[Rezension] „Du erinnerst mich an morgen“ von Katie Marsh

Katie Marsh

„Du erinnerst mich an morgen“

Klappentext:

Zoe will gerade die Zukunft mit ihrer großen Liebe Jamie beginnen, als sie ihre Vergangenheit einholt. Kurz vor der Trauung erreicht sie der Hilferuf ihrer Mutter, mit der sie seit Jahren nicht gesprochen hat. Ohne nachzudenken verlässt Zoe die eigene Hochzeit und findet eine veränderte Mutter. Die Neuigkeit trifft sie mit voller Wucht: Gina ist mit gerade mal Anfang fünfzig an Alzheimer erkrankt. Der Alltag wird bedrohlicher, die Versöhnung mit ihrer Tochter immer dringlicher. Zoe will Gina beistehen, ist aber auch damit konfrontiert, dass Jamie sie nach der geplatzten Hochzeit verlassen hat. Ist er bereit, ihr eine zweite Chance zu geben? Und können Mutter und Tochter die Vergangenheit überwinden, jetzt da Gina ihre Erinnerung langsam, aber unaufhaltsam verliert?

(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Keine Ahnung, ob ich in dieser Situation auch davon gelaufen wäre. Aber ich denke, eine andere Lösung, hätte es sicher gegeben. Nur Zoe reagiert eben so. Ganz verstehen kann ich es nicht, denn ihre Mutter spielte bis zu diesem Zeitpunkt, in ihrem Leben keine Rolle. Und doch ist es menschlich. Die Geschichte die über 430 Seiten geht, beinhaltet auch Briefe der Mutter. Sie spiegeln die Vergangenheit wieder. Es ist die Mischung die einen auch nach vielen Seiten, weiter daran glauben lässt, das die Diagnose besser ausfällt. Zoe ist eine sehr unsichere Person. Obwohl sie immer geradlinig wirkt. Sie versucht stark zu sein. Ihrem Vater zu gefallen, ihre Mutter zu unterstützen. Dadurch wurde Zoe schon früh sehr erwachsen. Zu früh. Ein Ereignis führt zum Zerwürfnis, das ich nachvollziehen kann. Jamie bleibt eher am Rand, wäre aber für mich ein guter Gegenpart gewesen um auch seine Situation zu verstehen. Genau wie Lilly, die am Schluss doch mehr Raum bekommt und deren gemeinsamer Vater. Gina und Zoe sind immer präsent. Sie dominieren die Geschichte. Was ja im Sinne der Geschichte liegt. Es macht betroffen, wie Gina langsam ihre Gedanken, ihre Vergangenheit und die Dinge verliert die sie ausgemacht haben. Bedrückend pirscht sich das Tier Alzheimer an und schnappt sich immer wieder einzelne Gedankenfetzen, reißt sie so aus dem großen Ganzen. Verwirrt bleibt Gina zurück.

Zoe stößt an ihre Grenzen.

Die Firma, ihre Mutter die nächtlichen Anrufe, später das miteinander Leben.

Alles ist nachvollziehbar und auch wenn das Ende nicht gewiss ist, oder wie lange es noch dauert, bis die Schwärze Gina umfängt, bleiben doch die guten Momente.

Gerne hätte ich wie gesagt, mehr von Jamie und dem Vater gelesen.

Der Vater blieb mir fast bis zum Schluss als nicht sympatisch im Gedächtnis.

Er hat einen Fehler begangen, und doch blieb er ein stoischer Soldat.

Unpersönlich und Unnahbar.

Mein Fazit:

Ein Mutter Tochter Gespann, das endlich zueinander findet.

Dafür vergebe ich heute:

4 von 5

ISBN: 9783453291904

Orginaltitel: „A Life without you“

 

[Rezension] „Im Sog der Zeiten #1- Die Entführten“ von Margaret Peterson Haddix

Margaret Peterson Haddix

„Im Sog der Zeiten #1- Die Entführten“

Klappentext:

Plötzlich ist es da. Ein Flugzeug aus dem Nichts. An Bord: 36 Babys – sonst niemand.

Jonas Skidmore, 13, ist adoptiert; das war nie ein Geheimnis. Als er eines Tages einen anonymen Brief erhält, glaubt er zunächst an einen schlechten Scherz: »Du bist einer der Verschollenen« heißt es darin. Doch dann bekommt auch sein Freund Chip dieselben kryptischen Warnungen. Gemeinsam mit Katherine, Jonas’ Schwester, machen die Freunde eine unheimliche Entdeckung: Ihre Herkunft hat mit der mysteriösen Flugzeuglandung von vor 13 Jahren zu tun. Sie stammen gar nicht aus der Zeit, in der sie leben …

Band 1 der Reihe ›Im Sog der Zeiten‹

(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Jonas ist adoptiert. 13 und eigentlich echt zufrieden, mit seinem Leben. Seine Schwester nervt ihn ab und an, aber das ist ja normal. Chip ist ein Freund, und noch nicht lange in der Nachbarschaft. Sie haben schnell Freundschaft geschlossen. Nun erleben Jonas, seine Schwester und Chip, Dinge die noch nie jemand zuvor erlebt hat. Sie sehen Menschen verschwinden, einfach so.

Halluzinationen sind es keine, doch was ist es dann?

Eine Zeitreise, die ganz normal beginnt. Kaum spannende Höhen, gleichbleibend interessant. Gut zu lesen. Kurzweilig. Es geht für die Drei, erstmal darum Informationen zu sammeln. Langsam erhöht sich dann, die Spannung. Sie kommen immer mehr hinter das Geheimnis. 

Die Gefahr nähert sich unaufhaltsam.

Katherine stellt sich als tapfer heraus und ziemlich schlau. Ich mag sie gerne. Chip ist mir etwas zu forsch. Jonas gefällt mir. Bei den Leuten die auftauchen und wieder verschwinden, kann man sich bis zum Schluss nicht sicher sein, wer welches Ziel verfolgt. Ob gut oder böse.

Zusammengefasst ist es ein neugierig machender Einstieg zu der Zeitgeschichten-Reihe.

Eine Steigerung nach oben wäre wünschenswert. Am Schluss kommt plötzlich ein Alex ins Spiel. Das habe ich nicht verstanden. Aber vielleicht klärt sich das, in Teil 2.

Mein Fazit:

Drei Teenager im Sog der Zeiten.

Möchte gern weiter lesen.

Dafür vergebe ich heute:

4 von 5


 

[Rezension] „Sonntags bei Tiffany“ von James Patterson

James Patterson

„Sonntags bei Tiffany“

Klappentext:

Manchmal ist das Glück nur einen Flügelschlag entfernt.

Ein wunderbarer Roman über die Kraft der wahren Liebe. Eine magische Geschichte voll Wärme und Zärtlichkeit.

Die achtjährige Jane ist ein einsames kleines Mädchen. Denn ihre Mutter Vivienne, eine erfolgreiche Broadway-Produzentin, hat nichts anderes im Kopf als ihre Karriere und ihre Liebschaften. Glücklicherweise gibt es aber jemanden, der Jane zur Seite steht – ihr treuer Freund Michael. Zwar ist Michael für alle anderen Menschen unsichtbar, aber deshalb ist er Jane nicht weniger nahe. Ihm vertraut sie ihre Nöte und Sorgen an, mit ihm teilt sie alle Geheimnisse. An ihrem neunten Geburtstag muss Michael sie jedoch verlassen, so will es ein ehernes Gesetz, und die beiden dürfen sich nie mehr wiedersehen.

Dreiundzwanzig Jahre später: Jane führt ein hektisches Leben als Mitarbeiterin in der Produktionsfirma ihrer Mutter. Auch die Beziehung zu ihrem Freund Hugh, einem ambitionierten jungen Schauspieler, ist nicht glücklich, denn Hugh ist weniger in Jane verliebt als in ihre Kontakte zur Medienwelt. Doch dann trifft Michael eines Tages zufällig die unglückliche Jane und ist sofort tief bewegt. Darf er das Gesetz brechen und sich ihr wieder nähern? Darf er ihr helfen? Und gibt es Raum für eine Liebe, die keine Schranken gelten lässt?

(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Jane mit 8 Jahren, süß und freundlich, aber schon jetzt leidet sie unter der Mutter. Ihr kann sie nichts Recht machen. Auch 23 Jahre später, muss sie ihr eigenes Ich unterdrücken. Doch sie hatte mit 8 Jahren einen Begleiter, der sie mit 9 Jahren verließ. Vergessen allerdings, kann Jane ihn nicht. Obwohl es anders sein sollte.

Michael ihr imaginärer Freund und Jane kommen abwechselnd zu Wort. Jeder hat seine Gedanken und Gefühle. Michael weiß nicht warum sich so viel verändert. Es geschehen Dinge, die einem wie ihm, normalerweise nicht passieren. Beide sind sympatisch und gehen einem mit ihren Einblicken, die der Autor uns gewährt, ans Herz. Es gibt aber auch Figuren die man nicht leiden kann. Von vornherein kann ich die Mutter und Hugh abslout nicht leiden. Mehr noch, Hugh ist ein Schleimer und nur auf sich bedacht. Er lügt wenn es ihm in den Kram passt. Ihre Mutter ist eine Hexe. Herrscht und alle müssen sich unterordnen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und ein wahrer Page Turner. Sie berührt, lässt einen oft denken, wenn ich jetzt einschreiten könnte. Dem ein oder anderen einen Tritt geben, oder einfach mal der Mutter den Mund verbieten. Ja, das wäre es. Aber genau das macht die Geschichte aus. Man fühlt sich miteinbezogen. Nicht von außen schaut man zu, sondern schaut sich das genauer an. Oftmals tauchten Bilder während des Lesens auf. Was das Lesen noch intensiviert.

Mein Fazit:

Einfach berührend!

Dafür vergebe ich heute:

5 von 5


 

[Rezension] „French Kiss – Liebe zum Nachtisch“ von Marie Keller

Marie Keller

„French Kiss – Liebe zum Nachtisch“

Klappentext:

Als Sophie Weber erfährt, dass ihre Großmutter in Frankreich verstorben ist und sie als Alleinerbin eingesetzt hat, macht sie sich auf den Weg nach Courvelle, einem kleinen Ort in der Nähe von Paris.

Dort angekommen muss sie sich der Tatsache stellen, dass es sich bei dem Erbe um ein renovierungsbedürftiges Haus mit winzigem Restaurant handelt, das ihre Großmutter bis kurz vor ihrem Tod führte.
Ihr Erbe ist in erbarmungswürdigem Zustand und daher unverkäuflich. Marie bleibt nur, in Eigenregie alles zu renovieren, wenn sie jemals einen Käufer für das Haus finden will. Der steht auch bald schon vor der Tür, aber dann macht ihr die Liebe einen Strich durch die Rechnung und alles kommt ganz anders als geplant.

French Kiss ist eine bezaubernde Liebeserklärung an Frankreich, das Leben und die Liebe.

(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Normalerweise gehe ich nicht auf das Cover ein. Denn ihr seht es ja. Aber bei dieser Komposition aus Gewürzen, Zeichnungen und der Schrift sind einfach ein paar Worte notwendig. Es sprach mich sofort an, Dieser Rahmen aus Zimt, Chili, Basilikum und den anderen herrlichen Gewürzen, lassen mir fast den betörenden Duft in die Nase steigen. Ich schmecke fast den Zimt und suche nach dem so wunderbarem Petersilien Duft. Absolut gelungen! 

Sophie fällt ihrem Nachbar nicht gleich schmachtend in die Arme, was eine schöne Abwechslung ist. Sie ist taff und weiß was sie will. Auch wenn in ihren Gedanken immer wieder dieser gewisse Nachbar auftaucht. Schön finde ich die Verbindung, die sich allein durch das Lesen der Briefe, zu ihrer Großmutter herstellt. Man lernt Sophie und die Oma dadurch besser kennen. Es ist Marie Keller gelungen, jedem Charakter einen Rahmen, eine Persönlichkeit zu geben. Natürlich werden auch hier manche noch intensiver beschrieben. Sophie, Jean, Henriette, Noah. Allein Chlothilde wäre ein eigenes Buch wert. Diese alte Dame, hat mein Herz im Sturm erobert. Die Geschichte ist turbulent, hat tolle Charaktere, ist schön und flüssig zu lesen, und das Wichtigste: Mann / Frau kann das Buch nicht mehr weg legen. Zumindest ich nicht. Es waren tolle Lesestunden.

Mein Fazit:

Eine Geschichte mit vielen Aufs und Abs. Eine die es wert ist gelesen,

ja verschlungen zu werden.

Dafür vergebe ich heute fröhliche:

5 von 5 Lellies


 

[Rezension] „Katzensitter“ von Sandra Hausser

Sandra Hausser

„Katzensitter“

Klappentext:

Ein Rhein-Main Krimi
Als Hannah Bindhoffer und ihr Kollege Jens Hartmann zu einem Tatort mit weiblicher Leiche gerufen werden, deutet zunächst alles auf einen Selbstmord hin. Ein Abschiedsbrief, zeremonielle Beleuchtung und die passende Musik untermauern den Verdacht. Doch schon bald müssen die Kommissare feststellen, dass nichts ist, wie es der erste Eindruck vermittelt. Eine perfide Mordmethode und ein Täter, der keinem Muster zu folgen scheint und das Team Rhein-Main in Atem hält.

(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Ein Mord, ein Angriff auf Leib und Leben, ein sehr durchgeknallter Verbrecher, ein Revierleiter der nicht mehr alle Tasse im Schrank zu haben scheint. Denn mal ist er so, dann wieder so. Mitheimer, so heißt er, ist total unberechenbar. Hannah die ein seltsames Gefühl nicht los lässt und Jens, der mehr weiß, aber in den Ermittlungen nicht die Zeit findet, Hannah endlich aufzuklären. Hannah ist mir sympatisch auch Jens „Hardy“ Hartmann. Hannah wird etwas tiefer gezeichnet, Jens bleibt da eher ohne sehr tiefe Einblicke. Da es aber ein Auftakt ist, wäre es auch nicht förderlich, alles über jeden zu wissen. Der Schlagabtausch von den zwei Hauptcharakteren war sehr amüsant. Sie schienen vertraut, aber gleichzeitig noch dabei, sich zu beschnuppern. Der Fall an sich ist so suspekt, das man gar nicht weiß, was das alles mit einer Katze zu tun hat. Was hat die Nachbarin damit zu tun oder warum der Angriff auf Frau Klose. Was bedeutet das Gedicht. Lauter kleine Spuren, Hinweise auf das wahre Seelenleben des Täters, scheinen immer wieder durch. Nie kann man als Leser sagen, „ich weiß wer es war“! Denn das bleibt fast bis zum Schluss wie im Nebel. Warum alles geschah, erzählt im Verhör, die kranke Persönlichkeit selbst, lässt einen verwirrt zurück. So krank das Hirn von dieser Person ist, so krank kann das eines Lesers niemals sein, um sich solche Vorgehensweise und die Begründung logisch zu erklären. Es ist etwas anderes, völlig unvorstellbares mit dem Mittel und aus diesen Beweggründen zu morden. Die Autorin hat mich mitgenommen auf diesen Weg. Vom Badezimmer in dem der Mord statt fand, bis hin zur Verhaftung. Schnell, undurchsichtig, verrückt, witzig und spannend. Was will man als Leser mehr. Nur das man mehr möchte, mehr von den Andeutugen, verrückten Kriminalfällen die einen grübeln lassen.

 

Mein Fazit:

Ermittler die mit Witz, Charme und Esprit Fälle aufklären.

Ich freu mich auf den nächsten Fall.

Dafür vergebe ich heute:

5 von 5 Lellies


 

[Rezension] „Enterhilfe fürs Universum“ von Timo Brandt

Timo Brandt

„Enterhilfe fürs Universum“

Klappentext:

„Enterhilfe fürs Universum“ ist Timo Brandts Debutband, ein ebenso sinnliches wie sprachlich präzises Sonarium der Welt. Dabei kommt der literarischen Anverwandlung eine nicht unbedeutende Rolle zu; Ted Hughes und Sylvia Plath, Anna Achmatowa, Lars Gustafsson und Blaise Cendrars, James Joyce und Anne Sexton sprechen und werden angesprochen – Literatur ist ein Phänomen, das sich nicht von den Wäldern, vom Meer oder einer Wäschespinne unterscheidet. Timo Brandts Sprache ist modulationsfähig, bedient sich mal anschaulicher Bilder, wenn sie deskriptiv ist, mal kühner Wortfügungen, wenn sie auf Erkundung in Gedankenräumen geht, bleibt jedoch immer dringlich, stellt sich verschiedene Fragen, die zum Leser herüberschwappen, singt, grübelt und bezieht Position. Hier ist eine neue Stimme zu entdecken, die Tradition und Moderne auf sanfte Weise vermischt und auch dort nicht den Boden unter den Füßen verliert, wo sie zum Sprung von der Kante des Universums ansetzt.

(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Alltäglich, kann man das Debüt von Timo Brandt nicht nennen. Es ist ein Subtil, skurril, künstlerisches Werk. Ein einfacher Geist wird diese Gedichte nicht gleich verstehen, obwohl manche der Gedichte schon. Man muss hinter das Geschriebene denken, verstehen, es wirken lassen und es nochmals lesen. Es ist kein einfaches Werk, aber wer an derlei Gedichten interessiert ist, bei denen man seinen Kopf und die Windungen darin, anstrengen muss, ist bei diesem Gedichtband genau richtig. Auch für mich war es nicht einfach. Es hat zwei Anläufe gebraucht, bis ich wirklich in den Gedichten etwas erkannte. Und genau das ist das Schöne an Gedichten, sie sind kurz genug, um sie immer und immer wieder zu lesen. Um hinter das Gelesene zu dringen. Mir gefiel das Gedicht „Monet“, auch andere berührten mich und erzählten eine Geschichte.

Mein Fazit:

Gedichte die es in sich haben.

Dafür vergebe ich heute:

5 von 5 Lukas


 

[Rezension] „Absolution – Wie man eine Sünde überlebt“ von Jasmin Romana Welsch

Jasmin Romana Welsch

„Absolution – Wie man eine Sünde überlebt“

Klappentext:

Mein Name ist Sixten. Ich denke, ich war ein durchschnittlicher Absteiger: unterbezahlt, launisch und auf das Leben und die ach so verkommene Welt schlecht zu sprechen. Da war mein kleines Drogenproblem, diese nervenaufreibenden Sitzungen bei Doktor Mattson und mein Kumpel Nils, der seit der Grundschule nicht gelernt hat, länger als zehn Stunden sauer auf mich zu sein. Summa summarum war mein Leben Mist, aber unkompliziert genug, um den Pessimismus in die tägliche Routine einfließen zu lassen. Ich hätte genau so weitergemacht, wäre nicht alles plötzlich unwirklich geworden. Auf einmal soll ich ein Todsünder sein und der Sklave eines Dämons werden das behauptet zumindest die sprechende Katze, die will, dass ich sie Meisterin nenne. Vielleicht habe ich auch einfach Wahnvorstellungen von der Kokserei bekommen. So oder so, mein Leben braucht eine Kehrtwende. Dann muss ich mich eben damit abfinden, dass es Himmel und Hölle gibt, auch wenn ich bisher Atheist war. Ich war ja auch ein gefühlskaltes Arschloch und finde mich jetzt damit ab, dass ich die Dämonen-Katze, die meine Seele verschachern will, irgendwie mag. Einer von uns wird trotzdem verlieren. Am Ende bin ich vielleicht tot, verrückt oder clean, aber das müsst ihr schon selbst herausfinden.

(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Sixten war mir, auch wenn er Drogen konsumiert und sein Leben so mehr als schlecht im Griff hat, sympatisch. Ich konnte verstehen wie er sich fühlt. Der Beginn der Geschichte war gelungen und ich las weiter. Dann kam das Schwimmbad und der Versuch von Sixten seinem Leben, ein Ende zu bereiten. Dann taucht eine Katze auf, sie ist eine Dämonin. Kein Übergang zwischen dem Leben von Sixten und dem Tod von Alvin zu der Katze. Plötzlich ist er ein Todsünder. Muss binnen weniger Tage jemanden finden, der ihm vergibt. Ich komme ab der Katze gar nicht mehr mit. Die Frau die am Anfang, nach meinem Gefühl Sixten aus dem Dunkel holen könnte, blieb verschollen. Auch seine Freunde. Bei der Beschreibung der Protagonisten rund um Sixten kratzt die Autorin, nur an der Oberfläche. Ich weiß also nur noch wer der beste Freund ist, welcher viel Geld hat und welche Frau ihm gut tut. Die Katze bekommt etwas mehr Tiefe ab. Insgesamt geht mir alles zu schnell. Die Geschichte hat Potential, die Idee ist gut und doch fehlen mir die sonst auftauchenden Bilder in meinem Kopf. Das Ende hat etwas Zerstörerisches. Denn Sixten kommt da nicht raus, wenn er nicht etwas für sein Leben radikales tut. Er tut was er tun muss.

Ein schönes Gimmick ist am Ende die Vorstellung der Autorin, und auch die Fragen der Blogger.

Mein Fazit:

Weil mich gerade der Anfang gefesselt hat und ich die Leichtigkeit des Lesens

für gut befinde,

vergebe ich heute:

4 von 5


 

[Rezension] „28 Tage – Erfahrungen mit einer psychosomatischen Klinik in Deutschland“ von Sandra Frost

Sandra Frost

„28 Tage –

Erfahrungen mit einer

psychosomatischen Klinik in Deutschland“

Klappentext:

28 Tage in einer Klinik für Psychotherapie werden in diesem autobiografischen Text beschrieben. Eindringliche Schilderungen vor allem der in dieser Zeit geführten Gespräche zwischen den Ärzten und Patienten, aber auch der Patienten untereinander, geben einen interessanten und auch spannenden Einblick in die Welt der Gesundheitsindustrie. In der das Heilen nicht unbedingt der hauptsächliche Sinn und Zweck zu sein scheint. Ein spannendes, zuweilen auch betroffen machendes Buch.

Dieses Buch wurde zum ersten Mal 2010 veröffentlicht und blieb für fünf Jahre im Handel. Danach erreichten mich immer wieder Anfragen, ob und wann das Buch noch einmal aufgelegt würde. Besonders interessant daran fand ich, dass diese Nachfragen oft von Personen aus pflegerischen Berufen kamen, die die von mir beschriebenen Methoden zu 100 Prozent bestätigten und das Buch für wichtig hielten. Weil diese Zustände wenig bekannt sind, sie sich aber nicht trauen, dagegen anzugehen, aus Angst, ihre Jobs zu verlieren. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, die „28 Tage“ noch einmal zu veröffentlichen. Mit diesem E-Book liegt jetzt eine überarbeitete Fassung vor.

(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Sandra Frost verbringt auf Grund einer Rentenantragsprüfung, in einer Psychosomatischen Klinik irgendwo in Deutschland 28 Tage. Schon zu Beginn zeigt sich, das sie nicht wirklich gehört wird, sondern nach Schema F behandelt werden soll, um wieder zu funktionieren. Nicht nur mit Therapien sondern auch mit Pharmazeutika, die wie „Tic-Tacs“ verschrieben werden. Diese Erfahrungen kann man nicht beschreiben. Nur so viel es hat mich schockiert, wie wenig auf die Patienten eingegangen wird. „Godfather of Pills“ seinen Hypokratischen Eid streckt, ich will schon fast sagen missbraucht. Das Sandra Frost nicht total durchgedreht ist, hat sie ihren 2 Mitpatientinnen zu verdanken. Aber auch ihrer Art und Weise damit umzugehen. Sich auch mal Pausen zu gönnen und ein Nein hilft manchmal auch. Jeder da drin weiß, überlege dir gut deine Worte, ansonsten zerreden sie alles bis ins kleinste Detail. Sag etwas über dich, aber nichts was dich angreifbar macht. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen, wurde mir von lieben Freundinnen, die solche Aufenthalte schon durchlebt haben gesagt. Da haben sie sicher Recht. Ich kann euch nur empfehlen wenn euch die Thematik interessiert, es zu lesen. Ein gut geschriebenes Buch über eine Einrichtung, in der ich nie und nimmer sein möchte.

Mein Fazit:

Ich bin schockiert und denke viel darüber nach.

Dafür vergebe ich heute:

5 von 5 Lellis


 

[Rezension] „Santiagos Kick“ von Miriam Baltzer

Miriam Baltzer

„Santiagos Kick“

Klappentext:

Von einem Tag auf den anderen wird das Leben des fünfzehnjährigen Jungen Santiago völlig auf den Kopf gestellt. Aufgewachsen in einem Vorort von Buenos Aires ist seine größte Leidenschaft das Fußballspielen. Doch als seine Eltern sterben, muss er sein geliebtes Dorf verlassen und zu seiner Tante nach Deutschland ziehen. Von nun an ist nichts mehr, wie es einmal war. Santiago erfährt, dass sein Vater gar nicht sein Vater war, in der Schule scheitert er, und eine Gang von älteren Jungen macht ihm das Leben zur Hölle. Schließlich wird er auch noch in Drogengeschichten hineingezogen … Wird das Fußballspielen Santiago bei der Bewältigung seiner Probleme helfen?

(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Santiago ist ein vernünftiger, kluger Junge.

Er befindet sich gerade im Albtraum seines Lebens. Seine Eltern sind beide tot.

Doch der Albtraum wird noch gesteigert, als er in Deutschland an die falschen Leute gerät. Anna seine Tante ist sehr sympathisch, Steffi ihre Freundin mag ich von Anfang an. Seinem Onkel Jörg jedoch könnte ich den nicht vorhandenen Hals umdrehen. Was für ein Widerling. Von Gefühlen hat er nicht wirklich Ahnung. Leo ist ein Blender, spielt Santiago den Freund vor und hat böses im Sinn. Moritz dagegen ist aufrichtig und ehrlich. Ein echter Freund eben. Die Geschichte die in einem Büro beginnt, entwickelt sich zu einer rasanten Berg und Talfahrt der Gefühle. Was soll man glauben, was nicht. Was soll Santiago tun, wohin gehört er wirklich. Wie kommt er aus allem wieder raus. Das Herz schlägt höher. Im Endeffekt ein völliges Chaos. Aber einfach gut erzählt. Denn als Leser macht man diese Höhen und Tiefen mit. Fühlt Verzweiflung und kann sich gut in Santiago hinein versetzen. Miriam Baltzer ist es geglückt mich mitzureißen, mir genau an der richtigen Stelle wieder Neues zu verraten. Mich zu integrieren. Ich verstehe durch die Worte die sie wählte, wie es Santiago geht, was ihn beschäftigt. Alles in allem ist alles kompliziert. Doch eins hilft immer, es sich von der Seele zu reden. Das lernt auch Santiago. Eine sehr interessante Geschichte mit einem Schluss der mich zufrieden zurück lässt. 

Mein Fazit:

Eine Geschichte die berührt und nachdenklich macht.

Dafür vergebe ich heute:

5 von 5 Lukas


 

[Rezension] „Mein zauberhaftes Cafè“ von Jana Seidel

Jana Seidel

„Mein zauberhaftes Café“

Klappentext:

Alexandra ist Steuerberaterin, Kontrollfreak und mit ihrem geregelten Leben in Hamburg zufrieden. Doch dann verliert sie ihren Job und erfährt, dass ihr Freund fremdgeht. Als sie kurz vor ihrem 30. Geburtstag völlig überraschend das alte Café ihrer Tante Effie im Harz erbt, trifft sie eine verzweifelte Entscheidung: Sie nimmt das Erbe an. Es gibt nur einen klitzekleinen Haken – Alexandra hat keine Ahnung vom Backen. Zum Glück gibt es Effie, die sich noch längst nicht bereit fürs Jenseits fühlt. Als Geist zeigt sie Alexandra nicht nur, wie man süße Versuchungen zubereitet, sondern auch, wie man das Leben und die Liebe genießt …

(Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Ziemlich steif kommt Alexandra daher. Sie ist Steuerberaterin und legt viel Wert auf Pläne. Ihre To Do Liste die sie jeden Tag schreibt, ist meist aber nicht von Erfolg gekrönt. Betty ist da schon etwas cooler. Sie ist Alexandras Freundin, die weiß wie man das Leben genießt. Bei ihr heult sie sich aus. Lars ihr Freund, der mir auf den Zeiger geht, ist ein Typ den ich nicht mal geschenkt haben möchte. Zum Glück hat dieser nicht mit seiner Freundin, sie hat ihren Job verloren, gerechnet. In Flagranti erwischt, nimmt die Geschichte Fahrt auf und da ist auch noch Effi. Eine süße ältere Dame die ich zum Knuddeln finde. Leider kann man sie nicht mehr knuddeln. Die neue Bekanntschaft mit Tom und Carlie ist wunderbar beschrieben. Das Hin und Her, die Gefühle die Achterbahn fahren und das ganze Geheimnis dahinter, war immer präsent. Ein paar Mal wurde es erwähnt, doch dank der Autorin erst am Ende aufgeklärt. Ich verschlang das Buch, litt mit und durfte erleben wie aus Alexandra die steif und ohne Fantasie durchs Leben ging, zu Lexi wurde. Frisch, lachend und endlich glücklich. Auch wenn sie ab und zu wieder ins Grübeln verfiel. Es war mir eine riesige Freude, das Buch zu lesen. Auch wenn ich am Ende, ein paar Tränchen verdücken musste. Es hat mich berührt, und die Autorin ist nun definitiv neu auf meiner Liste, Autoren – die man gelesen haben muss.

Mein Fazit:

Ich liebe diese Geschichte!

Dafür vergebe ich heute:

Lelli 5 x5 von 5 Lellis