[Rezension] „Katharina die Kleine“ von Margit Steeger

Margit Steeger

Klappentext:

Jeder von uns kennt sie, sie lebt in unserer Mitte. Katharina rollt das r mit der Zunge und singt immer ein wenig, wenn sie spricht. Ne Russlanddeutsche? Genau!
Auf den ersten Blick wirkt sie eher zurückhaltend. Dabei ist sie sehr kritisch. Auffallend auch ihr ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit. Doch unter der harten Schale verbergen sich ein großes Herz und ein ganzes Stück deutsch-russischer Geschichte.
In dem Mietshaus hält sie auf Ordnung und Sauberkeit und träumt im Stillen von der Zeit, als sie noch Lehrerin war. Aber seit ihr Sohn Konstantin auf und davon ist und sie sie nun als pädagogische Hilfskraft in die Rente geschickt haben, hat das Leben für sie keinen Sinn mehr. Da zieht genau über ihr ein Studienrat ein, mit Kind und Kegel, der seinen Porsche in der Tiefgarage noch nicht einmal allein auf den Stellplatz bringt …

Nach einer wahren, berührenden Geschichte.

Meine Meinung:

Katharina ist eine resolute ältere Dame, die pflichtbewußt ihre Tätigkeit als Hauswart erfüllt, auch wenn anfänglich nicht alle dafür waren. Als ein Mann mit seinem Sohn und seiner schwangeren Frau einzieht, geht der Trubel erst richtig los. Katharina beschützt, hilft und schwingt schon mal den Spliteimer. Nach einem schlimmen Ereignis liegt sie im Krankenhaus, dort trifft sie jemanden der etwas lang vergessenes in ihr auslöst. Der sie, nach einer Vertauschaktion, nicht mehr aus seinen Fängen lässt. Es sind gute starke Hände.

Die Autorin erzählt nicht nur die Geschichte von Katharina, sondern wandert auch in die Vergangenheit. Wie es war, als es nichts mehr gab, als nur ein Ausweg für die Familie blieb. Auswandern. Die Geschichte von Katharinas Familie führt nach Russland, zu Zeiten Katharina der Großen.

Margit Steeger schreibt flüssig und schildert beeindruckend wie es damals gewesen war. Wie Katharina sich verloren fühlte. Aber auch wie sie sich wieder öffnet. Sie transportiert in ihrer Erzählung mit jedem Wort ergreifend die Suche einer älteren Dame nach dem, was Leben heißt oder den Weg daraus zu verschwinden. Sie will gebraucht werden. Doch in ihren Gedanken versunken, bemerkt sie nicht wie sehr sie doch schon geschätzt und gebraucht wird. Man spürt die Verzweiflung, taucht ab in die Vergangenheit und daraus wieder hervor.

Eine echt tolle Geschichte!

Fazit:

Katharina die einen Weg sucht, wie sie aus der Welt verschwinden kann.

Sich dabei nichts sehnlicher wünscht,

als gebraucht zu werden und gar nicht merkt,

das es schon längst ohne sie gar nicht mehr geht.


Dafür vergebe ich heute:

5 von 5

ASIN: B0736SM525

Seiten: 241


 

[Rezension] „Nestwärme“ von Margit Steeger

Margit Steeger

„Nestwärme“

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Klappentext:

Die fünfjährige Sarah wird unter Nachbarn und Freunden herum gereicht und sehnt sich nach Wärme und Geborgenheit. Ihre noch junge Mutter, Sängerin, ist gerade drauf und dran, ordentlich Karriere zu machen. Sie will allen beweisen, dass die Frau von heute Kind, Haushalt und Beruf spielend unter einen Hut bringen kann. Leni schwört auf moderne Erziehungsratgeber und lehnt die angebotene Hilfe der Großmutter ab. Die sei nun mal hoffnungslos altmodisch und lasse das Kind schlichtweg nicht selbständig werden.
Sarah ist oft auf sich allein gestellt. Seit dem Martinstag beobachtet sie die Sterne am Nachthimmel, wenn sie in ihrem Zimmer auf die Heizung klettert. Unendlich viele sind es, aber da gibt es einen, der ist heller und glänzender als die anderen. Das muss der Stern sein, von dem ihr die Großmutter erzählt hat. Sie kann es nun kaum erwarten, bis Weihnachten kommt und sie wieder zu ihr darf. Doch bis dahin ist es noch lang. Bei den Proben zum Krippenspiel nimmt Sarah die Puppe an sich und versteckt sie in ihrem Rucksack. Und tatsächlich – das Christkind beschützt sie in so manch heikler Situation.

(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Eine mitreißende Geschichte der kleinen Sarah, die mir als Mutter durch Mark und Bein ging.

Mit klaren Worten und einer einfühlsamen Art gelingt es Margit Steeger, diese traurige Kindheit zu erzählen. Die Großmutter versucht trotz der ablehnenden Haltung ihrer Tochter, eine Lösung zu finden. Sarah hofft immer wieder auf einen Ausweg. Sie betrachtet viele Dinge wie Sterne, hält sich verzweifelt an der Geschichte des Jesuskindes fest und an einer Puppe aus einer Krippe. Ihre Seele ist verletzt und doch ist sie dazu fähig das Gute zu sehen. Ihre Mutter kann ich nicht leiden, auch ihren Vater nicht. Dieses arme Mädchen wird behandelt wie überflüssiger Balast. Sie tut mir einfach nur leid. All diese Gefühle transportiert die Autorin Zeile um Zeile. Ich hoffte bis zum Schluss, das irgendwer dieses arme Kind zu Weihnachten, aus diesem schlimmen Elternhaus holt. 

Mein Fazit:

Eine traurige Geschichte über ein vernachlässigtes Kind.

Wie schön das es Oma und Opa gibt.

Dafür vergebe ich heute:

lukas-5 5 von 5 Lukas