[Rezension] „Alles wegen Werner“ von Bettina Haskamp

Bettina Haskamp

„Alles wegen Werner“

Meine Inhaltsangabe:

Ein Faustschlag in die Magengrube ist es als Werner seine seit über 30 Jahren angetraute Frau, aus dem schönen Anwesen wirft. Er macht sich mit einer Brasilianerin auf und davon. Was soll Clara nur tun? Was aus ihr werden? Clara vergräbt sich vor lauter Ungläubigkeit und Verzweiflung. Immer dabei ihr etwas übergewichtiger Hund Tom. Sie lernt nach einiger Zeit neue Freunde kennen. Auch wenn sie immer noch viel grübelt. Ein Häuschen wird zu ihrem Zufluchtsort. An einem regnerischen Tag sitzt plötzlich ein Mann in ihrer Hütte. Was will er nur von ihr?

Meine Meinung:

Zuerst muss ich was los werden. Dieser Werner hat doch einen Knall. Er ist unsympathisch, besserwisserisch und ein echtes Ekel. Die „gewählte“ Abhängigkeit von Clara zu Werner, lässt sich nicht verleugnen. Er sagt, besser er befiehlt. Clara kommt mir vor, wie eine nicht nachdenkende Frau. Eine Marionette. Von Auflehnung gegen den herschsüchtigen Mann, ist nichts zu spüren. Erst als er sie verlässt, beginnt sie langsam wieder sie selbst zu werden. Ein Prozess der lange dauert, aber als erfolgreich abgeschlossen anzusehen ist. Die Protagonistin ist mir sympathisch, auch wenn ich wie schon erwähnt, ihr Verhalten in der Ehe nicht verstehe. Ich persönlich aber hatte bis zur endgültigen Transformation vom Hausmütterchen zu einer wunderbar klugen Frau, immer das Gefühl das Clara mit angezogener Handbremse lebt, bzw. die Geschichte genauso und das aus voller Absicht erzählt wird. Manche Szenen haben mich bedrückt. Zu oft hätte ich Clara gerne zugerufen, sie solle aufstehen und ihr Leben wieder genießen. Dann wieder kommt die Erzählung fröhlich daher, nimmt Fahrt auf, um dann wieder im Grübeln zu versinken. Es ist ein stetiges Hin und Her. Ganz wie das Leben so spielt. 30 Jahre lassen sich nicht einfach mal ausschalten oder vergessen. Man wird sicher ein anderer Mensch, unterdrückt und eingeschränkt, wie es Clara eben war. Die Autorin setzt Worte sicher und klug ein. Beschwört Bedrückung, Ungläubigkeit und Wut beim Leser herauf. So geht man mit Clara durch Tiefs und Hochs. Lernt die wunderbaren anderen Charaktere kennen und möchte dort sein unter dem Olivenbaum. Bilder drängen sich beim Lesen an die Oberfläche. Meine Bilder im Kopf mögen andere sein als die anderer Leser, aber sie zeichnen auch nach der Lektüre, Tage später die Hütte, das Dorf in klarer Weise nach.

Mein Fazit:

Eine bedrückende Geschichte einer Frau,

die lernt sich endlich zu befreien und wieder zu vertrauen.

Dafür vergebe ich heute:

5 von 5

ISBN: 9783548281841

Seiten: 240

Verlag: Ullstein Buchverlage

[Rezension] „Ohrensausen“ von Jochen Till

Jochen Till

„Ohrensausen“

Meine Inhaltsangabe:

Clarissa ist das schönste Mädchen auf der Schule, findet zumindest Danny.

Eigentlich Daniel Kleinschmidt. Wie gern würde er den Namen ändern.

Für einen Schlagzeuger einer Punkband, ist dieser Name nämlich so gar nicht cool!

Aber es kommen noch andere Probleme auf Danny zu. Der Probenraum wird kurzerhand vom Direx, in einen Requisitenraum verwandelt. Clarissa ist nun die Freundin von Vinnie, seinem besten Freund und so ist das Chaos perfekt.

Denn ohne Probenraum, können sie auch den Auftritt in zwei Wochen nicht stemmen. Außerdem ist es Danny zuwider, wie Vinnie mit Clarissa umgeht.

Was nun?

Meine Meinung:

Eine ziemlich turbulente Geschichte einer Band, einer Freundschaft, einer stummen unausgesprochenen Liebe.

Danny der Hauptcharakter ist mit sehr vielen Gedanken beschäftigt. Er macht sich eigentlich um alles einen Kopf. Er steht dauernd unter Strom. Kommt in dieser Geschichte fast nie zur Ruhe. Fühlt sich nervös, aufgeregt, mutig, ängstlich die ganze Palette hat Jochen Till der Autor in die Geschichte gepackt. Der Autor zeichnet das Leben einer Band am Anfang ihrer Karriere nach. Die Schwierigkeiten die Vorzüge und auch die Unsicherheit jedes Einzelnen. Hier hervorzuheben ist das Lisa, seine Schwester und Christopher der Gitarrist klare Strukturen bekommen. Man beginnt sie zu verstehen. Vinnie, ist ein Kotzbrocken. Entschuldigt, aber so habe ich es empfunden. Er markiert den Starken und doch ist er sich doch am unsichersten. Er stellt sich als extrem beeinflussbar dar. Aber er steht in gefährlichen Situationen, zu seinem besten Freund. Dieser zweifelt die Loyalität der Freundschaft, durchweg an. Clarissa ist ein typisch verliebtes Mädchen. Obwohl ich absolut nicht verstehen kann, was sie an Vinnie findet. Sie ist sympathisch und bekommt in dem Buch neben Vinnie, Lisa und Christopher einen guten ordentlichen Anteil, in der Geschichte. Zu Vinnie ist noch zu sagen, das er sich für die falschen Leute entscheidet. Was sich von Anbeginn abgezeichnet, geschieht. Wie es dazu kommt, dürft ihr aber gerne selbst lesen!

Mein Fazit:

Eine Punkband die durch die Freundschaft zusammengehalten,

aber auch fast zerstört wird.

Dafür vergebe ich heute:

5 von 5

ISBN: 9783473582013

Seiten: 255

Verlag: Ravensburger Buchverlag

[Rezension] „Hannah: Im Nebel sieht man keine Tränen“ von Valerie le Fiery

Valerie le Fiery

Inhaltsangabe:

Eine neblige Nacht! Alles ist still und nur ein Mensch scheint zu existieren. Hannah, die Frau, die mit langsamen Schritten eine Brücke beschreitet, schließlich stehen bleibt und zu grübeln beginnt.

Sämtliche Erinnerungen an ihr bisheriges Leben überrollen sie wie eine Flutwelle und lassen sie (selten) lächeln, in den meisten Fällen allerdings weinen – und bringen sie rasch an die Grenze ihrer Belastbarkeit.

Warum ist sie so geworden und wieso bricht alles in diesen einsamen Stunden auf?

Folgen Sie Hannah einfach, vielleicht hören Sie ja, was sie denkt.

(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Erschüttert folgt man den Überlegungen der jungen Hannah.

Man erlebt wie sie an ihrem Leben zerbricht. Schon jung mit Gewalt konfrontiert.

Valerie le Fiery zieht den Leser mit in die

grausamen Tiefen von Hannahs Kindheit und Jugend.

Sie lässt mich erschauern, wenn der Vater wieder gewälttätig und volltrunken handelt.

Es macht mich beklommen und trifft mich sehr.

Gerne hätte ich Hannah die Hand gereicht, sie in den Arm genommen.

Abschließend ruft die Autorin dazu auf, nicht wegzuschauen, sondern Hilfe zu rufen, wenn man selbst etwas in der Art mitbekommt.


Mein Fazit:

Eine Geschichte die mich traurig macht und berührt.

Dafür vergebe ich heute:

5 von 5

ASIN: B01KJIY2P6

Verlag: BookRix

Wörter: 8.000

[Rezension] „Der himmlische Weihnachtshund“ von Petra Schier

Petra Schier

„Der himmlische Weihnachtshund“

Meine Inhaltsangabe:

Santa Claus findet bei der Renovierung seines Büros, einen Wunschzettel der unter ein Regal gerutscht ist.

Als er das Datum liest, wird ihm komisch zumute.

Vor 20 Jahren, hat Michael sich etwas ganz Besonderes gewünscht.

Ist es für die Wunscherfüllung schon zu spät?

Vier Pfoten und ein paar Elfen geben alles, um doch noch das Glück in Michaels Leben zurückzubringen.

Santa Claus bangt und hofft vom Nordpol aus mit, denn die Weihnachtsvorbereitungen sind im vollen Gange.

Meine Meinung:

Unglaublich, wie es Petra Schier wieder schafft, ihre Geschichte so sagenhaft süchtig zu machen. Kaum hatte ich angefangen, als mir schon bewusst wurde, das egal wie lange es dauern würde, ich nicht aufhören könnte.

So las ich es an einem Tag durch. Mit kleinen Pausen, die dem Alltag geschuldet waren.

Die Idee das ein Wunschzettel den Beginn dieser Geschichte einläutet und sich Santa Claus Gedanken darum macht, ihn trotz der vergangenen Zeit zu erfüllen, ist einfach toll! Einen süßen tapsigen Welpen aus einem Tierheim zu befreien und dieses Wesen dann als Vermittler einzuspannen, ist immer wieder ein Seufzer wert. „Keks“ ist einfach zu süß!

Schon bei „Körbchen mit Meerblick“ war ich hin und weg. Ich bin total infiziert. Hoffentlich schenkt mir jemand zu Weihnachten, noch mehr der wundervollen Hunde-Geschichten von Petra Schier.

Nur mal so ein Hinweis geb. 😉

Mein Fazit:

Eine Freundschaft, die durch Intrigen und Missverständnisse fast zerbricht.

Helfen kann da nur eine, und das ist „Keks“.

Dafür vergebe ich heute:

5 von 5

ASIN: B00PG404LK

Seiten: 193

[Rezension] „Katharina die Kleine“ von Margit Steeger

Margit Steeger

Klappentext:

Jeder von uns kennt sie, sie lebt in unserer Mitte. Katharina rollt das r mit der Zunge und singt immer ein wenig, wenn sie spricht. Ne Russlanddeutsche? Genau!
Auf den ersten Blick wirkt sie eher zurückhaltend. Dabei ist sie sehr kritisch. Auffallend auch ihr ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit. Doch unter der harten Schale verbergen sich ein großes Herz und ein ganzes Stück deutsch-russischer Geschichte.
In dem Mietshaus hält sie auf Ordnung und Sauberkeit und träumt im Stillen von der Zeit, als sie noch Lehrerin war. Aber seit ihr Sohn Konstantin auf und davon ist und sie sie nun als pädagogische Hilfskraft in die Rente geschickt haben, hat das Leben für sie keinen Sinn mehr. Da zieht genau über ihr ein Studienrat ein, mit Kind und Kegel, der seinen Porsche in der Tiefgarage noch nicht einmal allein auf den Stellplatz bringt …

Nach einer wahren, berührenden Geschichte.

Meine Meinung:

Katharina ist eine resolute ältere Dame, die pflichtbewußt ihre Tätigkeit als Hauswart erfüllt, auch wenn anfänglich nicht alle dafür waren. Als ein Mann mit seinem Sohn und seiner schwangeren Frau einzieht, geht der Trubel erst richtig los. Katharina beschützt, hilft und schwingt schon mal den Spliteimer. Nach einem schlimmen Ereignis liegt sie im Krankenhaus, dort trifft sie jemanden der etwas lang vergessenes in ihr auslöst. Der sie, nach einer Vertauschaktion, nicht mehr aus seinen Fängen lässt. Es sind gute starke Hände.

Die Autorin erzählt nicht nur die Geschichte von Katharina, sondern wandert auch in die Vergangenheit. Wie es war, als es nichts mehr gab, als nur ein Ausweg für die Familie blieb. Auswandern. Die Geschichte von Katharinas Familie führt nach Russland, zu Zeiten Katharina der Großen.

Margit Steeger schreibt flüssig und schildert beeindruckend wie es damals gewesen war. Wie Katharina sich verloren fühlte. Aber auch wie sie sich wieder öffnet. Sie transportiert in ihrer Erzählung mit jedem Wort ergreifend die Suche einer älteren Dame nach dem, was Leben heißt oder den Weg daraus zu verschwinden. Sie will gebraucht werden. Doch in ihren Gedanken versunken, bemerkt sie nicht wie sehr sie doch schon geschätzt und gebraucht wird. Man spürt die Verzweiflung, taucht ab in die Vergangenheit und daraus wieder hervor.

Eine echt tolle Geschichte!

Fazit:

Katharina die einen Weg sucht, wie sie aus der Welt verschwinden kann.

Sich dabei nichts sehnlicher wünscht,

als gebraucht zu werden und gar nicht merkt,

das es schon längst ohne sie gar nicht mehr geht.


Dafür vergebe ich heute:

5 von 5

ASIN: B0736SM525

Seiten: 241


 

[Rezension] „Frostbeulen küsst man nicht“ von Alice Vandersee

Alice Vandersee

„Frostbeulen küsst man nicht“

Klappentext:

Nicht nur, dass Matildas kleines Pralinengeschäft kurz vor dem Aus steht, zwei Tage vor Heiligabend klaut ihr Ex-Freund Neil auch noch ihren Kater!
Matilda ist außer sich, denn Weihnachten ohne Who kann sie sich nicht vorstellen. Hilfe bekommt sie zum Glück von ihrem kauzigen Nachbarn Bill, einem Weihnachtsmuffel, der sich zudem vor dem Besuch seiner Großmutter fürchtet. Eine turbulente Vorweihnachtszeit beginnt, vor allem, als sich der attraktive Evan Jameson in Matildas Geschäft verirrt. Dabei hofft Matilda doch bloß auf ein Weihnachtswunder, damit sie ihr Geschäft nicht aufgeben muss. Verlieben kommt für sie nicht infrage. Aber mit Weihnachtswundern ist das immer so eine Sache …

(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Evan und Matilda treffen sich, nach vielen Jahren wieder. Sie erkennen sich nicht gleich. Sie erzählt von ihrer Kindheit, er von seiner ersten Liebe, die auch Matilda hieß. Es fällt ihnen beiden wie Schuppen von den Augen. Beide können es nicht fassen.

Die ersten Schmetterlinge melden sich.

Natürlich geht nicht alles glatt. Sonst wäre es ja langweilig.

Alice Vandersee beginnt mit einer Begegnung, einer Katzenentführung und führt uns in die Vergangenheit von Matildas Familie. Dinge die vieles geändert haben, manches macht mich betroffen. Die Autorin benutzt geschickt Details um die Tiefe zu verstärken. Es lässt sich leicht und angenehm lesen. Ich mag vorallem Bessy gerne. Auch der Großvater von Matilda ist mir mehr als sympatisch. Alice Vandersee versucht auch zu vermitteln, das es oft hilft einfach miteinander zu reden, bevor es zu spät ist.

Einer der schönsten Momente ist das Zusammentreffen von Matilda und ihrem Opa, und dem Opa mit Bessy. Es ist so rührend geschrieben. Was der Opa und Bessy gemeinsam haben, dürft ihr gerne selbst herausfinden. 😀

Mein Fazit:

Eine magische Begegnung,

die in einer wunderbaren Weihnachtsfeier mündet.

Dafür vergebe ich heute:

5 von 5

ASIN: B01N3STKXQ

Seiten: 96

 

 

[Rezension] „Bubis Kinnertied – Tüsken Wieken un Wullgras“ von Detlef M. Plaisier

Detlef M. Plaisier

Klappentext:

Dies sind die Lebenserinnerungen Artur Plaisiers, herausgegeben von seinem Sohn Detlef. Der Text beschreibt Arturs Kindheit in Ostfriesland und im Emsland von seiner Geburt 1927 bis in die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges hinein. Er zeugt mit viel Detailtreue von der großen Liebe zur ostfriesischen Heimat. Gleichzeitig eröffnen die unbeschönigten Aufzeichnungen Einblicke in den Alltag der Menschen.
Artur Plaisiers Niederschrift reicht von der liebevollen Beschreibung seines Geburtsorts Holte und seiner Kindheit in Westrhauderfehn über ostfriesische Gebräuche wie die „Teetied“, die Geschichte des emsländischen Hümmlings bis zu lokalen Geschichten und Legenden sowie Marienerscheinungen im Emsland.
Neben dieser Heimatgeschichte sind es vor allem die Schilderungen seiner Erlebnisse zu Zeiten des Dritten Reichs, über das Strafgefangenenlager Esterwegen und das Konzentrationslager Börgermoor, wo sein Vater in der Mooradministration tätig war, die seine Biografie zu einem wichtigen Werk der geschichtlichen Aufarbeitung machen. In diesem Zusammenhang sind auch die Auszüge aus dem Kriegstagebuch seines Bruders zu sehen.

Meine Meinung:

Eine Kindheit in Ostfriesland, stelle ich mir wunderbar vor. Das war sie auch in diesem Buch. Natürlich von Arbeit geprägt und Entbehrungen gezeichnet. Doch die Familie Plaisier war glücklich. Sie haben mit viel Verstand und Herz auch die schwierigsten Zeiten überstanden. Die Lebenserinnerungen gefunden, von seinem Sohn Detlef M. Plaisier, wurden Grundlage dieser Geschichte. Nachdem wie viele Anmerkungen auf den Seiten zu finden sind, muss die Recherche enorm gewesen sein. Untermalt mit Bildern aus früherer Zeit. Eingeleitet wird das Buch mit der Stammfolge, Namensführung und wie es zu diesem Buch kam. Auch Artur Plaisier richtet das Wort an uns Leser. Er war wie jeder Junge. Erforschte seine Welt, lernte und erlebte viel. Gute wie schlechte Momente. Sein Elternhaus war ihm, so wie seinen Brüdern, wichtig. Wenn möglich kehrten sie immer wieder zurück. Auch wenn Artur erleben musste wie es ist, in der Schule der Heide, also evangelischen Glaubens zu sein. Die Hexenjagd auf seine Mutter war ein weiteres dunkles Kapitel seiner Kinderzeit. Der Krieg prägte seine Jugendjahre. Alles in allem ist diese Geschichte eines Jungen, ein wunderbares Zeitzeugnis wie es einer einzelnen Familie in diesen Zeiten erging. Sie vergaßen nie ihre Menschlichkeit, halfen mit ihren bescheidenen Mitteln wo sie konnten. Auch wenn es kaum noch was gab. Der Abschluss bildet ein Tagebuch des Johann Plaisier. Er war der Bruder des Artur Plaisier.

Ein beeindruckendes Buch, das ich sicher noch einmal lesen werde.

So viel Dinge die noch zu erfahren sind, warten auch nach dem ersten Lesen noch auf mich.

Fazit:

Die Geschichte von Artur Plaisier, der über seine Heimat  Ostfriesland erzählt. Wie er gelebt und was er erlebt hat. Trotz dunkler Zeiten im 3. Reich.

Überarbeitet von seinem Sohn, der es durch seine Recherchen zum Leben erweckte und Lücken füllte.

Beeindruckend!


Dafür vergebe ich heute:

5 von 5

ISBN: 9783862824700

Verlag: Acabus

Seiten: 348


 

[Rezension] „Wenn du nicht da bist…“ von Fabian W. Williges

Fabian W. Williges

Klappentext:

Ein verliebter Mann sitzt zuhause und denkt über die Liebe nach, über das Fehlen der geliebten Person: Wie kann das sein? – Vor kurzem kannte man sich noch gar nicht; und jetzt vermisst man sich schon. Mit einfachen Bildern nähert er sich diesem Phänomen, das man in der Weltliteratur auch als süßen Schmerz kennt. Die sprachlichen Bilder sind übersetzt in ebenso einfache Zeichnungen, die einem das Herz erwärmen.

Meine Meinung:

Es geht um Äpfel und Schokolade, um fehlende Dinge. Wie man sich fühlt, wenn etwas das man normalerweise hat, vermisst. Oder sich vorstellt, wenn man so einsam vor sich hindenkt, wie es wäre, genau in diesem Augenblick alles mit der geliebten Person teilen zu können. Wie viel schöner es wäre.

Der Autor hat mit wenigen Strichen, seine Texte untermauert. Sie unterstrichen und ihnen Kraft gegeben. Klarheit spricht aus jedem Bild und auch die Sehnsucht, dem Menschen den er liebt ganz nah zu sein.

Fazit:

Ein Buch voller wunderbarer Momente.


Dafür vergebe ich heute:

5 von 5

ISBN: 9783741864629

Verlag: epubli

Seiten: 40


 

[Rezension] „Ich musste sie kaputt machen“ von Stephan Harbort

Stephan Harbort
>>Ich musste sie kaputt machen<<

Klappentext:

Der Name Joachim Georg Kroll steht für das düsterste Kapitel der deutschen Kriminalgeschichte seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Nach seiner Festnahme im Juli 1976 stellte sich nach und nach heraus, wer der Kriminalpolizei damit ins Netz gegangen war. Der „Triebtäter“ Kroll gestand eine Vielzahl von Morden, die er in mehr als zwei Jahrzehnten am Niederrhein und im nördlichen Ruhrgebiet begangen hatte. Die Opfer: Kinder, Frauen, Männer. Eine ganze Nation stand unter Schock. Die Gräueltaten des unscheinbaren Waschkauenwärters überforderten den Verstand, das Gefühl und die Sprache. Die Presse brandmarkte ihn als „Kannibale vom Rhein“. Stephan Harbort beschreibt und analysiert dieses Kriminaldrama, dessen Hintergründe bisher nebulös geblieben sind. Er wirft einen vertiefenden Blick auf die Entstehung und Entwicklung der Ereignisse und legt dar, wie sich der „nette Nachbar“ zu einem der erbarmungslosesten und grausamsten Serienmörder Deutschlands entwickeln konnte und wie es ihm gelungen ist, der Polizei immer wieder zu entkommen. Zudem erörtert der Kriminalhauptkommissar, ob in vergleichbaren Fällen eine tatsächlich lebenslang vollstreckte Freiheitsstrafe angemessen erscheint.

Meine Meinung:

Auf Grund meines eigenen Krimi Projekts, also zur Recherche las ich dieses Buch. Ich wollte verstehen wie ein Mann so lange unentdeckt bleiben konnte. Was ihn ausmacht und ihn dazu bewog, so viele Menschen zu töten und am Ende sogar sich als Kannibale zu versuchen.

Bei Joachim Georg Kroll, geboren im April 1933, fällt einem auf, dass das Schema F das man so gerne nutzt, um Taten wie seine zu erklären, überhaupt nicht, eigentlich bei keinem Mörder oder Täter anwendbar ist. Es ist so viel komplexer. Denn die Beweggründe des Menschen und dessen Umfeld sind oftmals Auslöser. Wie auch hier. Er wird von vornherein von seiner Familie, immer als Versager und Nichtskönner behandelt. Irgendwann glaubte er es selbst. Auch wenn er nicht der klügste war, verstand er doch, das wenn er am gleiche Ort mordete, die Polizei ihm schneller auf die Schliche kommen würde. Er tötete rein zur Befriedigung. Brutal und ohne Gefühl.


Auch wenn einen die vielen Informationen umschwirren, liest sich der Text flüssig.
Der Autor bedient sich einer angenehmen Schreibweise. Stephan Harbort bereitet mir Gänsehaut, ungläubig verfolgt man die Taten.
Eindrücklich schildert der Autor das Vorgehen des Mörders und nimmt einen in die Tiefe des Grauens mit.
Mit viel detailliertem Wissen, gemischt mit Auszügen aus den Vernehmungsprotokollen, Tagesabläufen des Joachim Kroll und Fakten zeichnet der Autor die Beweggründe eines Menschen nach, der sich eigentlich nur nach Anerkennung und Liebe gesehnt hat.
Was sein Tun absolut nicht entschuldigt. Joachim Kroll war ein Getriebener. Stimmungsschwankungen unterworfen.
Wenn das „komische Gefühl“ kam, musste er raus, suchte sich ein Opfer und musste sie „kaputt machen“.

Mein Fazit:

Die Lebensgeschichte eines „Triebtäters“.

Sehr gut recherchiert und erzählt.

#MussManGelesenHaben

Dafür vergebe ich heute:

5 von 5

ISBN: 9783548374796

Verlag: Ullstein Verlag

Seiten: 384


 

[Rezension] „Der Sterbeschlamassel“ von Anette Kannenberg

Anette Kannenberg

„Der Sterbeschlamassel“

Das Dododilemma 2

Klappentext:

Knapp drei Monate nach dem Tod seines Vaters beschließt der junge Séamus, das Medizinstudium hinzuschmeißen, um Schriftsteller zu werden. Er zieht aufs Land in das verlassene Haus seiner Großeltern, wo er, abgeschnitten von der Außenwelt und mutterseelenallein mit sich und dem gespenstischen Charme der alten Villa, schnell Opfer seiner eigenen Fantasie wird.
Doch schon bald sind es nicht mehr nur Hirngespinste, die ihn begeistert zu verfolgen scheinen.Was wie der recht abgenutzte Beginn eines klassischen Horrorfilms klingt, entwickelt sich rasant zu einer abgefahrenen Geschichte über Geister, Energien, Dämonen und das Leben nach dem Tod. Der Sterbeschlamassel verbindet dabei auf groteske Art und Weise physikalische Spinnereien mit nicht weniger absurden esoterisch-philosophischen Ansätzen und bleibt dabei immer an der Grenze zum Vorstellbaren.
Ganz im Stil seines Vorgängers, dem Mondmalheur, sind die kurzen Ausflüge in die Science Fiction eher Mittel zum Zweck als pure Absicht, so dass Raumschiffgelangweilte und Alienverweigerer genau so viel Spaß an der Geschichte haben werden wie andere Verrückte, die offensichtlich nichts dazugelernt haben und sich stattdessen auf das zweite Abenteuer des Dododilemmas einlassen.

(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Es ist schon komisch wenn man plötzlich als komische Fruchtblase von einem Lebensbaum runterfällt. Murray und Wichgrave sind wieder zusammen. Natürlich nicht um das Jenseits zu genießen, sondern um eine Lösung zu finden, wieder ins Diesseits zu kommen. Doktor Murray O´Connor hatte einen Sohn doch eigentlich ist er ein Klon, sein Klon. Dieser schmeißt sein Medizinstudium hin. Blut ist nicht so sein Ding. So zieht er sich in das Haus seiner Großeltern zurück. Doch es wird gruselig, seltsame weißgewandete Frauen, Leute die wieder auferstehen. Nichts das ihm hilft ein ruhiges Leben zu führen. Oder seinen neuen Beruf zu ergreifen.

Wieder mal hat Anette Kannenberg, mit ihrem zweiten Buch mir Kopfschütteln, Schmunzeln, ungläubiges Gekicher und Gänsehaut beschert. Sie ist unglaublich talentiert, schafft es mit Worten das durchgeknallteste Geflecht an Geschichte zu erzählen. Es gibt Quarks, Buchauszüge aus 1896 und 1898 zum Thema Lebensbaum, verrückte Zeichnungen, Wörter die erdacht wurden und mich faszinieren. Sie hat mich mitgenommen und doch auch zurück gelassen, denn Band 3 ist noch nicht veröffentlicht. Das Warten wird schwer, aber es lohnt sich.

Auf jeden Fall!

Mein Fazit:

Verrückte Erkenntnisse zum Sterben,

und wie man wieder ins Diesseits kommt.

Dafür vergebe ich heute:

5 von 5

ISBN: 9781514262177