Inhalt: Ayleva lebt nach dem Tod ihrer Eltern allein in ihrem Elternhaus. Als sie den Dachboden entrümpeln will, findet sie eine Holztruhe und einen geheimen Raum. Beides voller alter Bücher, Dokumente und Landkarten. Ayleva fragt sich warum ihre Eltern es niemals erwähnten und beginnt in alten vergilbten Zeitungen zu lesen. In dieser Nacht wird sich Aylevas Leben komplett verändern und nicht nur ihres.
Geschichte: Ayleva ist eine sehr starke unabhängige Frau. Sie wird sehr gut beschrieben und ist greifbar, genau wie Ludger den sie bei ihrer Zeitreise trifft. Die vielen Historischen Ereignisse die nicht alle real geschehen, sondern eher wahre Begebenheiten mit Dichtung verknüpft sind, wurden in Gespräche eingeflochten. Manchmal muss man diese Teile ein/ zwei Mal lesen um die Zusammenhänge zu verstehen. Dies war für mich nur bei einer Stelle der Fall, bei der sehr viel Wissenswertes verwoben wurde. Ayleva erlebt nun alles was sie weiß aus den Geschichtsbüchern über die Region, aus nächster Nähe. Es ist oft nicht gerade ungefährlich, in diesem Zeitalter mit so viel Wissen angefüllt zu sein. Doch Ayleva versteht es,es so einzusetzen, um daraus das Beste zu machen. Die einzige Frage die jetzt noch bleibt, ist: Kommt sie je wieder nach Hause?
Fazit: Bis auf diese Stelle mit den vielen historischen Ereignissen im Buch, liest sich die Geschichte locker, flüssig und spart nicht mit Spannung. Selbst nachdem ich sie gelesen habe, das Buch schon ein paar Tage hier liegt, wandert Ayleva noch oft durch meine Gedanken. Vor allem hat mich beeindruckt, was die Autorin alles auf sich genommen hat, um all die vielen Ereignisse im Buch zu recherchieren.
Ich freu mich auf neue Romane aus Ina Tomec´s Feder.
Hoffe nur dass ich nicht allzulang warten muss.
Sehr gerne vergebe ich dafür heute:
☼☼☼☼☼ 5 von 5 Sonnen
Das Interview mit der Autorin auch über dieses Buch findet ihr hier:
Auf der Buchmesse in Essen habe ich wirklich ganz besondere Bücher entdeckt und auch ganz viele liebenswerte Autoren und Autorinnen. Heute möchte ich euch
Ina Tomec
vorstellen, die mit ihrem Buch
„Ayleva – Die Reise im Licht des Nebels“
mich zu fesseln gewusst hat. Sie ist eine warmherzige Frau, die schon so manches Abenteuer überstanden hat und immer Neue sucht.
Wofür sie das tut? Für ihre Geschichten um in ihnen einzutauchen. Viel Spaß bei dem Interview!
Eure Bettina
Viele meiner Leserinnen & Leser kennen dein tolles Buch und dich bisher noch nicht. Könntest du dich bitte kurz vorstellen?
Ich bin 52 Jahre alt, geboren in Brilon-Wald im Sauerland, aber im Herzen des Ruhrgebiets aufgewachsen… und zwar in einer großen Familie. Bereits in meiner Kindheit habe ich viele Bücher gelesen und Musik gehört. Ansonsten bin ich ein neugieriger und vielseitig interessierter Mensch, ein Herdentier, somit kontaktfreudig. Ich suche Gespräche mit gleichgesinnten Menschen und philosophiere gerne. Seit wann schreibst du?
Der Zufall hat mich 2009 zu einer Mülheimer Autorengruppe geführt. Ich war plötzlich Autorin! Für mich stand fest, dass ich einen historischen Roman über eine wahre Geschichte aus dem Ruhrgebiet schreiben wollte. Das Thema um die Ermordung des Kölner Erzbischofs Engelbert I. selbst wurde mir vorgeschlagen. Wie entsteht bei dir eine Geschichte? Die Themen meiner Kurzgeschichten sind durch Erlebnisse, Beobachtungen im Alltag und mit Phantasie entstanden. Meine Ideen für die Geschichten kommen mir eher beim Schreiben. Ich habe keinen vorherigen Aufbau, den ich abarbeite. Unter Berücksichtigung von historisch belegbaren Ereignissen ist so auch mein historischer Fantasy-Roman mit Dichtung verknüpft entstanden. Ayleva ist eine ungewöhnliche und starke Frau. Hattest du ein Vorbild? Eine historische Figur aus der damaligen Zeit?
Nein, wenn Ayleva schwach und ängstlich wäre, hätte sie die wahre Geschichte nicht erleben und erzählen können. Meine Protagonistin ist mutig und stark, neugierig und selbstbewusst, wie manchmal ihre Autorin :). Wenn wir Schwäche zeigen, ist es aber ein wunderbarer Moment der Entspannung, in dem wir uns fallen lassen können.
Wie genau bist du vorgegangen um dir Hintergrundmaterial zu beschaffen.
Wo überall hast du gesucht?
Ich habe zunächst meine Geschichte niedergeschrieben, weil ich zunächst das umfangreiche Thema um die Ermordung von Erzbischof Engelbert I. von Köln nicht verstanden hatte. Mit der Zeit konnte ich die für mich wichtigen Ereignisse zusammenfügen. Dann begann ich mit meinen Recherchen auf der Isenburg, Burg Altena Köln, Schloss Burg, Kloster Werden, Essener Dom und Schloss Borbeck. An allen Orten des Geschehens erhielt ich wichtige Informationen, bekam freundlicherweise Antworten auf meine Fragen. Ich besorgte mir zudem Literatur sowie kleine Broschüren, sah mir Berichte an, besuchte Museen und Ausstellungen. Abgesehen von den vielen Monaten, die ich für Recherchen vor dem Computer verbracht habe.
Du erzähltest mir, dass du allein und ohne Licht durch den Wald gelaufen bist. Wo war das und welche Gefühle hattest du bei diesem doch etwas gefährlichem Unterfangen?
Das war genial, spannend und aufregend! Mein Ausflugziel war mal wieder die Isenburg in Hattingen. Der Abend brach herein, plötzlich war es dunkel. Ich hatte mein Auto unten im Tal an der Ruhrschleife geparkt. So musste ich in der Dunkelheit durch den Wald. Ich hatte keine Angst, sondern musste laut über mich lachen, weil ich mich selbst sprechen hörte, davon, dass ich nichts sah, und wo denn der Weg sei? Ich hätte mich gern an dem natürlichen Licht am Himmel orientiert, es war aber stockfinster. Dann fiel mir mein altes Handy ein, aber das Licht reichte nur für eine Reichweite von gut einem Meter. Ich blieb natürlich unverletzt, hatte nur wenige Kratze durch kleine Stürze. 🙂
So ähnlich erging es mir auch auf der Burg Altena. Bei der Schlüsselübergabe für mein Fledermauszimmer in der Jugendherberge erfuhr ich, dass ich die Nacht alleine auf dem Berg verbringen würde. Nach einer Vernissage fuhr ich gegen Mitternacht den Weg zur Burg hinauf. Es war stürmisch und verregnet, und auch dort absolut finster. Von meinem Zimmer konnte ich über das Tal mit den vielen kleinen Lichtern blicken, es war traumhaft schön, ein unbeschreibliches Abenteuer. Faszinierten dich die alten Zeiten schon immer? Absolut! Ich bin zwar ein Realist, aber tauche gern in eine alte unbekannte Welt ein, die ich mir nicht wirklich vorstellen kann. Ich möchte davon mehr erfahren und sehe mir gern gute historische Filme an. Aber ich möchte nicht in der Vergangenheit leben. Wann hast du beschlossen dir genau diese Region für dein Buch vorzunehmen?
Es kamen viele Zufälle zusammen. Zunächst hatte ich mich 2009 durch einen Freund unwissend in eine Autorengruppe angemeldet. Dort wurde mir das Thema für meinen Roman vorgeschlagen. Dann bekam ich eine Einladung für eine Vernissage in Altena. Bei der Suche nach einer Unterkunft erfuhr ich, dass Graf Friedrich von Isenberg auch Burgherr von der Burg Altena war und buchte ein Zimmer in der Jugendherberge der Burg Altena. Das Thema stand endgültig für mich fest. Die Region habe ich mir nicht ausgesucht, es entwickelte sich zunehmend bei meinen Recherchen.
Ich bin keine Historikerin, mich hat diese alte Geschichte fasziniert und inspiriert. Kannst du schon verraten wann Band 2 kommt? In diesem Jahr auf keinen Fall. Band 1 hat mir viel Kraft und Nerven gekostet. Nach einer Schreibpause bin ich wieder aktiv, die ersten hundert Seiten sind geschrieben. Es wird wieder eine spannende Geschichte mit realen Personen und Abenteuern geben… und wieder viele Recherchen.
Wie ist das mit dem Schreiben. Was brauchst du um dich wohl zu fühlen und dich aufs Schreiben konzentrieren zu können? Das ist sehr unterschiedlich. Manchmal lenkt mich das Schreiben vom alltäglichen Stress ab. Dann vergesse ich Zeit und Raum, bin ruhig und konzentriert und vertiefe mich in meinen Geschichten. Es passiert aber regelmäßig, dass mich meine niedergeschriebenen Handlungen so aufdrehen, dass ich nicht schlafen kann, als hätte ich es selbst erlebt.
Wenn ich über wahre Begebenheiten recherchiere, brauche ich keine Ruhe. Ich lese tagsüber in Literatur nach, mache mir Notizen, die ich benötige und fahre zu den Orten des Geschehens. Aber wenn ich die Informationen in das Manuskript einfüge, darf mich niemand ablenken. Ich benötige für kurze Abschnitte oft viele Stunden. Welche drei Dinge dürfen beim Schreiben auf keinen Fall fehlen? Jetzt muss ich tatsächlich überlegen …, mein Spickzettel, ein Kugelschreiber und ein absturzsicherer Computer.
Auf dem Laptop /Computer oder doch mit Papier und Bleistift?
Ich benutze die Tastatur und den Computer. Wohin würdest du dich am Liebsten zurückziehen? In die Natur! Ich fotografiere leidenschaftlich gern das Schöne, was mein Auge erfassen kann und genieße die Ruhe. Schreibblockade was tust du dagegen? Ich kenne glücklicherweise keine Schreibblockaden. Meine Phantasie kennt keine Grenzen. Oft halten die Formulierungen der Sätze sehr auf. Ist das auch eine Schreibblockade? Leider fehlte mir oft die Zeit zum Schreiben, weil ich nicht nur in Literatur und Musik aktiv bin. Was für ein Genre liest du selbst am liebsten? Sehr gern historische Romane, die von Heilerinnen, von starken Frauen im Mittelalter mit außergewöhnlichen Fähigkeiten handeln. Von Menschen, die ein zweites Gesicht haben, tief in sich kehren können und ein Unheil spüren. Dabei kann ich für kurze Zeit dem Alltag entfliehen, abschalten und in eine andere Welt eintauchen. Wer ist dein Vorbild / Lieblingsautor?
Ich mag eigentlich alle Bücher, die mit unvorhersehbaren Dingen spannend aufgebaut sind, ich mitdenken und rätseln kann. Auf jeder Seite möchte ich wissen, warum ich umblättere. Das finde ich spannend und fesselnd.
Der Autor oder das Genre ist nicht so entscheidend. Bei mir finden neben Krimis, auch Psychothriller oder humorvolle alltägliche Geschichten und Lyrik Begeisterung.
In meinem Bücherschrank befinden sich viele Bücher von Autorenkollegen, die nicht (noch nicht) berühmt sind, aber wunderbare Werke geschrieben haben. Ich habe sie angelesen und finde es schade, dass ich noch keine Zeit zum Weiterlesen hatte. Was für Pläne hast du für dieses Jahr?
Ich werde zwar intensiv an Band 2 weiterarbeiten, mir aber auch mehr Zeit für meine Familie, für Ausflüge, für meine Musik und Freunde nehmen. Was ist dein größter Traum?
Mein größter Traum ist bereits in Erfüllung gegangen. Ich habe einen wunderbaren Sohn, der mir rundum viel Freude bereitet.
Was ich mir wünsche, ist Gesundheit, Glück und Liebe für uns alle, erfolgreiche Autorenkollegen … und Frieden auf der Welt! Liebe Bettina, herzlichen Dank für das tolle Interview! Ina Tomec
Liebe Ina, ich habe zu danken. So viele tolle Informationen in einem Buch findet man selten. Die dann auch noch in eine so spannende Geschichte verpackt wurde. Danke für das Lesevergnügen.
Gerne könnt ihr Ina Tomec auf ihrer Homepage besuchen, dort erfahrt ihr mehr zu „Ayleva“