[Rezension] „Bea geht“ von Sebastian Willing

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Ein hübsches Kindergesicht lächelt mich an als ich das Buch aus seinem Karton und aus der Folie schäle. Wie hübsch sie ist. Bea so heißt sie und hat obgleich, augenscheinlich 13 Jahre jung, das Wesen einer anderthalbjährigen. Ihre Geschichte und damit auch die Geschichte dieses Buches beginnt wie sollte es anders sein mit ihrer Geburt.

Nach 36 Stunden erblickt sie das Licht der Welt, und stellt wie alle Kinder das tun, das Leben ihrer Eltern völlig auf den Kopf. Alles scheint normal, außer das Sprechen, das sich auf ein „da“ beschränkt.

Dann passiert das schreckliche einige Monate vor ihrem 3. Geburtstag fällt Bea beim Spaziergang einfach um.

Eine Diagnose gibt es zuerst nicht und auch bis heute können die Ärzte den Namen der Krankheit nicht nennen. Immer wieder kommt es zu Anfällen, es werden verschiedene Medikamente verabreicht, die die Anfälle in gewissem Rahmen lindern.

Alles wird von Tanja und Sebastian getan um ihrem Mädchen zu helfen. 13 Jahre Pflege, 13 Jahre Sorgen, 13 Jahre nicht wirklich wissen was Bea hat. Mögliche eventuell für Beas  Behinderung ursächliche Gendefekte werden ausgeschlossen. Neue Krankheiten die entdeckt werden  geprüft. Zu einem Ergebnis kommen die Ärzte dennoch nicht.

Sollten die Eltern es wagen noch ein Kind zu bekommen? Trotz des Risikos? Nach etlichen Tests und 9 Jahre nach Beas Geburt kommt ein süßes Mädchen auf die Welt. Sie ist gesund. Lernt reden, läuft und tut was normale Kinder tun.

Bea  besucht Kindergarten, später eine Schule. Macht Ausflüge mit der Gruppe, übernachtet in der Schule. Sie lebt in ihrer kleinen Welt, immer wieder unterbrochen von den Anfällen die ihr die Erinnerung an kurz zuvor getanes rauben. Rückschritte werden sichtbar.

Wie geht man mit alle dem um? Tanja und Sebastian haben dies bemerkenswert gemeistert. Sie haben einen Weg – ihren Weg gefunden. Sie haben übermenschliche Kraft bewiesen. Geduld, Liebe. Sich aufgeopfert für ihr geliebtes Kind. Schwierige Zeiten haben sie durchlebt, sind an ihre Grenzen des Möglichen gegangen.

Dieses Buch ist die Geschichte einer Familie die das Schicksal angenommen und sich allen Widrigkeiten des Alltags gestellt und die Klippen umschifft hat und nun da Bea in einer Wohngruppe ihr Leben lebt und glücklich ist, endlich Zeit findet  zur Ruhe zu kommen und ihr Leben neu zu ordnen. Bea ist einzigartig und das ist auch diese Geschichte.

Wer allerdings glaubt dieses Buch besteht nur aus Traurigen Begebenheiten der irrt. Nur kurz erwähnen möchte ich da den „Wand-Bea-Matten-Burger“ oder Beas Liebe zum Fliegen.

Ihr seid neugierig geworden? Dann nehmt euch Zeit, lest das Buch und taucht ein in die Welt von Tanja, Sebastian, ihrer kleinen Tochter und natürlich Bea.

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