Vor kurzem kam mir die Idee einige Self Publisher, aus meinem Bekanntenkreis und Freundeskreis zu interviewen.Warum fragt ihr euch sicher? Weil ich gerade Neulingen, Erfahrungen anderer, schon erfahrenerer Self Publisher, an die Hand geben möchte.
Heute geht es weiter mit einer sehr lieben Autorin, die mit ihren Geschichten das Herz meiner Tochter Lisa im Sturm eroberte.
Ohne weitere Vorrede, stelle ich euch heute mit Freude
Christine Spindler
vor.
Was heißt für dich Self Publishing?
Selfpublishing heißt für mich, die Lust am Schreiben noch mal komplett neu zu entdecken. Da ich unter verschiedenen Pseudonymen und in mehreren Genres schreibe, habe ich dafür einen Verlag gegründet, 26|books – benannt nach meiner Glückszahl. Nun kann ich mich nach Herzenslust austoben.
Wie wichtig ist dir die Selbstbestimmung über dein Buch?
Sehr wichtig. Ich habe 15 Jahre lang Bücher bei Verlagen veröffentlicht und erlebt, wie viele Einschränkungen und Kompromisse man dabei hinnehmen muss. Natürlich hatte es auch Vorteile: Ich bekam Vorschüsse bezahlt, musste mich nicht um Vertrieb und Marketing kümmern. Aber ich habe auch erlebt, wie schnell Bücher wieder vom Markt verschwanden, selbst solche, die sich noch gut verkauften. Ich hatte oft kein Mitbestimmungsrecht beim Cover. Nun macht meine Tochter die Cover – mit viel Liebe und in Absprache mit mir.
Hast du bei deinem ersten Buch Verlage angeschrieben?
Da ich zu einer Zeit mit dem Schreiben angefangen habe, als Selfpublishing noch verpönt war, bin ich den Weg über Verlage gegangen. 44 Bücher sind auf diesem Weg entstanden, oft mit wunderbaren Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Lektoraten. Aber es gab auch viele Absagen und Kommunikationsprobleme. Letztlich überwiegen für mich die Vorteile des Selfpublishing.
Wie schätzt du die Chancen von Self Publisher ein?
Ich male als Hobby, würde aber nie auf die Idee kommen, eine Ausstellung zu machen, weil ich weiß, dass ich mich auf einem amateurhaften Niveau bewege. Kein Mensch würde meine Bilder kaufen.
Ähnlich ist es beim Schreiben – viele Hobby-Autoren schreiben so, wie ich male: mit viel Liebe, aber nicht professionell genug. Die ersten Schreibversuche sind meist nicht veröffentlichungsreif – ich habe davon selbst genug in der Schublade. Meine Frühwerke würde ich nie jemanden lesen lassen! Aber sie waren wichtige Lernschritte, haben also ihren Zweck erfüllt.
Das ist also der erste Punkt: Dass man selbstkritisch ist und nicht einfach „mal schnell“ ein Buch veröffentlicht.
Der zweite Punkt: das Genre. Nicht jedes verkauft sich gut. Liebesromane und Krimis finden die meisten Abnehmer, haben aber natürlich auch die größte Konkurrenz.
Der dritte Punkt: Glück. Jeder hat die Chance, genau den Nerv der Leser zu treffen.
Welche Träume hast du für dich persönlich?
Dass ich immer Spaß an meinem Beruf haben werde und ihn noch viele Jahrzehnte lang ausüben kann. Außerdem möchte ich auch weiterhin mit anderen Autoren zusammenarbeiten, z.B. mit Thomas Endl, mit dem ich unter dem gemeinsamen Pseudonym Kris Benedikt schreibe.
Wie viele Bücher warten gerade auf Vollendung?
Ich habe einen Veröffentlichungsplan, der bis 2019 reicht und 20 Titel umfasst, die sich in verschiedenen Stadien befinden: von der unausgereiften Idee bis zum fast fertigen Manuskript ist alles dabei.
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Das war ein Weg in vielen kleinen Schritten. Ich habe schon als Kind gerne geschrieben und es auch später als Hobby beibehalten, bis ich mit 35 beschloss, einen Beruf daraus zu machen. Das lief nicht immer reibungslos, und es hat 5 Jahre gedauert, bis ich mit dem Schreiben Geld verdient habe.
Wann hast du begonnen Geschichten zu schreiben?
Meine erste Geschichte habe ich mit 9 Jahren geschrieben. Sie hieß „Miralikalipfefferzucker“ und handelte von einem Außerirdischen, der bei einer Familie einzieht. Als 17 Jahre später Alf im Fernsehen auftauchte, war das fast ein Déja-Vu.
Was war der Auslöser?
Du meinst, wieso ich Selfpublisherin geworden bin? Da war der Auslöser die Tatsache, dass ich von vielen Büchern die Rechte zurückbekommen habe und sie selber neu auflegen wollte. Das hat sich als so lukrativ erwiesen, dass es für mich zum Königsweg geworden ist, auch für meine neuen Titel.
Was sollte ein Self Publisher beim Veröffentlichen beachten?
Man sollte im Vorfeld viele Informationen sammeln, denn es tauchen garantiert mehr Fragen auf, als man vermutet. Am besten fängt man hier an: www.selfpublisherbibel.de Ein umfassender Fundus an Informationen, die zudem laufend aktualisiert werden.
Liebe Christine,
vielen Dank für die wunderbaren Einblicke in deine Arbeit & für dieses tolle Interview! Danke das du die Augen meiner Tochter mit deinen Geschichten vom „Karatehamster“ zum Strahlen bringst.
Ihr interessiert euch für die vielen Bücher von Christine Spindler?
Dann besucht sie bitte unter:
Viel Spaß beim Lesen und Entdecken! 😀