titel ist nicht so ansprechend. Jeder hat einen Tod zu verantworten.

Natürlich gab es auch noch Weihnachtstipps:

Gotelli/Richter/Trigg „XMAS – Das Weihnachtsbuch“ aus dem Midas Verlag

Sally Rooney „Intermezzo“ aus dem Claassen Verlag

Annette Kehnel „Die sieben Todsünden“ aus dem Rowohlt Verlag

Judith W. Taschler „Nur nachts ist es hell“ aus dem Zsolnay Verlag

Es waren Bücher dabei, die ich wahrscheinlich nie wahrgenommen hätte ohne diese Veranstaltung. Danke dafür.

Adresse:

Haus der Wirtschaft

Willi-Bleicher-Str. 19

70174 Stuttgart

Öffnungszeiten & Eintrittspreise

Öffnungszeiten:
Mo – So:  11.00 – 19.30 Uhr

Tageskarte:
regulär 3 €
ermäßigt 1,50 €

Dauerkarte:
regulär 8 €
ermäßigt 4 €


Kinder bis einschließlich 14 Jahren und Schulklassen haben generell freien Eintritt.

Ermäßigung beim Eintritt in die Ausstellung erhalten: Schüler*innen, Student*innen, Rentner*innen, Menschen mit Einschränkungen und Inhaber*innen der Bonuscard.

„Die Stuttgarter Buchwochen“ vom 14. November – 01. Dezember 2024

Heute besuchte ich die Stuttgarter Buchwochen. Es war so aufregend, denn ich war noch nie dort. Obwohl ich zu meiner Schande gestehen muss, in derselben Stadt zu wohnen. Nach dem heutigen Besuch, wird sich dies aber absolut ändern. Natürlich musste ich erst suchen und freute mich im 2. Stock endlich auf eine riesige Auswahl Bücher zu treffen.

Autor*innen, die bei den Buchwochen lesen. Unter anderem Jochen Till.

Bücher können Weichnachten….und wie!

Bücher können Italien

Der „Selfpublisher-Verband e.V.“ war auch vertreten.

Ein Schweizer Zimmer gibt es auch

Viele Menschen waren da, auch Kinder. Was mich freute. Die Empore war nämlich, fast gänzlich den Kinderbüchern gewidmet. Leseecken, Sitzecken und kleine Spiele luden zum Verweilen ein. Wunderbare Bücher in ganz verschiedenen Genres gab es zu besehen.

Autor*innen aus Baden-Württemberg

„Die drei ???“ dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Ein großes Augenmerk, wurde auf Autorinnen und Autoren die in Baden-Württemberg beheimatet sind, gelegt. Natürlich sah ich auch die Bücher von mehreren, mir persönlich bekannten Autorinnen und Autoren. Wie z.B. Petra Schier, Iny Lorentz, Petra Durst-Benning, Tessa Hansen, Jochen Till, Kai Bliesener, und Klaus-Peter Wolf.

Da gab es einen Jungen mit seiner Oma, die ihm in einer so liebevollen Art vorlas. Sie lachten über das Aussehen einer Figur im Buch. Leider konnte ich nicht sehen welches es war.

Aber genau das ist das Besondere. Zeit zu haben. Ohne Handy, Computer oder Fernseher. Neudeutsch heißt das „Quality Time“.

Eine schöne Sache in der heutigen Zeit.

Genüsslich schlenderte ich durch die Buchreihen. Besah mir die mir bekannten und unbekannten Verlage, machte Fotos und las in einigen Büchern.

Es hat sich so gut angefühlt, Zeit zu haben für die wundervollen Geschichten aus so verschiedenen Welten und Menschen.

Dieses Buch habe ich gekauft:

Schon allein der Klappentext, war ganz genau meins.

Eine Butterbrezel und einen Cappuccino später, war es Zeit zur Veranstaltung zu gehen. Davon erzähle ich aber in einem anderen Beitrag.

Mein Fazit:

Es ist eine tolle Messe, bei der man sich fühlt wie in einem großen Wohnzimmer voller wunderbarer Bücher.

Adresse:

Haus der Wirtschaft

Willi-Bleicher-Str. 19

70174 Stuttgart

Öffnungszeiten & Eintrittspreise

Öffnungszeiten:
Mo – So:  11.00 – 19.30 Uhr

Tageskarte:
regulär 3 €
ermäßigt 1,50 €

Dauerkarte:
regulär 8 €
ermäßigt 4 €


Kinder bis einschließlich 14 Jahren und Schulklassen haben generell freien Eintritt.

Ermäßigung beim Eintritt in die Ausstellung erhalten: Schüler*innen, Student*innen, Rentner*innen, Menschen mit Einschränkungen und Inhaber*innen der Bonuscard.

[Rezension #674] „Hotel Silber – Neue Zeit, Alte Schuld von Kai Bliesener aus dem emons Verlag

Meine Meinung:
Vera und Johann Wallner wollen mit ihren Kindern aus Nazi-Deutschland fliehen. Im Schutz des alten Hauptbahnhofs, erwarten sie den Mann, der ihnen helfen soll. Doch was dann kommt, haben sie nicht erwartet. Sie werden verhaftet und ins Hotel Silber gebracht. Dort kommt man  lebend rein, aber meist nicht mehr lebend raus. Vera hat gleich das Gefühl, dass sie ihre Familie nie wieder sehen wird. Ein anderer Gefangener ist Paul Kramer. Der bei seiner Geliebten Hilde war, von ihrem Vater angeschwärzt, auch verhaftet wurde. So beginnt die Geschichte.

Es geht um die Auflösung von Fällen. Taten die in der Zeit geschahen, als Mord, Folter und braune Gesinnung an der Tagesordnung waren. Paul gefangen, gefoltert und liegen gelassen, als die Franzosen einmarschierten und die Amis die militärische Macht übernahmen. Bewirbt er sich bei der Polizei.

Er gerät zwischen die Fronten. Seine Kollegen beäugen ihn misstrauisch. Doch nicht alle. Plötzlich geht es um mehrere Morde. Es wird immer gefährlicher für Hilde, die er wieder getroffen hat, und ihn.
Sie wollen das was verborgen ist, ans Licht zerren. Taten aufdecken und Täter zur Rechenschaft ziehen. Beide wissen, dass es lange dauern kann, alle zu fassen. Doch sie sind bereit, für die Gerechtigkeit und Aufklärung alles zu geben.

Was für ein Kriminalroman. Es ist als ob man beim Lesen, durch die Stadt spaziert und sich den Trümmern, ausgemergelten dazu ängstlichen Menschen gegenüber sieht.
Fast jeden Tag laufe ich am „Hotel Silber“ vorbei. Erst durch die Lektüre des Buches, weiß ich um die schrecklichen Taten. Die Hintergründe sind großartig recherchiert.
Davor habe ich größten Respekt. Denn sich damit zu befassen, war sicher nicht leicht.

Intensiv habe ich die Situationen erlebt, die der Autor Kai Bliesener mit schriftstellerischem Geschick uns offenbart. Die damaligen Ereignisse, das Gefühl wie es war, in dieser Zeit zu leben, zu arbeiten und dem Schrecken jeden Tag gegenüber zu stehen. Ihn in jedem Knochen zu spüren. Angst fühlt man, wenn man von Zeile zu Zeile wandert. Und doch ist da die Hoffnung. Menschen die sinnbildlich dafür stehen und einstehen das Richtige zu tun. Hilde und Paul, Gruber, Rückert, Kupferschmidt und noch Andere. Sie lassen sich nicht einschüchtern.

In unserer Zeit sind wir angekommen. Demokratisch agierend. Doch es gibt sie noch, die Angst. Unterschwellig aber vorhanden.

Mein Fazit:
Ein großartig recherchierter Kriminalroman, der uns mitnimmt in die alte Zeit. Wir gehen durch Stuttgart, erleben, fühlen und entdecken unsere heutige Stadt neu. Blicken uns mit anderen Augen um. Lassen uns von Schauplätzen in dem Roman begleiten und stellen uns das Damals vor. Die Charaktere hatten Ecken und Kanten, waren Lebensecht. Ihr Tun und wirken lebensnah geschildert.
Ich kann es nur empfehlen, diesen Kriminalroman zu lesen.

[Rezension #673 ] „Das Blau der Tiefseetinte“ von Mo Kast

Meine Meinung:

Arne Mertens ist Restaurator. Normalerweise bringen seine Kunden, die Gemälde zu ihm. Diesmal jedoch, auch wegen dem Preis, macht Arne sich auf den Weg zu Klemens von Eichendegg.

Dieser ist wohlhabend, attraktiv und hat etwas herablassendes. Ob es ein Schutz ist, mag man nicht zu sagen.

Arne fühlt sich unsicher gegenüber Klemens. Er nicht sehr betucht, Klemens dagegen unverschämt reich.

Die Annäherung der beiden, ist sehr sanft beschrieben. Wie ein Flügelschlag eines Schmetterlings. Vorsichtig nähern Sie sich einander an.

Doch da ist noch der Cousin Vincent, der mich von Anfang an, an einen geldgierige Hyäne erinnert. Er führt etwas im Schilde und nichts Gutes. Da bin ich mir absolut sicher.

Die ganze Familie ist nicht mein Fall. Heinrich sein Vater, ist ein Despot.

Eine Entdeckung scheint alles zu zerstören.

Was soll Arne tun?

Mein Fazit:

Zwei Menschen aus unterschiedlichen Schichten, die sich näher kommen. Unsicherheiten auf beiden Seiten, bringen der Geschichte das nötige Knistern. Ein Geheimnis bringt alles zum Schwanken. Wird sich die Liebe festigen oder verflüchtigen wie ein Hauch. Schön wie die Autorin, Bilder in unsere Köpfe malt. Eine schöne Erzählung, die einem durch sanfte Art, mitfühlen lässt und auch hoffen, dass alles sich zum Guten wendet.

[Rezension #670] „Verschnitt“ von Jennifer Hauff aus dem Mainbook Verlag

Meine Meinung:
Liane ist Krankenschwester. Ihr Bruder Lutz drogensüchtig. Die Eltern sind tot. Jeder leidet auf seine Weise. Auch Sara lebt nicht mehr. Was ist nur mit der kleinen Schwester, der Beiden passiert. Ihre Schreie, kann man förmlich spüren und hören.
Liane versucht mit allen legalen und ein paar fast illegaler Mittel, dem Arzt einen Strick zu drehen. Denn er ist, da ist sich Liane gewiss, an mehreren Todesfällen schuld. Was tun? Wie ihn überführen, ohne alles zu gefährden.
Ein heikles Unterfangen. Nur eine Freundin steht ihr zur Seite. Dann plötzlich tauchen immer wieder Gänseblümchen auf. Eigentlich wunderschöne Blumen, aus meiner Kindheitserinnerung, plötzlich empfindet man sie als bedrohlich.

Liane kommt mir etwas kühl rüber, sie lässt sich nicht in die Karten schauen und zeigt auch nicht wirklich Gefühle. Allerdings gibt es ab und an einen Hauch, bei dem man ihr wahres selbst ganz kurz zu Gesicht bekommt. Ich glaube es ist ein Selbstschutzmechanismus.

Immer mehr wird mir bewusst, was für Kämpfe sie innerlich mit sich auszutragen hat. Lutz ihr drogensüchtiger Bruder, Sara ihre tote Schwester. Ihre Kindheit und eine Schuld die sie auf sich geladen hat. All das nagt an ihr. Ich wäre schon längst daran zerbrochen.

Alice ist eine große Hilfe, aber auch ein Opfer. Sie will gutes tun, doch verständlicherweise ist ihr manchmal die Grenze die Liane übertritt zu viel.

Lutz ist seltsam. Weiß ihn nicht einzuschätzen. Warum nimmt er Drogen? Was hat die ganze Situation mit ihm gemacht. Er möchte gefühlt etwas ändern. Doch ist das nur Wunschdenken? Wohin soll er gehen, wohin gehört er. Irgendwie ist er ruhelos und haltlos aber auch verzweifelt.

Dr. Gelders ist ein aus dem Leim gegangener, selbstverliebter und von sich überzeugter Gott in weiß. Er ist aber in Wirklichkeit, nichts anderes als krank. Krank im Hirn. Wie kann so jemand überhaupt noch, ein einzelnes Pflaster aufkleben dürfen. Er gehört weg. Ihm der Prozess gemacht. Man sieht ihn förmlich zerfallen.

Schreibstil:
Die Autorin Jennifer Hauff, löst mit ihren Worten und Beschreibungen Gänsehaut aus. Auch Ekel, Unverständnis und den Drang dem Baby und den schutzlosen Kindern zu helfen. Man fühlt auch die Rache in sich aufsteigen. Man will nicht alles, als so gegeben hinnehmen. Auch in den  beängstigende Szenen, möchte man am liebsten davon laufen. Doch man bleibt dran. Nachdem ich das Buch beendet habe, dreht sich mein Kopf weiterhin um diese Geschichte.

Mein Fazit:
Das Lesen dieses Buches hat mich sehr aufgewühlt, mich berührt, mich wütend gemacht. Viele Emotionen freigesetzt. Es hat mich aber auch mit Fragen zurückgelassen, was ist damals wirklich passiert. Da dieses Buch, eine wahre Begebenheit als Hintergrund hat, ist es noch verstörender. Unmenschlich, wie mit kleinen Kindern umgegangen wird. Menschen entscheiden über das Leben anderer, die sich nicht wehren können.
Ein insgesamt sehr intensives Leseerlebnis.